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Intersky: Insolvenz droht – oder auch nicht

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Stürzt Intersky komplett ab? Wer die vielen Berichte liest, die im Internet kursieren, kann zu diesem Ergebnis kommen. Da ist nicht nur die Rede von einer bevorstehenden Insolvenz, sondern auch davon, dass die Verkaufsverhandlungen mit einem deutschen Investor am Dienstag geplatzt seien. Geschäftsführer Roger Hohl teilt hingegen auf SZ-Anfrage mit: "Da unsere Gespräche mit dem möglichen neuen Investor nicht gescheitert sind, sind wir guter Hoffnung, den Deal demnächst fixieren zu können."

Die Schwierigkeit ist die, dass seit Wochen niemand zu erreichen ist, der Auskunft geben würde, wie heftig die Turbulenzen sind, in denen sich die finanziell angeschlagene Regionalfluglinie mit Sitz in Bregenz und Heimatflughafen am Bodensee-Airport in Friedrichshafen befindet. Wenn Fragen beantwortet werden, dann sehr allgemein und mit Vorliebe per E-Mail. Die beiden Intersky-Geschäftsführer Renate Moser und Roger Hohl sind den ganzen Tag in einem Meeting und zwar in ein und demselben, hieß es am Mittwochvormittag bei der Airline in Bregenz.

Fehlanzeige auch beim potenziellen Käufer, bei dem es sich laut Wirtschaftspresseagentur (wpa) um die Mitteldeutsche Tourismus-Entwicklungsgesellschaft mit Sitz in Weimar handelt. Diese wird von der Rechtsanwaltskanzlei Norbert Dotterweich und seinem Mitarbeiter Roland Ehrsam vertreten und will gerüchteweise mit der Intersky unter anderem in Bosnien-Herzegowina durchstarten. In der Anwaltskanzlei war zu erfahren: Norbert Dotterweich ist krank und Roland Ehrsam befindet sich im Ausland. Sollte es sich bei dem Ausland um Österreich handeln, würde das zumindest dafür sprechen, dass die Verhandlungen mit Intersky tatsächlich noch laufen.

Dagegen spricht, dass Roland Ehrsam beispielsweise auf dem Online-Nachrichtenportal "Aerotelegraph" mit den Worten zitiert wird: "Wir versuchten die Bedingungen zu schaffen, damit ein Kauf für uns Sinn macht. Das ist uns leider nicht gelungen." Damit konfrontiert antwortet Intersky-Geschäftsführer Hohl der schwäbischen Zeitung wiederum per E-Mail: "In der Tat waren wir etwas verwundert und überrascht über diese Ausdrucksweise in den Medien, da wir uns im gleichen Moment immer noch in den Gesprächen mit den möglichen neuen Investoren befunden haben." Eine Klärung mit diesen habe ergeben, dass ein Missverständnis aufgekommen und das Interesse an einer Übernahme weiterhin ungebrochen sei.

Sanierungsverfahren als Plan B

Zur Sicherheit dürfte die Fluglinie einen Plan B in der Tasche haben. Renate Moser soll jedenfalls laut wpa gesagt haben: "Wir streben ein Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung an." Jetzt werde ein Insolvenzantrag vorbereitet. Roger Hohl setzt weiterhin auf die Gespräche mit dem potenziellen Käufer. Auf die Frage, ob der Flugbetrieb eingestellt und was dann mit den etwa 150 Mitarbeitern wird, hält er in seiner Mail an der Aussage fest: "Wir sind guter Hoffnung, den Deal demnächst fixieren zu können."


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