Seit dem Spatenstich für Fischbachs neue Ortsmitte Ende August wächst mitten im Häfler Ortsteil ein neuer Gebäudekomplex heran. Teile von Keller undTiefgarage stehen bereits - trotzdem sind viele Fragen im Fischbacher Zentrum offen: Wird es eine Unterführung unter der Bahn geben? Was wird aus dem Bahnhof Fischbach? Gibt es bereits Mieter und Käufer für die neuen Gebäue? Hier die wichtigsten Antworten.
Wie steht’s die Bauarbeiten an der neuen Ortsmitte?
"Wir sind voll im Zeitplan", sagt Felix Deggelmann, Geschäftsführer des Ortsmitten-Investors BDS aus Konstanz, der den Bau von 90 neuen Wohnungen, einem Supermarkt und 15 weiteren Geschäften in Fischbach leitet. Derzeit sind die Keller der neuen Anlage fast fertig, auch die Tiefgarage im neuen Ortskern nimmt Formen an. Bleibt der Winter einigermaßen mild, soll der Rohbau des Vorhabens bis Sommer 2016 stehen. Auch bei der Vermarktung der Ortsmitte gibt es Fortschritte. 50 Prozent der Wohnungen und zwei weitere Gewerbe neben dem Supermarkt sollen schon vermietet sein. Das bestätigt auch Joachim Heinke vom Vermarkter Heinke Immobilien, der zugleich Mitglied der Fischbacher Runde ist. Nach SZ-Informationen handelt es sich bei einem der beiden Gewerbe um einen Zahnarzt. Laut Deggelmann und Heinke sind bei den Wohnungen vor allem kleinere Einheiten verkauft worden - wer noch eine Familienwohnung oder ein Penthouse mit Seeblick suche, dürfte in Fischbach noch fündig werden.
Was wird aus dem Kulturbahnhof in Fischbach?
2016 wird es das einst vor dem Aus stehende Kulturzentrum Bahnhof Fischbach auf jeden Fall noch geben. Das bestätigte Peter Berchtold, Bahnhofs-Betreiber, am Donnerstag im SZ-Gespräch. Das Programm stehe bereits in großen teilen fest, so soll zum Beispiel die Let’s-Dance-Kandidatin Comedy-Preis-Gewinnerin Enissa Amani nach Fischbach kommen. Interessant ist auch, dass der Bahnhof Fischbach wieder eine Gastronomie bekommen soll. Seit 14.November sucht die Stadt Friedrichshafen in Zeitungsanzeigen nach einem Gastronom mit "Investitionsbereitschaft", der das brachliegende Restaurant wieder eröffnen könnte. Berchtold würde dann ein Zuschauerplus von bis zu 30 Prozent erwarten. Auch Investor Deggelmann und Immo-Experte Heinke begrüßten das Vorhaben gegenüber der SZ. Allerdings könnte die Gastronomie auf kurz oder lang alleine da stehen: Erst jüngst hatte Oberbürgermeister Andreas Brand Pläne bekräftigt, das Kulturangebot im Fallenbrunnen zu bündeln. Den Kulturbahnhof wird es nicht ewig geben.
Wird es Wohnungen und eine Unterführung unter den Bahngleisen geben?
"Eine Unter- oder Überführung ist im Bebauungsplan eingetragen." Das sagte Baubürgermeister Stefan Köhler am Donnerstag zur SZ. Damit ist klar, dass ein Herzenwunsch der Fischbacher und Investoren, ein kurzer Weg über die Gleise am Bahnhof - eines Tags kommen wird. Unklar ist allerdings: Wann. Im Doppelhaushalt 2016/17 kommt eine Unterführung noch nicht vor. Wahrscheinlich dürfte ihre Verwirklichung auch damit zusammenhängen, ob und wann der Parkplatz am Bahnhof Fischbach einer angedachten Wohnbebauung mit mehreren Gebäuden weichen kann. Die Verwirklichung dieser Pläne hängt wiederum stark mit der erwähnten offenen Zukunft des Kulturbahnhofs zusammen, Hauptnutzer der Parkplätze. Köhler: "In Zeiten eklatanter Wohnungsnot wäre das ein sinnvolles Projekt."
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