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Caritas eröffnet neues Sozialkaufhaus

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Friedrichshafen hat wieder ein Sozialkaufhaus. Bei einer Feier mit Kooperationspartnern, ehrenamtlichen Helfern und Vertretern von Behörden hat die Caritas am Freitag das "Fairkauf" an der Paulinenstraße eröffnet. Verkaufsstart ist am Montag.

Kinderbademäntel, Elektrogeräte, Wohnzimmersofas oder derzeit natürlich viel schöne Weihnachtsdeko – all dies hat das neue Gebrauchtwaren-Kaufhaus an der Paulinenstraße im Sortiment. "Unser wichtigstes Ziel ist es, für Menschen, die finanziell nicht auf Rosen gebettet sind, eine Möglichkeit zu bieten, sich günstig mit gespendeten Waren zu versorgen", erklärte Ewald Kohler, Leiter der Caritas Bodensee-Oberschwaben, bei der Eröffnung des "Fairkauf". Wie bei Tafelläden sollen auch die Waren aus dem "Fairkauf" bedürftigen Menschen dabei helfen, besser mit ihrem wenigen Geld auszukommen. Es gibt aber einen Unterschied: Im "Fairkauf" dürfen nicht nur Inhaber von Berechtigungsscheinen einkaufen, sondern jedermann. Kohler betonte, dass das Gebrauchtwaren-Kaufhaus "mehrdimensional zum Gemeinwohl beitragen" solle. Es fördere den Solidargedanken zum einen, weil Besserbemittelte zur Spendenbereitschaft animiert würden, zum anderen, weil 20 Ehrenamtliche beim Verkauf mithelfen. Das "Fairkauf" soll aber auch Langzeitarbeitslosen wieder eine Chance bieten, in den Arbeitsmarkt zurückzufinden – sie sollen neben vier Festangestellten den Verkauf unterstützen. "Wir werden zunächst mit zwei Arbeitslosen anfangen", verrät Kohler. "Stufenweise sollen mehr dazukommen. Es sollen auch noch mehr Ehrenamtliche werden." Der Leiter der Caritas hofft darauf, dass das "Fairkauf" als Begegnungsort auch einen Beitrag leistet zur Inklusion für Menschen, die nicht im gesellschaftlichen Mittelpunkt stehen. Nicht zuletzt diene es dem Umweltschutz, weil Sachen wiederverwertet werden und nicht auf dem Müll landen.

Die Idee zur Einrichtung eines Sozialkaufhauses sei entstanden, nachdem das ZAB schließen musste. Es habe immer wieder Hinweise von Sozialarbeitern gegeben, dass es einen Mangel in der Versorgung gebe, berichtete Kohler. Bei ersten Gesprächen am 11. November 2014 habe ihn Friedrichshafens damaliger Sozialbürgermeister Peter Hauswald ermutigt, diese Idee weiterzuverfolgen. Nicht nur bei der Stadt sei die Resonanz sehr gut gewesen, sondern auch bei den Kooperationspartnern und der Bevölkerung, freute sich Kohler.

Balance zum sozialen Frieden

Der Nachfolger von Peter Hauswald, Andreas Köster, betonte die Wichtigkeit dieser Einrichtung. Denn das "Fairkauf" trage dazu bei, die Balance zum sozialen Frieden zu halten. Auch wenn das Thema Flüchtlinge derzeit alles dominiere, "schauen wir auch auf Menschen in Friedrichshafen, denen es nicht so gut geht", sagte Köster und lobte den sozialen Zusammenhalt in Friedrichshafen.

Gemeinsam mit seinem evangelischen Kollegen Co-Dekan Gottfried Claß erteilte Pfarrer Bernd Herbinger dem Kaufhaus den kirchlichen Segen. Er zeigte sich erstaunt, aber sehr erfreut über das schnelle Tempo, mit dem das "Fairkauf" realisiert wurde. Den aktuellen Appell von Papst Franziskus, sich verstärkt um die Armen zu kümmern, bräuchte man in Friedrichshafen nicht, befand Herbinger: "Wir kommen hier selber drauf."

Das Fairkauf an der Paulinenstraße 33 in Friedrichshafen hat folgende Öffnungszeiten: montags, dienstags, donnerstag und freitags von 10 bis 18 Uhr, mittwochs von 10 bis 14 Uhr. Telefonnummer: 07541 / 37 80 810


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