Im Ranking der Rathausstürme und Dorffasnet-Partys rangiert Kluftern ganz oben. Schloßbur, Göhrelöchner und Widerwurzhaben ganze Arbeit geleistet. Erst haben sie die Schüler befreit und konsequenterweise die Lehrer eingelocht, dann stürtmen sie das Rathaus.
Da hat sich Ortsrumsteher Michael Nachbaur zwar zunächst von seinem Fenster aus mit Händen und Füßen gewehrt – selbst die Socken passten diesmal zur Weste des Rathaus-Chefs – doch die energische Gewalt, mit der die Narren die Rathaustüre malträtierten, ließ ihn schließlich aufgeben.
In Ketten gelegt musste er Fragen beantworten, die sich auf sein Berufleben als Beamter bezogen. "Was ist eine bedarfsgesteuerte Fußgängerfurt?", wollte Zunftmeister Andreas Lamm wissen. Die Fußgänger-Ampel kannte Nachbaur noch. Beim Begriff "Lautraum" tippte er daneben. "Ortsverewaltung" war seine Antwort, die sogar beinahe zutraf. Disco aber war gemeint.
Die Narren ließen sich nicht lumpen und schenkten ihm zum Dank eine Hängematte, für deren Anbringung im Büro er sich jetzt Techniker sucht. Da das städtische Bauamt zu befragen, meinte einer, der ungenannt bleibt, würde bedeuten, die Hängematte in drei Jahren noch nicht hängen zu haben. Sei’s drum, die Kluftinger verstehen’s zu feiern.