Wie es aussieht, bleibt das "Klangschiff" vor der Uferpromenade den Häflern erhalten. Der Finanz- und Verwaltungsausschuss soll in seiner Sitzung am 2. Mai über die Freigabe außerplanmäßiger Mittel entscheiden. Es geht um eine Summe von 60 000 Euro. Das Geld soll in die Sanierung der 2001 vor der Uferpromenade aufgestellten Plastik fließen. Geschaffen hat die Plastik der Breisacher Künstler Helmut Lutz.
Wäre es nach der Stadtverwaltung gegangen, wäre das Klangschiff untergegangen. Der Kultur- und Sozialausschuss hat sich in einer März-Sitzung jedoch mit breiter Mehrheit für die Sanierung der in die Jahre gekommenen Stahlkonstruktion entschieden. Jetzt soll der Finanzausschuss das notwendige Geld zur Rettung zur Verfügung stellen.
Am Kunstwerk im See nagt inzwischen der Zahn der Zeit. Nach einem Gutachten sind Standsicherheit, Dauerhaftigkeit, und Verkehrssicherheit nicht mehr gegeben. Die Konsequenz: Seit 15. April 2015 ist das Klangschiff abgesperrt und eingezäunt. Wie es aussieht, werden auch nach der Sanierung die Schilder "Betreten verboten" bleiben. Wie es in der Verwaltungsvorlage für die Sitzung des Finanzausschusses heißt, stehe die Skulptur an einer Stelle, an der ein unbefugtes Betreten nie ausgeschlossen werden könne. "Verbotsschilder haben in der Vergangenheit nichts bewirkt." Wie es aussieht werden am sanierten Klangschiff "auf jeden Fall Piktogramme angebracht werden müssen, die Betretungsverbot wie Absturzgefahr verbildlichen sollen.
Weitere Aufführungen offen
Ob das flottgemachte Klangschiffes auch mal wieder Veranstaltungsort wird, ist noch nicht abschließend entschieden. Eine Wiederbenutzung hängt eng mit Fragen der Haftung zusammen. Zur Erinnerung: Mit der Aufbau der Skulptur vor 15 Jahren wurde damals eine Bühne für Künstler geschaffen, die nach Worten von Helmut Lutz "dem Gedanken der Versöhnung zwischen Ost und West Rechnung tragen sollten." Die Bühne wurde auch für Veranstaltungen während des Kulturufers, für den Seehasen-Gottesdienst oder eine zeitlang für Jazz-Matineen genutzt.
Helmut Lutz kämpft für den Erhalt seiner Skulptur. Wie aus einem Schreiben an den Finanzausschuss hervorgeht, sei das Klangschiff ein Teil seines Lebenswerkes "Sternenweg". Im August 2001 hat der Breisacher seine Skulptur dauerhaft den Häflern übergeben. Zuvor war sie, 1995, auf einem Schiff die Donau aufwärts gereist. Erst im Jahr 2000 aber gelang der Grenzübertritt bis nach Sarajevo, wo der Krieg gewütet hatte und, in der Perspektive des Künstlers, Ost und West konfliktbeladen aufeinandertrafen.