Bereits eine Minute nach Mitternacht haben Freitag rund 600 Beschäftigte bei MTU und ZF in Friedrichshafen ihre Arbeit nieder gelegt. Auch die Mitarbeiter im Tagdienst haben gestreikt und ihre Schicht vorzeitig beendet. Auch in der kommenden Woche wird es zu weiteren Ausständen kommen, kündigt die IG Metall an.
Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie fünf Prozent mehr Entgelt bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. "Auch das zweite Angebot der Arbeitgeber ist eine Provokation", rief Enzo Savarino, Erster Bevollmächtigter der IG Metall in der Region den Versammelten auf einer kurzen Kundgebung bei ZF zu und erntete dafür Applaus. In der dritten Verhandlungsrunde am Donnerstag hatte Südwestmetall eine Entgelterhöhung von insgesamt 2,1 Prozent in zwei Stufen über 24 Monate und eine Einmalzahlung von 0,3 Prozent angeboten.
"Alter Wein in neuen Schläuchen", nannte dies Achim Zinser, freigestellter Betriebsrat bei der MTU Friedrichshafen. "Das ist keine Verhandlungsbasis. Jetzt ist es an uns, den Druck in den Betrieben zu erhöhen und mit eindrucksvollen Aktionen Bewegung am Verhandlungstisch einzufordern. Wir von der MTU sind in jedem Fall dabei."