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Zwölf Apostel zu Gast in St. Magnus

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Zwölf Apostel sind bis in den Herbst hinein willkommene Gäste in der St.-Magnus-Kirche in Fischbach. So unterschiedlich einst die biblischen Männer um Jesus waren, so unterschiedlich sind auch ihre künstlerischen Abbilder geworden.

Zum 60. Jahrestag der Fertigstellung und Weihe der Kirche hatte Pfarrer Michael Benner die Idee zu den Aposteln gehabt. Kirchengemeinderätin Andrea Wachter hat das Projekt intensiv betreut. So gab es dieses Jahr am Fronleichnamsfest nicht nur die feierliche Prozession und das traditionelle Gemeindefest mit gemütlichem Hock vor der Kirche, sondern am Nachmittag eine Ausstellungseröffnung mit ungewöhnlicher Kunst. Am Vorabend waren die Kunstwerke des Künstlerforums an den zwölf Pfeilern enthüllt worden, jetzt wanderten die Besucher daran entlang, studierten die Werke und die begleitenden Anmerkungen, die erzählen, wie die Künstler ihren jeweiligen Apostel aufgefasst hatten, welche Gedanken sie bei der Ausführung geleitet hatten – Gedanken, die auch die Betrachter anregen, ihren eigenen Zugang zu finden.

Eine gute Mischung

Zum Mitwirken waren lokale und regional bekannte Künstlerinnen und Künstler eingeladen – wie Pfarrer Benner sagte, ist ein gute Mischung herausgekommen aus Profis und Nichtprofis, von Kindern und Jugendlichen bis zu Senioren. Der Kindergarten St. Christophorus war ebenso beteiligt wie die Grundschule Fischbach, die Bodensee-Schule und die Tannenhag-Schule mit ihren Kunstlehrern. Künstler arbeiteten allein wie Diether F. Domes, Sigrid Gahlow und Brigitte Messmer oder im Team wie Erika Lohner mit Alexander Weinmann, Evelin Hörmann mit Alexandra Stengele, Waltraud Späth mit Hildegund Wendel oder Christine Möllers mit Team. Handmodellierte Tonfiguren, eine Gemeinschaftsarbeit der Tannenhag-Schule, stellen Petrus als Fels auf den Felsen oder als Menschenfischer in ein Boot. Goldüberzogene Kinderhände aus Gips von Fischbacher Grundschulklassen begegnen dem Paulus als Liebe Gottes. Domes thematisiert auf seine Weise den Zweifel des Thomas als Weg zur Vertiefung des Glaubens, eine Besonderheit ist, dass die Künstlerinnen Späth und Wendel auch den Apostel Judas Iskariot in die Kirche hineingenommen haben, als Verräter wie als Werkzeug zum Erlösungswerk Christi. Zeichnungen, Collagen, Gemälde und Kleinskulpturen, auch die Vergrößerung der Handschrift der Matthäus-Passion sind zu finden. Lohnend ist es, jede einzelne Darstellung in Ruhe zu betrachten, so wie schon die meditative Musik bei der Vorstellung dazu aufforderte. Vom Piazzolla-Tango mit Ruben Föhr über ein Stück für Oboe mit Quentin Föhr bis zur Musik aus der Matthäus-Passion mit Alain Wozniak an der Klarinette, jeweils begleitet von Uli Föhr am Piano, reichte der musikalische Bogen. Die evangelische Pfarrerin Gertrud Hornung nutzte den Anlass, ihrer benachbarten "Schwestergemeinde" mit einer Kerze zum Geburtstag zu gratulieren.


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