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Party auf der "Euregia" läuft aus dem Ruder

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Eine Discoveranstaltung auf der Fähre "Euregia" ist am Dienstagabend offenbar aus dem Ruder gelaufen. Der Kapitän des Schiffes lief Immenstaad an, um zunächst fünf ziemlich betrunkene Partygäste an Land zu setzen. Weitere 20 mussten dann nach dem Einlaufen in Friedrichshafen von Bord gehen. Die zwei Veranstalter, Studenten der ZU, übernehmen für die Geschehnisse "die volle Verantwortung".

"Der Kapitän der Fähre hat den Zustand und das Verhalten der abgesetzten jungen Leute nicht mehr verantworten können", sagt Frank Weber, Leiter des Schiffs- und Hafenbetriebs der Bodensee-Schiffsbetriebe (BSB) in Friedrichshafen, am Tag danach über die 25 Gäste, die die Party vorzeitig verlassen mussten. In Immenstaad wie in Friedrichshafen wurden die Angetrunkenen von Mitarbeitern des Roten Kreuzes von Bord begleitet und versorgt.

Auf dem Disco-Schiff waren am Dienstagabend 600 Besucher. Nach Aussagen des Veranstalters war niemand unter 18 Jahren, das Gros der Feiernden bewegte sich im Alter zwischen 23 und 24 Jahren.

"Unheimlich verdreckt"

Nach der nächtlichen Sause auf dem Schiff und an der Anlegestelle direkt am Zeppelin-Museum hat’s am nächsten Tag entsprechend ausgesehen. Scherben, leere Flaschen, zurückgelassene Sektkisten. Frank Weber: "Alles war unheimlich verdreckt." Und zwar so, dass Mitarbeiter der BSB am Mittwoch weit in die Mittagsstunden hinein gearbeitet hätten, um Anlegestelle und Schiff zu reinigen. Noch am späten Nachmittag waren große Wasserpfützen auf dem Deck Zeugen der umfangreichen Reinigungsaktion.

Organisatoren der Disco waren zwei ZU-Studenten, mit der Zeppelin-Universität als Institution hatte die Veranstaltung aber nichts zu tun. Die zwei jungen Männer bestätigen die Vorkommnisse und "übernehmen die volle Verantwortung für die Geschehnisse", versichert einer der Studenten im Gespräch mit der SZ. Das Disco-Schiff sei zuvor schon zweimal ausgelaufen, "nie hat’s Probleme gegeben". Bei der jüngsten Auflage habe man mit neuen Partnern zusammengearbeitet. "Da kam es dann zu nicht ganz reibungslosen Abläufen." Ziel, so einer der zwei Veranstalter, müsse jetzt sein, verlorenes Vertrauen zurückzugewinnen und dafür zu sorgen, dass sich solche Vorkommnisse nicht wiederholen würden: "Wir möchten uns bei allen Häflern für die abendlichen Unannehmlichkeiten entschuldigen", sagt der Veranstalter.

BSB entschuldigt sich

Zaungast der Sause im Hafen war auch Claudia Emmert, die Direktorin des Zeppelin-Museums. Sie hatte gegen 19.30 Uhr wegen der "Ballermusik" ihren Arbeitsplatz räumen müssen. "Da konnte sich niemand mehr konzentrieren", sagte sie zur SZ.

Tags darauf haben sich die BSB in einer Mail ans Museum entschuldigt, "für das Chaos und den Dreck vor dem Museum". Das Museum nehme die Entschuldigung auch an, erklärt Emmert im SZ-Gespräch. Die Museumsdirektorin "sieht völlig ein, dass die Jugend in Friedrichshafen Foren für Partys" braucht. Aber wenn junge Leute feiern, sollten sie in Eigenverantwortung auch dafür sorgen, dass die Spuren ihres Festes wieder beseitigt würden. "Wenn die einen Regeln brechen, müssen andere dafür sorgen, dass diejenigen, die über die Stränge schlagen, wieder eingefangen werden."

Kunde muss Kosten tragen

BSB-Pressereferentin Teresa Wolf bestätigt den "verdreckten Zustand von Schiff und Anlegestelle". Die Bodensee-Schiffsbetriebe und ein Reinigungsdienstleister hätten sich gemeinsam ums Aufräumen gekümmert. "Die Kosten werden dem Kunden berechnet, das ist vertraglich vereinbart."

Die Konsequenzen aus den abendlichen Vorkommnissen? "Im Allgemeinen haben die BSB mit Party-Fahrten kein Problem. Es handelt sich hierbei um einen Einzelfall, der trotz umfangreicher Planung eingetreten ist." Im konkreten Fall werde es Gespräche mit dem Veranstalter geben, ob die Zusammenarbeit fortgesetzt werden könne, heißt es auf Anfrage der SZ.


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