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Wenn Stämme, Steine und Eier fliegen

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Der Freundeskreis Buchhorn-Clan und die Buchhornhexen haben zu ihren bereits siebten Highland-Games am Samstag auf dem Grundstück der Familie Werner Schlegel in Spaltenstein die Anhänger der traditionellen schottischen Spiele eingeladen – und viele sind ihrem Ruf gefolgt.

"Wir mussten in diesem Jahr das erste Mal sogar Mannschaften eine Absage erteilen, so groß war die Anfrage", meinte Organisator Markus Weber, der den Buchhorn-Clan – einen Haufen zusammengewürfelter Leute, die Spaß an der alten schottischen Kultur haben – anführt. Entstanden sei die Idee 2007 beim Besuch der Highland-Games in "Pullmann-City" in Eging am See nahe Passau, erzählte Weber zu der Entstehungsgeschichte.

Highland-Games sind traditionelle Veranstaltungen mit sportlichen Wettkämpfen, die ursprünglich Bestandteil der Treffen (Gatherings) schottischer Clans im den Highlands waren. In der Zeit der keltischen Könige wurden sie ausgetragen, um die stärksten und schnellsten Männer Schottlands zu finden, die dann oft für den König Leibwächter oder Boten wurden. Nun gut, Leibwächter und Boten für Könige mussten in Spaltenstein nicht gefunden werden, dafür bedeuteten die Spiele für die Wettkämpferinnen und Wettkämpfer ein Kräftemessen – in einem Mix aus Kraft, Schnelligkeit, Geschicklichkeit, Trinkfestigkeit und .schnelligkeit. Und der Spaß kommt natürlich nicht zu kurz.

Insgesamt 23 Mannschaften –im Vorjahr waren es noch 14 – hatten sich dann am Samstag auf dem Wettkampfplatz eingefunden, die zumeist im buntkarierten Kilt (traditioneller Schottenrock) mit Dudelsackspiel und Volksliedern musikalisch empfangen wurden. Schlag 12 Uhr gingen dann die Wettkämpfe für die jeweils Vierer-Mannschaften bei den Frauen und Männern mit dem Tauziehen los – eine Mords-Gaudi gleich zu Beginn, die auch bei den mitgereisten Fans gleich so richtig für Stimmung sorgte.

Beim Baumstammwerfen (einen fünf bis sechs Meter langen Baum möglichst beim Wurf zum Überschlag zu bringen), Gewichthochwurf (einen 25,4 Kilogrammen bei den Männern und 12,7 Kilogramm bei den Frauen schweren Metallblock rücklings über eine Markierung zu schleudern) und Steinwerfen (25,4 Kilogramm beziehungsweise 12,7 Kilogramm) ging es um Kraft, aber auch um die richtige Technik.

Weil zu den Highland-Games natürlich auch das richtige schottische Highland-Wetter gehört, setzte rechtzeitig ein Gewitterregen ein, der die weiteren Disziplinen zu einer glitschigen Angelegenheit werden ließen. Beim Staffel-Hindernislauf mit einem Baumstamm ging das noch einigermaßen gut, doch beim Eierweitwurf, bei dem ein geworfenes Ei vom Fänger unversehrt gefangen werden musste, machte doch der eine oder andere Kilt mit dem schlammigen Boden Bekanntschaft. Bei der letzten Disziplin, dem Wetttrinken, ging es dann darum, im Viererteam je einen halben Liter Bier oder alternativ ein alkoholfreies kohlensäuriges Getränk so schnell wie möglich runter zu kippen.

Nach Auswertung aller Disziplinen siegten bei den Männern der "Buchhorn-Clan" vor dem "Argen-Clan und der "Farny-Army". Bei den Frauen gewann ebenfalls der "Buchhorn-Clan", Platz zwei und drei belegten die Mädels von "BiLiRuCh" und dem "Weiber-Clan". Als Preise gab es einen gut gefüllten Fresskorb, nach den Anstrengungen sicherlich nicht das Schlechteste.

Um dann die alte Tradition der Schotten auch nach den Wettkämpfen fortzuführen, saßen die Wettkämpfer bis tief in die Nacht hinein noch bierselig zusammen.


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