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Regionalfluglinie verbindet den Bodensee mit Köln

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„Bitte bleiben Sie angeschnallt, lassen Sie Ihre Rückenlehne senkrecht und schalten Sie Ihre elektronischen Geräte erst gar nicht an“: So könnte die Ansage lauten, wenn ab 2. November die Fluggesellschaft People’s Viennaline unter der Woche zweimal täglich am Flugplatz St. Gallen-Altenrhein in Richtung Bodensee-Airport abhebt, um dort eine Zwischenlandung einzulegen und weiter nach Köln zu fliegen. Der Grund: Der Sprung von der Schweizer Seeseite nach Friedrichshafen dauert nur acht Minuten.

Acht Minuten, die Aufmerksamkeit erregen: Nicht umsonst spricht People’s-Chef Daniel Steffen auf einer Pressekonferenz am Mittwoch im Friedrichshafener Bodensee-Airport vom „kürzesten internationalen Linienflug der Welt“ und dem „ersten Überseeflug in der Geschichte Altenrheins und Friedrichshafens“. 40 Euro kostet das Vergnügen für alle, die sich zum Beispiel die Fähre über den Bodensee sparen wollen. Dass es für seine Regionalfluglinie mit Sitz bei Wien und Basis in Altenrhein mit diesem medienwirksamen Hüpfer jedoch nicht getan ist, weiß natürlich auch Daniel Steffen. Der Sprung über den See alleine „macht keinen Sinn, da gebe ich jedem Grünen Recht“, erklärt der Airline-Chef nicht zuletzt in Richtung grüne Räte aus dem Schweizer Kanton St. Gallen, die den Acht-Minuten-Flug als ökologischen Unsinn bezeichnet habewww.peoples.chn und dagegen protestieren.

Eine Million für Streckenaufbau

Der Kurztrip sei vielmehr ein Nebenprodukt, das im Gesamtkonzept zu sehen ist, betont Daniel Steffen. Gerade am See, mehr oder weniger abgehängt von den Metropolen, gelte es, nicht vor sich herzuköcheln, sondern zusammenzuarbeiten. Das Motto seiner Gesellschaft: „Zuhause abfliegen“. Der kurze Hüpfer verbinde die Märkte der Ostschweiz, Vorarlbergs, Liechtensteins und Süddeutschlands. Vor diesem Hintergrund und angesichts der Zahlen aus der Vergangenheit, als die Fluglinie Intersky, die Ende 2015 pleite gegangen ist, noch von Friedrichshafen nach Köln geflogen ist, kommt der People’s-Chef zu dem Ergebnis: „Wir können und wollen auf der Strecke Altenrhein – Friedrichshafen – Köln 40- bis 45000 Passagiere generieren.“ Unter ihnen vor allem Geschäftsreisende. Das Angebot: 55 Minuten Flugzeit in einem Embraer 145 Jet mit 50 Sitzplätzen ab 99 Euro.

Etwa eine Million Euro kostet Daniel Steffen zufolge der Aufbau einer neuen Strecke. Kein Wunder, dass sich der Peolpe’s-Chef zurückhaltend gibt, was die Verbindung des Bodensees mit Hamburg oder Berlin angeht. Auch diese Ziele hatte der Bodensee-Airport nach der VLM-Pleite, die im Sommer auf den Intersky-Konkurs folgte, verloren. Flughafen-Chef Claus-Dieter Wehr versichert: „Wir sind dran. Wir sind in Gesprächen mit anderen Fluggesellschaften.“ Die Zusammenarbeit mit People’s zeige, „dass eine Lösung geografisch oft näher liegt, als man denkt“. Die Airline sei ein verlässlicher Partner, der auf der Strecke Altenrhein – Wien jährlich 100000 Passagiere befördere.

Apropos Wien: People’s Plan ist, die Zeiten ab dem Sommerflugplan 2017 so abzustimmen, dass der Bodensee-Airport in Friedrichshafen eine Direktverbindung über Altenrhein in Österreichs Hauptstadt ins Programm aufnehmen kann. Fluggerät soll dann eine Embraer 170 mit 76 Sitzplätzen sein, die Flugzeit würde eineinhalb Stunden betragen.

Tickets für die Strecke Altenrhein – Friedrichshafen – Köln sind bereits buchbar unter

www.peoples.ch

Die Preise: ab 99 Euro von Friedrichshafen nach Köln/Bonn, der Acht-Minuten-Flug von Altenrhein über den See kostet 40 Euro.


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