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Räte üben Detailkritik an Bus, Bahn und Katamaran

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Wie gut oder schlecht es Bus, Geißbockbahn und Katamaran in Friedrichshafen geht, ist am Montagabend erstmals Thema im Gemeinderat Friedrichshafen gewesen. Die regelmäßig Vorstellung eines Berichts dazu haben die Räte genutzt um allerhand Verbesserungen im Details vorzuschlagen – von Mehrfahrtenkarten bis zum Ausbau des Bahnverkehrs.

Horror: Ticketautomat

Der Bericht über den Nahverkehr in Friedrichshafen geht zurück auf einen Antrag von Grünen und SPD und soll künftig jährlich im kleinen, alle zwei Jahre in größerem Umfang im Gemeinderat erörtert werden. Am Montag lag es an Norbert Schültke zunächst einen Rückblick auf die Geschichte von Stadtverkehr Friedrichshafen – praktisch Busbetreiber der Stadt – Bodensee-Oberschwaben-Bahn BOB und dem Katamaran auf dem See zu werfen. Bei allen Unternehmen zog er eine grundsätzlich positive Bilanz, lobte insbesondere bei der BOB, dass sie mitunter sogar in der Gewinnzone gefahren sei. Beim traditionell defizitären Stadtverkehr gab es solche Botschaften zwar nicht, dafür scheint Katamaran derzeit kurz vor der schwarzen Null zu stehen.

So verbuchte er 2015 bei rund 430000 Fahrgästen ein Defizit von nur noch 160 000 Euro. Wenig in Vergleich zum annähernden Millionendefizit, dass der Betrieb zum Beispiel 2006 geschrieben hatte. Die BOB rutschte 2015 wie erwähnt ganz knapp ins Plus (47000 Euro) und transportierte zuletzt rund 5100 Menschen pro Tag. Mit knapp 1,8 Millionen Euro Minus bildete der Stadtverkehr das Schlusslicht des Berichts – der allerdings auch jährlich rund 3,75 Millionen Menschen transportiert.

Sehr wohlwollend nahmen die Räte aller Ratsfraktionen den Bericht zur Kenntnis, beschränkten sich daher auf kleinere Anmerkungen zum Nahverkehrsangebote in der Region. So wollte Grünen-Rat Ulrich Heliosch künftig auch das Jugendparlament in Beratungen zum Verkehrsangebot der Region einbeziehen. Gleich mehreren Räten war es ein Anliegen, ein vereinfachtes Ticketsystem, möglichst auf elektronischer Basis, einzuführen, dass dem Kunden die Suche nach dem günstigsten Tarif erspart. "Viele Kunden sagen: Ticketautomaten sind Horror für mich", so CDU-Rat Norbert Fröhlich zu diesem Punkt. Man müsse dem Kunden "garantiert den günstigsten Preis bieten können".

Nicht nur SPD-Rat Dieter Stauber war es außerdem wichtig, künftig Tickets durchgängig buchen zu können und Fahrten damit gemeinsam für Bus, Bahn und Kat planen zu können. Stauber forderte auch mindestens jeden Abend eine Spätfahrt mit dem Katamaran ins Nahverkehrsangebot zu bringen. Grünen-Rätin Stephanie Glatthaar dränge nicht zuletzt auf eine elektronische Fahrplananzeige im Bahnhofsgebäude, damit Fahrgäste im Winter im Warmen warten könnten. Diese und etliche weitere Vorschläge zur Reform des hiesigen Nahverkehrs sollen jetzt von den Betreibern geprüft und gegebenenfalls auch eingeführt werden.


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