Beim Adventssingen am Sonntagabend in der Kirche St. Maria in Jettenhausen wurde es bei Kerzenschein und ruhiger, einfühlsamer Musik richtig besinnlich. Zahlreiche Gemeindemitglieder kamen – und spendeten letztlich 1626 Euro für die Häfler Herberge.
Das traditionelle Adventssingen durfte dabei bereits das 20-jährige Bestehen feiern. Organisator Helmut Stauber begrüßte das Publikum und bedankte sich nicht nur für das Erscheinen, sondern auch für die Großzügigkeit bei der anschließenden Kollekte zum Konzert, die alljährlich vollständig gespendet wird. Mehr als 15 000 Euro seien über diese Spendensammlungen in den vergangenen Jahren einem guten Zweck zugute gekommen. Dieses Jahr solle die Kollekte an die neu erbaute Herberge in Friedrichshafen gehen. "Wir möchten an die Menschen denken, die kein Dach über dem Kopf haben und die sich zunächst um ihr leibliches Wohl sorgen müssen", sagte Pfarrer Rudolf Bauer in der folgenden Einstimmung auf den Abend und erinnerte daran, dass auch die Seele ein Zuhause benötige. Dieses solle das Gotteshaus für die Anwesenden bieten.
Das Publikum abholen
Mit ruhigen gefühlvollen Klängen sorgten die anwesenden Sänger und Instrumentalisten für eine besinnliche vorweihnachtliche Stimmung in der Kirche.
Den Beginn machte das Flötenensemble Ailingen. "Wir sagen euch an den lieben Advent" erklang vielstimmig und wortlos und holte das Publikum besonders zart und besinnlich aus seinem Alltagstrott.
Christa Gindeles Lesung der Geschichte "Die Steinsuppe" erinnerte die Anwesenden daran, wie verschlossen und blind einen der Geiz machen kann und ermahnte zudem durch ein humorvolles Gleichnis dazu, auch in der Not zusammenzuhalten.
Samira Nowarra, die schon als Kind "ein Harfenengel" habe werden wollen, verzauberte das Publikum mit ihrem zarten und doch eindringlichen Saitenspiel. Das Frauentrio "Anima" erfüllte das Gotteshaus mit seinen klaren Stimmen und verzauberte besonders mit den fließenden Melodiewechseln und einer besonders einfühlsamen Version von "Maria durch ein Dornwald ging", das manch einem Zuschauer beinahe eine Träne entlockte. Georg Hasenmüller übernahm eine Doppelrolle und leitete nicht nur die Schola St.Maria, sondern ließ auch die Orgel erklingen. Mit dem Bläserensemble des Musikvereins Jettenhausen ging es an diesem Abend am lautesten zu, ihr Spiel erfüllte die Kirche von der Empore herunter mit "Adeste Fidelis" und dem "Finale" des Weihnachtsoratoriums sowie einem "Wachet auf, ruft uns die Stimme", das Hasenmüller zuvor auf der Orgel angestimmt hatte.