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Agilität rein, Kosten raus

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Nach Robust Action Plan und Fokus startet die Rolls-Royce Power Systems AG ein neues Effizienzprojekt: RRPS 2018. "Damit wollen wir in der Tiefe überprüfen, ob wir richtig aufgestellt sind", sagte Ulrich Dohle, Vorstandschef des Unternehmens, bei einem Gespräch mit Journalisten am Montagabend.

Seien es die Arbeitsabläufe, das Produkt-Portfolio mit seinen 200 Motorvarianten, die IT-Systeme oder auch die Preise der Lieferanten – bei Rolls-Royce Power Systems soll in den kommenden Monaten alles auf den Prüfstand kommen. "Wir müssen Agilität reinbringen und Kosten rausnehmen", erklärte Vorstandschef Ulrich Dohle am Montag bei einer Presserunde. Mit RRPS 2018 reagiert das Unternehmen auf das schwache Wachstum des laufenden Jahres und die eher zurückhaltenden Prognosen für 2016. Dieses Effizienzprojekt solle einen Beitrag dazu leisten, sich in einem immer härter umkämpften Marktumfeld zu behaupten, betonte Dohle und nannte auch die wichtigsten Gründe für die stockenden Geschäfte: der niedrige Ölpreis, der dazu führe, dass sich viele Firmen bei Investitionen für Maschinen zurückhalten, die abgekühlte Konjunktur in China und Wirtschaftssanktionen, durch die der Zugang zum russischen Markt ziemlich eingeschränkt ist. Der Vorstandschef will RRPS 2018 übrigens nicht als Stellenabbauprogramm verstanden wissen. "Wir werden uns natürlich die Arbeitsplätze anschauen müssen. Möglicherweise werden wir aber auch gezielt aufbauen oder umverteilen."

Nach einem schwachen Umsatz im ersten Halbjahr 2015 habe Rolls-Royce Power Systems gegen Ende des Jahres noch einmal kräftig aufgeholt, ließ Dohle wissen. "Derzeit ist ein ziemlicher Druck auf der Produktion. Es gehen 40 bis 50 Motoren pro Tag raus". Er zeigte sich zuversichtlich, dass die Umsatzziele (3,4 bis 3,8 Milliarden Euro) und auch der angestrebte Gewinn vor Steuern (275 bis 345 Millionen Euro) erreicht wird. Mit besonderem Interesse dürften Investoren und Analysten auf zweitgenannte Kennzahl schauen – nach dem ersten Halbjahr standen hier nämlich gerade einmal 23,5 Millionen Euro zu Buche.

Jobgarantie wird sondiert

Keine guten Nachrichten gibt’s aus Skandinavien. Wegen der schlechten Geschäftsentwicklung mussten bei Bergen Engines, der norwegischen Tochter von Rolls-Royce Power Systems, 200 der einstmals 1000 Arbeitsplätze gestrichen werden. Diese Stellenabbau habe aber keine Auswirkungen auf den Standort in Friedrichshafen, betonte Ulrich Dohle.

Große Hoffnungen setzt man bei Rolls-Royce Power Systems auf Gasmotoren. Für die Stromerzeugung habe das Unternehmen bereits ein Aggregat im Programm. Derzeit arbeiten die Entwickler an Gasmotoren für mobile Anwendungen, zum Beispiel für Hafenschlepper.

Noch keine Entscheidung gibt es beim wichtigsten Projekt der Arbeitnehmervertretung: die Standort- und Beschäftigungsgarantie. "Wir führen intensive Sondierungsgespräche und ich bin zuversichtlich, dass wir bald mit einem Ergebnis aufwarten können", kündigte Dohle an. Ein Ergebnis – wenn auch kein überraschendes – gibt es dagegen in Sachen Steigwiesen: Rolls-Royce Power Systems hat auf das Gewerbegebiet im Immenstaader Norden, auf dem einst eine Motorenmontage angedacht war, verzichtet.


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