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Frohe Botschaft aus Berlin

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Bei einer großen Verkehrskonferenz im Landratsamt haben Spezialisten am Donnerstag über die aktuell wichtigsten Projekte im Bodenseekreis informiert. Ein Überblick:

Südbahn

Norbert Barthle, Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, war nicht mit leeren Händen gekommen. Er überbrachte den Konferenzteilnehmern die frohe Kunde aus Berlin, dass Minister Alexander Dobrindt in der Nacht die Finanzierungsvereinbarung für die Elektrifizierung der Südbahn unterschrieben hatte. Nachdem auch Landesverkehrsminister Winfried Hermann seine Unterschrift angekündigt hat, kann das 225-Millionen-Euro-Projekt bald beginnen. Bis 2021 werden auf 129 Kilometern Bahnstrecke zwischen Ulm und Lindau 3000 Strommasten aufgestellt. So schön der gestrige Tag war: Unmut herrscht beim Interessenverband Südbahn darüber, dass an der zukünftigen S21-Trasse zwischen Stuttgart und Ulm offenbar ein Haltepunkt Merklingen installiert werden soll. Dies, so die Befürchtungen, könnte die Fahrpläne auf der Südbahn negativ beeinflussen.

Bodenseegürtelbahn

Zielkonzept des Landes ist, auf der Bodenseegürtelbahn ab 2015 stündlich ein "langsames" und ein "schnelles Produkt" anzubieten, sprich: den Interregioexpress Basel - Friedrichshafen - Ulm und die Regionalbahn zwischen Singen und Friedrichshafen. Voraussetzung dafür sei eine durchgehende Elektrifizierung. Die Firma SMA untersucht derzeit auch, welche Rahmenbedingungen nötig wären, um künftig stündlich einen Interregio und zwei Regionalbahnen auf die Schiene setzen zu können.

Straßenbau

Die Bundesstraßen sind die wichtigsten Verkehrsadern der Region, eine große Bedeutung haben aber auch die untergeordneten Straßen als Zubringer. Tobias Gähr, Leiter des Straßenbauamts im Landratsamt, stellte das Kreisstraßenbauprogramm vor. In den nächsten Jahren sollen allein 63 Millionen Euro in vier Ortsumfahrungen gesteckt werden. In Kehlen laufen die Bauarbeitern bereits, Kluftern, Markdorf und Schnetzenhausen sind noch in der Planung.

Radverkehr

Der Bodenseekreis verfolgt ein ehrgeiziges Ziel. Der Anteil des Radverkehrs soll von derzeit 13 Prozent auf 22 Prozent im Jahr 2025 angehoben werden. Ein großes Maßnahmenpaket, an dem Kommunen, Verbände und andere Interessenvertreter mitarbeiten, soll den Weg dorthin ebnen. Der Schwerpunkt liegt auf dem Ausbau bestehender Radwege, aber auch Neubauten sind geplant. Peter Gwiasda von der Kölner Firma VIA, die alle Aktivitäten koordiniert, erklärte, dass für insgesamt 66 Maßnahmen in den nächsten zehn bis zwölf Jahren 10,3 Millionen Euro investiert werden sollen. Gwiasda schlägt auch ein 420 000-Euro-Sofortprogramm vor, mit dem vor allem die Sicherheit der Radwege verbessert werden soll, zum Beispiel durch rote Streifen oder Überquerungshilfen. Das komplette Maßnahmenpaket soll im März 2016 vorgestellt werden.

E-Mobilität

Derzeit sind auf den Straßen im Kreis 18 Fahrzeuge der Emma-Flotte unterwegs. Und wenn es nach Norbert Schültke, Kreisdezernent für Umwelt und Technik, geht, sollen ab Juli 2016 weitere Autos dazukommen. Außerdem sollen im Bodenseekreis und im Kreis Ravensburg zehn zusätzliche Ladesäulen installiert werden. Eine internationale Vernetzung rund um den Bodensee sei ebenfalls angestrebt.


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