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Von Urknallgurken, schlauen Krücken und warmen Händen

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Ein Hexacopter, ein Computerspiel über Kernkraftwerke und ein neues Verfahren, um Bakterien nachzuweisen – Jugendliche aus der Region Südwürttemberg haben bei "Jugend forscht" ihre unzähligen Erfindungen im Dornier-Museum präsentiert. Am Ende haben zwei Teams aus Friedrichshafen sogar Preise abgeräumt.

Insgesamt haben bei dem Regionalwettbewerb "Jugend forscht" 23 Teams Projekte aus naturwissenschaftlichen Bereichen vorgestellt. Alle Teilnehmer sind zwischen 15 und 21 Jahre alt. Die Sieger dürfen ihre Arbeiten bei "Jugend forscht" auf Landesebene zeigen. Gleichzeitig haben Schüler bis 14 Jahren bei "Schüler experimentieren", sozusagen dem kleinen Bruder von "Jugend forscht", mitgemacht: Ihre 34 Arbeiten stehen ebenfalls im Dornier-Museum.

Nie wieder kalte Hände im Winter versprechen Alexander Pasenko und Benedikt Müller von der Claude-Dornier-Schule Friedrichshafen: Sie haben ein spezielles Armband entwickelt. Man trägt es über dem Handgelenk. Der Träger steuert es über eine App. Bei Knopfdruck erwärmt sich das Band – somit werden auch die Hände warm.

Auch eine andere Erfindung kommt von Schülern der Claude-Dornier-Schule: Was zuerst nach einer normalen Krücke aussieht, überrascht auf den zweiten Blick mit einem Kasten unterhalb des Griffs. Die Gehhilfe misst die Beinbelastung beim Laufen. Wenn die Belastung einen eingestellten Wert übersteigt, piepst sie und ein Licht leuchtet im durchsichtigen Kasten auf. Erfinderin Katharina Kies erzählt: "Mein Bruder hat sich vor einem Jahr das Bein gebrochen. Der Arzt hat ihm gesagt, er soll höchstens mit 50 Kilogramm Belastung auftreten", sagt die Elftklässlerin, "Da haben wir uns natürlich gefragt: Woher soll ich wissen, mit wie vielen Kilos ich mein Bein belaste? Und so sind wir auf die Idee mit dem Messsystem gekommen." Für ihre Erfindung haben Kies und ihr Teamkollege Kai Schlegel den dritten Preis, 45 Euro, eingestrichen.

Wenige Stände weiter rattert ein Wasserrad, groß wie ein Mensch. "Bei diesem Wasserrad haben wir die optimale Form und Anzahl der Schaufeln ermittelt. Wichtig war auch, in welchem Winkel und wie viel Wasser zufließt", erklärt Ranran Ji. Die Schülerin hat das Wasserrad zusammen mit Robin Megerle einen ganzen Tag lang getestet: In der Wissenswerkstatt in Friedrichshafen haben sie 70 verschiedene Möglichkeiten durchprobiert. Mehr oder weniger Wasser, größere oder kleinere Schaufeln? Die Metallschaufeln haben sie selbst hergestellt. Letztendlich konnten sich Ji und Megerle über den zweiten Platz, 60 Euro, freuen.

Unschlagbar: die Gurke

Auf dem Ersten Platz liegt die "Urknall-Gurke". Hannes Hipp und Sonja Gabriel haben erforscht, warum eine Gurke unter Wechselspannung nur an einem Ende leuchtet. Dafür gab’s für die Schüler des Studienkollegs Sankt Johann in Aulendorf und des Störck-Gymnasiums Bad Saulgau einen ersten Preis (75 Euro).

Zur Feierstunde und Preisverleihung des Wettbewerbs waren am Abend auch ZF-Chef Stefan Sommer und Friedrichshafens OB Andreas Brand angereist. Sommer, dessen Konzern den Wettbewerb in Friedrichshafen federführend organisiert hatte, sprach über die Bedeutung jungen Forscherdrangs für Wirtschaft und Gesellschaft: "Wir brauchen junge und kreative Menschen, die unsere Produkte entwickeln." Den Herausforderungen der modernen Welt könne man nur mit neuen Ideen begegnen.

OB Brand stieß in seine Rede in eine ähnliche Richtung, hob die Bedeutung guter Forschung für den Standort Friedrichshafen hervor. Er habe beim Wettbewerb "tolle Ansätze, tolle Projekte und tolle Experimente" gesehen.


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