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Kodo sorgt für Trommelgewitter im GZH

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Mehr als 850 Besucher haben am Freitagabend im Graf-Zeppelin-Haus die Formation Kodō mit ihren japanischen Trommelkünsten im Rahmen der aktuellen "One Earth Tour 2016" gefeiert. Dabei kommunizierten und transportierten die jungen Protagonisten klangvoll, ästhetisch aber auch geheimnisvoll beeindruckend die überlieferte Volkskunst ihres Landes.

Rund zweieinhalb Stunden lang gab es während der Vorstellung im weiten Rund des Hugo-Eckener Saals wortwörtlich so einiges auf die Ohren. Traditionelle japanische Rhythmen in Verbindung mit Gesang, szenischen Darstellungen und Spiel sorgten für eine Atmosphäre, die den Zuhörer leicht dahinschwebend aber auch fordernd und teils brachial in die tief verwurzelte Geschichte der Insel entführte. Der Kampf des Lichtes gegen den Schatten, die Auseinandersetzung von Gut und Böse, standen im Mittelpunkt der 18 Szenen, darunter auch jene, die von traditionellen Volkstänzen wie Jamai, Namahage und Shishimai inspiriert sind.

Herzschläge durchbrechen Stille

Wenn die Künstler von Kodō im Reich der Riesenschlangen die Dunkelheit durchbrechen und mit sonoren und kräftigen Schlägen auf ihren Taikos den Rhythmus des Herzschlages aufnehmen, um das Schweigen der Stille zu durchbrechen, während die kleinen, feinstimmigen Shimedaiko gemeinsam mit dem Licht der Glühwürmchen im Glanze der Nacht ihren Tanz schier schwebend zelebrieren, dann kommt ein täuschendes Gefühl von Wärme, Sehnsucht und Sicherheit auf. Wohl wissend, dass uns eine ebenso spektakuläre wie bedrohliche Welt erwartet.

Kodō, das ist nicht nur martialisches Trommeln mit durchdringenden rhythmische Wallungen, die den Körper durchdringen. Kodō ist ein symphonisches Spiel mit der eigenen kulturellen Geschichte das mit seiner Tiefe, Klangfülle und Rasanz gleichermaßen die Seele berührt. Das faszinierende Trommelgewitter von bewundernswerter Akkuratesse und Klarheit in Verbindung mit der athletischen Ausdauer der Künstler zieht das Auditorium unweigerlich in seinen Bann. Die durchschlagende Wirkung wird zum atemberaubenden, fesselnden Erlebnis, der Bogen zwischen den Welten mit seiner überquellenden Lebendigkeit zur tänzerischen Reise ins Reich der Geister und Götter.

Ein Herz für Kodo

Am Ende schlängeln sich die Riesenschlangen vergnügt im Lichte der Taiko und es gibt verdienterweise langanhaltende, stehende Ovationen für Kodō, die mit ihrer japanischen Trommelkunst ihre traditionelle Vergangenheit dargestellt und in unsere Herzen transportiert haben.


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