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Pro-Musica-Plakette fürs Sinfonieorchester

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Ausgezeichnet: Das Sinfonieorchester Friedrichshafen hat die Pro-Musica-Plakette erhalten. Im brandenburgischen Eberswalde hat das Ensemble die höchste Auszeichnung, die sich ein Laienorchester in Deutschland verdienen kann, entgegengenommen.

Bei einem Festakt in Eberswalde bei Berlin erhielten die Musiker vom Sinfonieorchester Friedrichshafen am Wochenende die Pro-Musica-Plakette. Sie ist die höchste Auszeichnung für Laienorchester in Deutschland. "Das ist eine ganz große Ehre für uns, ein Höhepunkt im Orchesterleben", sagte Vorsitzende Andrea Hengelhaupt. "Die Plakette stärkt das Bewusstsein dafür, dass seit 100 Jahren in Friedrichshafen Leute aktiv sind, um dieses Orchester zu erhalten." Sie nahm die Plakette bei den Tagen der Chor- und Orchestermusik 2016 von Sabine Kunst, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur in Brandenburg entgegen. Zusammen mit Vertretern der Berliner Johanneskantorei stand das Häfler Orchester stellvertretend für weitere sieben Orchester und 37 Chöre. Kunst lobte die "Liebe und Leidenschaft zur Musik", die Laienmusiker zusammenhalte. "Die Musik ist der Garant für kulturelle Aktivitäten mit Breitenwirkung – nicht nur, aber gerade auch in ländlichen Räumen," sagte sie.

Der Bruder springt ein

Eberswaldes Bürgermeister Friedhelm Boginski nannte Kultur mehr als nur einen weichen Standortfaktor. "Diese Auszeichnung würdigt vor allem das ehrenamtliche Engagement der vielen Menschen, das finde ich besonders wichtig", sagte er. Das Sinfonieorchester Friedrichshafen beteiligte sich am Festakt mit Elgars Streicherserenade. In Vertretung für Musikdirektor Joachim Trost dirigierte dessen Bruder Mathias Trost aus Sigmaringen. Er kannte das Orchester bereits aus früheren Proben. "Ich habe die Interpretation der Serenade mit meinem Bruder sehr detailliert abgesprochen", sagte er nach dem gelungenen Konzert.

Die Streicher des Orchesters waren schon Freitagnacht angereist, um die Tage der Chor- und Orchestermusik in Eberswalde mitzuerleben. Drei Tage lang trafen sich etwa 1100 Musiker in der brandenburgischen Kreisstadt: 46 Ensembles traten an elf Veranstaltungsorten auf. "Es war eine sehr beeindruckende Veranstaltung, sie zeigte die Laienmusik in ihrer ganzen Vielfalt, da gab es Orchester, Jazzbands, Folkloreensembles und Chöre unterschiedlichster Art", berichtete Mathias Trost.

Geigerin Kathrin Bünger hatte vor allem die unkonventionelle Atmosphäre gefallen: "Es war kaum länger als fünf Minuten Fußweg zwischen den Veranstaltungsorten, überall wurde Musik gemacht, Leute kamen und gingen." Arthur Bronner hatte einer Gitarrengruppe sogar seinen Baß geliehen. "Die kamen mit dem Zug aus Saarbrücken und mussten mehrfach umsteigen. Da haben wir das schon im Vorfeld so verabredet", erzählte er.

Gestiftet vom Bundespräsidenten

Die vom Bundespräsidenten gestiftete Pro-Musica-Plakette wird zum 100. Geburtstag an Ensembles verliehen, die sich "besondere Verdienste um die Pflege des instrumentalen Musizierens, und damit um die Förderung des kulturellen Lebens, erworben haben", heißt es in den Richtlinien.


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