Die Zahl der Einsätze für die Feuerwehren im Bodenseekreis ist im Jahr 2015 gestiegen. Darüber hat Kreisbrandmeister Henning Nöh am Freitagabend bei der Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes in Owingen berichtet.
Zu 2715 Einsätzen sind die freiwilligen Feuerwehren sowie die Werksfeuerwehren im vergangenen Jahr ausgerückt. 2014 waren es 2303 Einsätze. Mit rund 1300 Vorfällen lag die technische Hilfeleistung deutlich vorn. Von rund 360 Brandeinsätzen gab es 15 Großbrände (Vorjahr: 19). "Der beeindruckendste dabei war sicher der bei Vaude in Tettnang", sagte Nöh. Die Zahl der Todesopfer ist von 22 auf 29 gestiegen – davon allein zehn bei Verkehrsunfällen. Auch Feuerwehrangehörige haben sich bei Einsätzen verletzt: Es waren mit elf Fälle allerdings weniger als im Vorjahr.
Nöh appellierte an die Bereitschaft zur Ausbildung zum Atemschutzgeräteträger. "Wir haben im Kreis rund 1100 Atemschutzträger. Bei einer Gesamtzahl von rund 2300 aktiven Feuerwehrleuten ist dies mit knapp 50 Prozent zu wenig. Der Atemschutz ist die Achillesferse der Feuerwehrleute", sagte Nöh.
Wehren sollen Lehrgänge übernehmen
Eine Hauptaufgabe des Kreisfeuerwehrverbandes wird in diesem Jahr die Vorbereitung der Delegiertenversammlung des Landesfeuerwehrverbandes. Diese soll vom 26. bis 28. Oktober 2017 in Friedrichshafen stattfinden. Wehren wollen die Kameraden sich gegen ein Vorhaben des Landesfeuerwehrverbandes, noch weitere Ausbildungen auf die Ehrenamtlichen zu übertragen. "Es ist geplant, dass die Feuerwehren künftig Lehrgänge durchführen, die bislang von der Landesfeuerwehrschule angeboten werden. Das wäre eine Überlastung der Ehrenamtlichen", sagte Günther Laur, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes. Daher habe der Verband vom Bodensee sich mit denen in Sigmaringen, Ravensburg und Biberach zusammengeschlossen, um sich im Landesfeuerwehrverband mehr Gehör zu verschaffen.
Klaus Erdenberger, Geschäftsführer des Kreisfeuerwehrverbandes, hatte mit der Kasse im Jahr 2015 einen größeren Aufwand. Den Einnahmen von fast 90000 Euro standen Ausgaben von rund 110000 Euro gegenüber. Ein großer Posten war dabei das Kreisjugendzeltlager mit etwa 45000 Euro. Durch die Werbekampagne zur Nachwuchssuche mussten knapp 10000 Euro verrechnet werden. Der Wirtschaftsplan für das laufende Jahr scheint weniger Arbeit zu bereiten. Erdenberger rechnet mit Einnahmen in Höhe von 30000 Euro und Ausgaben in Höhe von 29000 Euro. Einstimmig wurde dies von den Feuerwehrleuten zur Kenntnis genommen.
Landrat Lothar Wölfle lobte in seinem Grußwort das Engagement der Feuerwehr und nannte als eine der vielfältigen Aufgaben die Hilfe bei der Einrichtung von Unterkünften für Asylbewerber. "Zudem sind auf die Ehrenamtlichen einige Arbeiten durch die Brandschutzaufklärung der Flüchtlinge hinzugekommen", sagte Wölfle und dankte für die Bereitschaft.
Ausgezeichnete Kameraden
Bei der Versammlung des Kreisfeuerwehrverbandes wurden verdiente Mitglieder für ihre Leistungen geehrt. Das Ehrenkreuz des Verbandes in Bronze erhielten Georg Knödler (Meckenbeuren) und Matthias Pasewaldt (Owingen). Die Variante in Silber ging an Frank Dick (Sipplingen).
Die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes in Silber bekamen Hubert Büchele (Überlingen), Wilfried Brodmann (Überlingen) sowie Konrad Wolf (Tettnang). Die Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes in Gold erhielt Rainer Fischer (Markdorf).
Das Feuerwehrkreuz des Deutschen Feuerwehrverbandes in Bronze wurde an Harald Barth (Meckenbeuren) verliehen.