Nach dem schweren Katamaran-Unfall auf dem Bodensee fordert der Segler-Verband eine Rückkehr zu strengen Sicherheitsmaßnahmen.
Das geht aus einem Schreiben des Bodensee-Segler-Verbands an das Landratsamt Konstanz hervor.
"Der Bodensee-Segler-Verband ist über diesen Unfall tief besorgt", heißt es in dem Schreiben. Derzeit seien viele Fragen offen, darunter jene, wieso der Schiffsführer der Reederei die Yacht überhaupt übersehen konnte. "Es ist das passiert, wovor Wassersportler und Fischer immer wieder gewarnt haben. Leider wurden jedoch deren Bedenken und Warnungen als übertrieben abgetan", so die Verfasser.
Zwei Mann auf die Brücke
Das Fahren der Schnellfähren über Stunden sei für Schiffsführer eine hoch anspruchsvolle Aufgabe, die über die gesamte Dienstzeit hohe Aufmerksamkeit und Konzentration erfordert". Im Hinblick auf die Sicherheit der Wassersportler, aber auch der Fahrgäste und im Interesse der Kapitäne, fordert der Verband, dass ab sofort ursprüngliche Sicherheitsstandards auf den Katamaranen mit einem zweiten Mann auf der Brücke wieder hergestellt werden – zumindest bis zum Abschluss der Untersuchungen. Danach seien "Maßnahmen zu ergreifen, um weitere Vorfälle zu vermeiden".
Der Verband bewertet es als "fahrlässig", Maßnahmen bis zur Veröffentlichung des Untersuchungsberichts oder darüber hinaus zu verschieben. Das gelte insbesondere für die Radarbeobachtung und einen Stimmenrekorder. "Letzterer wäre jetzt ein probates Mittel, schnell eine Klärung des Unfallhergangs zu erhalten", so der Verband. Nicht zuletzt soll auch der sogenannte "grüne Ball", der praktisch ein Vorfahrtsrecht für Katamarane erzwingt, wegen der hohen Geschwindigkeit abgeschafft werden, fordert der Verein.
Am Freitag kam es auf dem See zu einer folgenschweren Kollision bei klarer Sicht und gutem Wetter, bei der der Katamaran "Constance" in voller Fahrt gegen eine Segelyacht fuhr. Diese brach auseinander und versank sofort. Die Betroffenen, Fahrgäste und Reederei wurden zum Glück nicht verletzt.