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Zwischen Überfluss und Mangel

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Am bundesweiten Tag der Tafel hat die Friedrichshafener Tafel in der Hofener Straße 47 ihr 15-jähriges Bestehen gefeiert. Bürgermeister Andreas Köster, Diakon Bernd Strohmaier, Gottfried Claß von der evangelischen Gesamtkirchengemeinde und die Vorsitzenden des Vereins, Renate Köster und Dieter Stauber, blickten auf 15 Jahre Tafel in Friedrichshafen zurücl und sammelten neue Impulse.

"Über die Notwendigkeit der Tafel brauchen wir nicht reden. Es gibt in jeder Stadt Arme und Reiche, auch in Friedrichshafen", sagte Renate Köster, die in diesem Sommer den Vorsitz an Dieter Stauber übergeben hattr. Die Tafel, ein Lebensmittelladen für die Menschen, die sich normal teure Lebensmittel nicht leisten können, ist aus Friedrichshafen nicht mehr wegzudenken. Als Gemeinschaftsprojekt der katholischen und der evangelischen Kirche und der Stadt gegründet, versorgt die Tafel 70 bis 90 Kunden täglich und arbeitet mit drei hauptamtlichen und 20 ehrenamtlichen Mitarbeitern, die die Lebensmittel aus den Supermärkten abholen und in der Tafel verkaufen. Ein Joghurt kostet 10 Cent, eine Schokolade 40 Cent, 100 Gramm Wurst 20 Cent. Brot gibt es frisch, aber auch vom Vortag und jede Menge Gemüse wird angeboten. Auch Julius Weiland, 16 Jahre alt und Schüler des Graf-Zeppelin-Gymnasiums, arbeitet als ehrenamtlicher Helfer bei der Tafel. Nach einem Sozialprojekt in seiner Schule beschloss er zu helfen. Das macht er seither fast jeden Sonntag vier Stunden lang, ohne Lohn, einfach für eine gute Sache. Doch die Arbeit verlangt Fingerspitzengefühl, denn bei einer ungerechten Verteilung reagieren die Kunden verärgert. So hat man nach langen Überlegungen ein Nummernsystem eingeführt, das sich an den Tafelausweisen orientiert. Nur wer einen Tafelausweis besitzt, kann auch in der Tafel einkaufen. 350 Ausweise sind in Friedrichshafen ausgestellt, wobei jeder Ausweisinhaber noch Familie hat, so dass insgesamt mehr als 1000 Menschen versorgt werden.

Bundesweit sind es 900 Tafeln, die Menschen mit niedrigem Einkommen mit Lebensmitteln versorgen. "Wenn jemand für drei Euro bei uns einkauft, hat er einen ganzen Einkaufswagen voll", erzählte Renate Köster. "Dennoch haben die Leute hier ein gutes Einkaufsgefühl", ergänzte Dieter Stauber: "Es gibt Menschen, die auf die Tafel angewiesen sind." Besonders alleinerziehende Mütter und ältere Menschen brauchen laut Diakon Strohmaier diese Möglichkeit. Bürgermeister Andreas Köster dankte den Verantwortlichen: "Die Tafel ist ein wichtiges Angebot für die Stadt."

Die Tafel braucht weiter Hilfe

Die Friedrichshafener Tafel ist dankbar für jede Unterstützung: Ob als Mitglied im Verein "Friedrichshafener Tafel", als ehrenamtlicher Mitarbeiter oder als Spender mit einer Geld-oder Warenspende.


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