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Improvisieren ist wie komponieren

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"Normal" heißt Axel Fischbachers neues Album – doch was heißt schon normal bei Jazzmusikern? Und vor allem bei solchen, die sich zu ersten Mal begegnen und auf der Bühne quasi spontan aufeinandertreffen. Normal wird dieser intime Duo-Abend am Freitag, 20. Mai, ab 20 Uhr im Literaturcafé Gessler 1862 mit dem Rheinländer Axel Fischbacher und dem Friedrichshafener Thomas Lutz keinesfalls. Denn so ein Abend mit zwei selbstbewussten und ausdrucksstarken Gitarristen folgt keiner Norm.

"Der Jazz lebt von der Improvisation, und das ist doch nichts anderes als spontan zu komponieren," sagt Thomas Lutz, der immer wieder hochkarätige Gäste nach Friedrichshafen einlädt. Zuletzt bei den Gitarrentagen Mitte März im Kulturhaus Caserne, wo sich unter anderem mit Ali Neander und Thomas Blug echte Meister mit Lutz‘ Projektband vorstellten. Jetzt also Axel Fischbacher im stimmungsvollen Duo.

Fischbacher gehört ebenfalls zu den großen international gefragten Namen des Gitarrenjazz. Studiert hat er unter anderem an der Musikhochschule Köln, in Düsseldorf und bei John Scofield oder John Abercrombie. Inzwischen schätzt er vor allem die intensiven Konzerte, die hochkarätigen Jazz-Sessions in kleinen Clubs. Nah am Publikum, nah an den Mitmusikern, nah im Jazz. "Man darf im Jazz keine Scheu haben", sagt Fischbacher, der dem Anspruch verpflichtet ist, dass jeder Abend anders ist, dass jedes Stück an jedem Abend anders gefärbt wird.

Der gemeinsame Duoabend der beiden Improvisateure im Gessler 1862 verspricht die Spontaneität der ersten Begegnung, die die Zuhörer überraschen wird. Der improvisationsbetonte energetische Jazz des in Hilden lebenden Fischbacher, gefärbt von Bebop, Bossa Nova und Blues, trifft auf den kraftvollen Rock-beeinflussten Stil von Thomas Lutz. Beide hinterlassen mit ihren Soli lieber "Fragezeichen als dumme Antworten", wie Fischbacher es umschreibt. Sie jammen ebenso Standards wie auch Kompositionen von Axel Fischbacher, die auf so schöne Namen wie "Bärentanz" hören. Intellektuell-verspielt, frech und ohne Hemmschwellen.

"Es ist klasse, mit solchen Profis zusammenzuarbeiten, die unverkrampft und spielerisch mit der Musik und vor allem mit ihrem Instrument umgehen", erklärt der in Frankfurt ausgebildete Musiker und Musikpädagoge Lutz. Nichts ist schlimmer als die Routine und in der Kunst schon gar. Deshalb macht sich Lutz – auch im Vorgriff auf nächste Projekte – immer wieder auf die Suche nach spannenden Begegnungen. Ist das normal? Nein, denn dann wäre es Routine.

Karten im Vorverkauf 15 Euro, Abendkasse 18 Euro, Telefon 07541 / 7006-62,

www.gessler1862.de


Hilfe ist immer noch notwendig

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Eine Gruppe der katholischen Gesamtkirchengemeinde Friedrichshafens hat die Häfler Partnerstadt Polozk besucht. Sie feierten Gottesdienste in Polozk und Neupolozk. Das Fazit der Gruppe: Die Gastfreundschaft war überwältigend, die Hilfe aus Friedrichshafen immer noch notwendig.

Die Kirche in Belarus ist zahlenmäßig eine kleine Kirche – nur jeder fünfte Bewohner des Landes ist katholisch – aber sie ist eine wachsende Kirche. Der sehr junge Klerus und die Ordensleute leisten Pionierarbeit gerade in den Trabantenstädten, rings um Minsk herum, aber auch tief in der Provinz, teilt die Gesamtkrichengemeinde mit.

Während des Arbeitsbesuches der Delegation der katholischen Gesamtkirchengemeinde konnten die Häfler durch Dominikanerpater Yuri Schenda viele Hintergrundinformationen bekommen. Der Ordensmann ist Erster Sekretär der Botschaft des Heiligen Stuhls in Weißrussland und langjähriger Freund von Marianne Dressler, der Vorsitzenden des MEFP (Ausschuss Mission Entwicklung Frieden Polozk) und von Pfarrer Bernd Herbinger. Gesamtkirchenpflegerin Ulrike Weiß und Klaus- Dieter Hornikel, gewählter Vorsitzender der Kirchengemeinde St. Petrus Canisius, waren ebenfalls bei dem Besuch dabei.

Begegnungen mit Bedürftigen

Die Begegnung mit Familien und deren kranken und behinderten Angehörigen war aber der eigentliche Höhepunkt der Reise zu den Partnergemeinden in Polozk. "Die Kraft und Würde, mit der die Menschen ihr Los tragen in einer alles andere als heilen Umgebung haut einen um", sagte Herbinger. Die Gemeinden pflegen einen engen Kontakt zu den Bedürftigen und der Segen kommt zurück. Die Gemeinden sind jung, die Gottesdienste stets gut besucht. Die Unterstützung der Friedrichshafener Katholiken durch Gebet und Spenden ist laut Pressemitteilung nach wie vor wichtiger Bestandteil des kirchlichen Lebens. Es ist viel gewachsen in den vergangenen Jahren. Pfarrer Franzisek Kiesel – nebenbei Generalvikar seiner Diözese – sagt: "Unsere Leute sind offener und mutiger geworden. Sie probieren etwas aus. Der Glaube soll ja das Leben fördern und nicht nur letzter Notnagel sein."

Dass die Hilfe aus dem fernen Deutschland trotz der manchmal übergroßen Sprachbarrieren ankommt, das konnten die vier Besucher überall erkennen. "Zielgerichtet und wirksam wird hier mit den Mitteln umgegangen, es ist eine Freude und man spendet richtig gern, wenn man das hier sehen kann", sagte die Finanzchefin der Gesamtkirchengemeinde,Ulrike Weiß. Nicht zuletzt wirkt die Hilfe durch das filigrane Patennetz mit 150 Patenfamilien aus Friedrichshafen – 90 für St. Babola, 60 für Herz Jesu. Es bietet finanzielle Unterstützung, stärkt aber auch ideell durch das Zusammengehörigkeitsgefühl mit den Häflern. Am Ende sind alle Spenden übergeben, Briefe ausgetauscht, Grüße und Segenswünsche übermittelt, die Verwendungsnachweise überprüft und alle Umarmungen getan. Marianne Dressler ist geschafft, aber auch glücklich. Der Gegenbesuch der Polozker ist im Rahmen des Partnerschaftsjubiläums Mitte Juni geplant.

Frau verletzt: Fähre rammt Anlegepfahl

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Die Autofähre "Friedrichshafen" ist am Mittwoch beim Anlegen im Hafen von Friedrichshafen gegen einen Pfahl gestoßen.

"Die Fähre ist offensichtlich zu hart herangefahren", sagte ein Sprecher der Bodensee-Schiffsbetriebe BSB am Mittwoch zu Schwäbische.de

Durch den Aufprall ist eine 81-jährige, gehbehinderte Frau auf einer Treppe an Bord auf den Hinterkopf gestürzt. Die Schiffsmannschaft informierte den Notarzt und den Rettungsdienst, der die Frau ins Krankenhaus brachte. Am Schiff entstand kein Schaden.

Verfahren gilt als unwahrscheinlich

Die Frau wurde nach Informationen der Wasserschutzpolizei mittlerweile wieder aus dem Krankenhaus entlassen. Dennoch ermittelt die Polizei jetzt die Ursache des Unfalls.

Laut eines Sprechers wird untersucht, ob es sich um einen Fehler des Kapitäns handelt, oder ob das Schiff zum Beispiel durch Wind oder Wellengang an die Pfähle im Bereich des Anlegers gedrückt wurde. Der Polizeisprecher geht allerdings nicht davon aus, dass es zu einem Verfahren kommen wird.

"Steckenpferd" schließt für immer

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In der Häfler Innenstadt wird es in absehbarer Zeit ein inhabergeführtes Fachgeschäft weniger geben: Nach mehr als 40 Jahren schließen Irmgard und Manfred Lutzki ihr "Steckenpferd" in der Wilhelmstraße 15 aus Altersgründen.

"Wir haben schon länger mit dem Gedanken gespielt", sagt Manfred Lutzki. Verständlich, schließlich haben er und seine Frau das Rentenalter bereits erreicht. Die "Räumungsverkauf"-Schilder liegen schon seit einigen Monaten im Keller bereit, kurz vor Pfingsten hat Manfred Lutzki sie ins Schaufenster gehängt. Seitdem kommen viele Stammkunden, um sich zu verabschieden. "Da wird man schon ein bisschen wehmütig", gibt Irmgard Lutzki zu. "Aber wir möchten von unserem Ruhestand noch etwas haben", sagt Manfred Lutzi. Verständlich, denn Urlaub hatten Lutzkis in all den Jahren kaum. "Höchstens mal ein verlängertes Wochenende", erinnert sich der Geschäftsinhaber.

Vorliebe für Tüfteleien

Im Oktober 1975 hatten Manfred Lutzki und seine Frau das "Steckenpferd" im elterlichen Haus eröffnet. Dass ein Maschinenschlosser und eine Frisörmeisterin ein Fachgeschäft für Hobbyzubehör eröffnen, lag an seiner Vorliebe für Tüfteleien aller Art und an ihrer Kreativität und ihrem handwerklichen Geschick. "Meinen Eltern war es nicht unrecht, dass wir ein Geschäft im Haus eröffnen wollen", erinnert sich Manfred Lutzki. Seine Mutter stammte aus dem Uhren- und Schmuckgeschäft Doderer, das sich hier früher befand. Anschließend war das Ladenlokal an die "Nordsee" verpachtet, bevor Lutzkis mit dem "Steckenpferd" starteten.

Sich mit Mitte 20 eine eigene Existenz aufzubauen, sei nicht immer einfach gewesen. "Es bedeutete einen großen Einsatz, aber wir haben es gern gemacht", ist sich das Ehepaar Lutzki einig. "Wir waren immer begeistert von den Dingen, die wir verkauft haben."

Immer wieder mussten neue Trends aufgegriffen und das Sortiment entsprechend angepasst werden. Tiffany-Technik, Makramee, Fimo, Schmuckdesign, um nur einige zu nennen. Auch die Techniken haben sie sich angeeignet, um die Kunden beraten und entsprechende Kurse anbieten zu können. Nicht unerwähnt bleiben darf der umfangreiche Künstlerbedarf, für den das "Steckenpferd" all die Jahre bekannt war.

Da ihre beiden Kinder beide in München studiert und dort beruflich Fuß gefasst haben, war klar, dass sie das "Steckenpferd" irgendwann aufgeben werden. Jetzt ist die Zeit gekommen. Mitte Juni soll der Ausverkauf abgeschlossen sein. Anschließend steht der Umbau für den neuen Mieter an, mit dem man derzeit "in Gesprächen" sei. "Und dann geht’s in Urlaub", kündigen Manfred und Irmgard Lutzki an.

Public Viewing ist Häfler Pflicht

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Schade! Schade vor allem für Jugendliche und junge Familien, die ohne das beliebte Public Viewing in der ZF-Arena nun in die Röhre schauen: Das Fußballschauen mit Stadion-Atmosphäre ist für diese EM in Friedrichshafen gestorben.

Die Rahmenbedingungen haben sich verändert: Weil es rund um die ZF-Arena weniger Parkplätze gibt, sind weniger Besucher und damit weniger Einnahmen zu erwarten. Auch die veränderte Sicherheitssituation und die Möglichkeit der EM-Absage bei einem Anschlag in Frankreich ließen offensichtlich das Risiko für die Veranstalter zu groß werden.

Nachdem die Stadt nicht bereit war, sich finanziell über das bisherige Maß hinaus zu engagieren, und auch der bisherige Veranstalter kein höheres finanzielles Risiko eingehen will, ist das Kind für diese EM endgültig in den Brunnen gefallen. Auch wenn die Stadt doch noch nachlegen würde, ist das Zeitfenster für die Organisation zu eng geworden.

So kann der Blick nur noch Richtung WM 2018 gehen. Mit dann neuen Rahmenbedingungen wird das Thema neu diskutiert werden müssen. Es geht nämlich um eine Kulturfrage. Und darum, ob die Kultur-, Sport- und Familienstadt ein solches Public Viewing braucht. Keine Frage: Friedrichshafen kann und muss sich im Sinne seiner Jugend und junger Familien dieses Angebot leisten. Public Viewing ist für Friedrichshafen schlicht und einfach Pflicht.

alexander.mayer@schwaebische.de

Häfler Fußball-Sause scheitert am lieben Geld

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Es lebe der Fußball – das Häfler Public Viewing in der ZF-Arena aber ist tot. Wie berichtet, wird es auch keine adäquaten Alternativen geben. Sei es der Standort Adenauer-Platz oder das VfB-Stadion oder eine abgespeckte Möglichkeit an der ZF-Arena, sie scheitern allesamt an der Frage des lieben Geldes. Das Risiko für die Veranstalter scheint angesichts aktueller Rahmenbedingungen zu groß.

Eng mit dem Public Viewings an der ZF-Arena ist der Name von Uli Meschenmoser verbunden. Er ist seit 2006 für dieses Public Viewing verantwortlich. Seinen Worten zufolge wurde im Vorfeld der Sportbad-Baustelle frühzeitig nach Alternativen gesucht, Gespräche mit der Stadt geführt. "Unser Anspruch war es immer, für alle Häfler Bürger einen Platz zu bieten, an dem Jung und Alt sicher, friedlich und bei bester Übertragungstechnik gemeinsam Fußball feiern konnten. Das ist dieses Jahr leider nicht mehr möglich, was mich traurig stimmt."

"Es war schon lange bekannt, dass die Hallenbad Baustelle an der ZF-Arena auch Auswirkungen auf ein mögliches Public Viewing haben wird. Darum wurden schon früh Gespräche mit der Stadt geführt", sagt Meschenmoser. Alternative Standorte wie der Adenauer Platz oder das VFB Stadion wurden geprüft sowie eine abgespeckte Variante in der ZF-Arena kalkuliert. "Letztlich ließ sich aber bei keiner der Locations auch nur eine annähernd kostendeckende Lösung finden."

Vergebliche Sponsorensuche

Auch die Suche nach zusätzlichen Sponsoren sowie eine Anfrage in Sachen "erweiterte Partnerschaft" blieben nach Worten von Meschenmoser ohne Erfolg. "Schade! Es wird was fehlen dieses Jahr. Man könne aber als alleiniger Veranstalter bei den sich veränderten Rahmenbedingungen kein höheres Risiko eingehen als in der Vergangenheit. "Bis zuletzt haben wir gesucht und gerechnet und das Spiel in der Verlängerung doch noch verloren", sagt Meschenmoser gegenüber der SZ.

Von höherem Risiko spricht auch die Stadt. Nach Worten von Stadtsprecherin Andrea Gärtner ist angesichts veränderter Rahmenbedingungen "das wirtschaftliche Risiko für eine groß angelegte Fußballübertragung zu hoch". Eine finanzielle Unterstützung als Risikoausgleich durch die Stadt sei nicht möglich, da diese schnell Fragen und Wünsche anderer Veranstalter nach sich ziehen würde.

Außerdem: "Im Unterschied zu den Anfängen des Public Viewing gibt es inzwischen auch eine Vielzahl dezentraler Möglichkeiten, auf Großbildschirmen gemeinsam Fußballspiele zu erleben." Die Stadt wäre bereit gewesen, das Angebot in der ZF- Arena wie in den Vorjahren mit einer vergünstigten Hallenmiete zu unterstützen. Diese Hallenmiete wäre nur dann fällig gewesen, wenn die deutsche Nationalmannschaft das Achtelfinale erreicht hätte, sagt Andrea Gärtner weiter. Eine weitergehende finanzielle Unterstützung durch die Stadt sei nicht möglich.

Zeppelin GmbH: Geschäftsführer scheidet aus

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Die Zeppelin GmbH und Geschäftsführer Jürgen-Philipp Knepper gehen in Zukunft getrennte Wege. Wie das Unternehmen am Mittwochabend mitgeteilt hat, legte der 53-Jährige bereits mit Ablauf der Aufsichtsratssitzung am vergangenen Donnerstag sein Amt nieder und schied aus der Geschäftsführung aus. Als Grund nannte Konzernsprecherin Sandra Scherzer auf SZ-Anfrage "die unterschiedliche Auffassung über die zukünftige Gestaltung in Kneppers Kernbereichen".

Mehr als acht Jahre lang war der 53-Jährige in der Geschäftsführung mit den Ressorts Personal, Recht und Compliance betraut. 18 Jahre war er insgesamt im Unternehmen, das der Zeppelin-Stiftung gehört, sein Geld vor allem mit dem Verkauf von Caterpillar-Baumaschinen verdient und seine Zentrale in Garching bei München hat. Laut Pressemitteilung übernimmt der Vorsitzende der Geschäftsführung, Peter Gerstmann, die Funktion des Arbeitsdirektors und die Ressorts Personal und Compliance. Das Ressort Recht verantwortet zukünftig Finanzchef Christian Dummler. Ob die Stelle neu besetzt wird, sei noch nicht entschieden, erklärte die Pressesprecherin.

Airline "People’s" will vom See nach Köln fliegen

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Die im schweizerischen Altenrhein stationierte Airline "People’s Viennaline" will offenbar eine Fluglinie von Friedrichshafen nach Köln anbieten. Möglicherweise ist sogar eine Wien-Verbindung denkbar.

Die Pläne für die Strecke Altenrhein-Friedrichshafen-Köln hat ein Sprecher des Flughafen Friedrichshafen am Mittwoch im SZ-Gespräch bestätigt. "Ja, wir denken darüber nach", hieß es auch vom Managementteam der People’s Air Group.

Sprung über den See

Demnach soll eine Peoples-Maschine noch im laufenden Jahr täglich mit einem Zwischenstopp in Friedrichshafen nach Köln fliegen. Es wäre das erste Mal seit Oktober 2015, dass es wieder eine Direktverbindung von Friedrichshafen in die Rheinmetropole geben würde. Laut Flughafen-Sprecher Andreas Humer-Hager sind die Gespräche für die neue Linie noch in vollem Gange – es sei nicht absehbar, ob und wann es wirklich zu einer Vereinbarung käme.

20 Kilometer Luftlinie

Dennoch könnte das Vorhaben erfreuliche Nebeneffekte haben. So berichtet das Branchenportal "Austrian Aviation", dass künftig auch Flugscheine zwischen Altenrhein und Friedrichshafen erhältlich sein dürften – ein mit 20 Kilometern Luftlinie extrem kurzer, aber möglicherweise gefragter Flug über den Bodensee.

Auch heißt es aus Branchenkreisen, dass Fluggäste aus Friedrichshafen vielleicht künftig mit People’s via Altenrhein direkt nach Wien fliegen könnten – eventuell ohne auszusteigen. Eine Wien-Verbindung gab es vor Jahren in Friedrichshafen. Sie wurde nach Konkurrenzkämpfen verschiedener Airlines eingestellt.


In Christina Stürmer schlägt ein Zeppelinherz

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Ein Herz für Zeppeline haben wir am Bodensee wohl alle. Die Steigerung: Jetzt ist eine Frau aufgetaucht, die kommt nicht einmal von hier, kennt aber ganz offenbar jemanden, dessen Pumpe nicht nur für unser Lieblingsluftschiff schlägt, sondern sogar dessen Form hat. Ihr Name ist Christina Stürmer, sie ist eine österreichische Sängerin, hat gerade ihr neues Album "Seite an Seite" veröffentlicht, und das Lied mit der Nummer 13 trägt den Titel "Zeppelinherz".

Passenderweise geht es in dem Song um das Auf und Ab des Lebens und irgendwie natürlich auch um die Liebe. Ein Schmankerl: "Was wenn du aufhörst, Dich ständig aufzugeben. Fallen wir dann vielleicht dem Himmel entgegen. Denn ich weiß, unter dem Schmerz bist du leicht und schwerelos. Ich weiß unter dem Schmerz schlägt ein Zeppelinherz, schlägt ein Zeppelinherz."

Hach ... seufz ... schmacht ... Diese Zeilen gefallen uns derart, dass wir sie live hören wollen. Und zwar dort, wo der Zeppelin eine Herzensangelegenheit ist, in Friedrichshafen. Also, liebe Stadt, bitte Christina Stürmer einladen. Wir wüssten auch schon einen schönen Anlass: Das Zeppelin-Museum feiert doch in diesem Jahr 20. Geburtstag. Apropos Geburtstag: Sollte sich ein Konzert so bald nicht ausgehen, weil die Sängerin gerade ihr erstes Kind erwartet, gratulieren wir sehr herzlich und hätten einen Namensvorschlag: Wenn’s ein Junge wird, sollte er unbedingt Ferdinand heißen.

Eine Hörprobe von "Zeppelinherz" gibt es im Internet unter

www.jpc.de/jpcng/poprock/detail/-/art/christina-stuermer-seite-an-seite/hnum/2627807

Zur Abschiedsparty gibt’s Freibier

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Das Berger Sommerfest startet am Freitag, 20. Mai, in die 58. Runde – und dies nun zum letzten Mal auf dem Festplatz unterhalb des Gemeindehauses. Bis Montag wird gefeiert. Im Anschluss beginnen dort die Bauarbeiten zum neuen Bildungszentrum. Auch dieses Jahr werden die Musiker ihr Bestes geben, die Besucher mit einem abwechslungsreichen Programm zu begeistern und vier Tage lang für ausgelassene Stimmung im Festzelt unter dem Gemeindehaus zu sorgen.

Am Freitag beginnt das Sommerfest mit Stimmung und Unterhaltung bei freiem Eintritt beim Blasmusikabend. Auch dieses Jahr konnte der Musikverein Berg wieder hervorragende Musikkapellen für diesen Abend organisieren, teilt der Veranstalter mit. So spielen an diesem Abend der Musikverein aus Riedheim, die Musikkapelle Obereisenbach sowie die Aichers aus Berg. An dem Abend, der um 19 Uhr beginnt, möchte sich der Musikverein Berg bei allen Gästen für die jahrelange Treue bedanken und schenkt 200 Liter Freibier aus.

Fünf Bands spielen beim Festival

Am Samstag findet dann wieder das beliebte Berger Band-Festival statt. Fünf verschiedene Bands konnten für diesen Abend verpflichtet werden. Auftreten werden: Raum 4, DAH, Louisville Boppers, Jack Russels Halsbänd und Little Joe and the Facking Horns.

Wer am Samstag den Bandwettbewerb besuchen will und zwar älter als 16, aber noch keine 18 Jahre alt ist, kommt ohne Party-Pass nicht rein. Happy Hour ist von 19 bis 20 Uhr. Des Weiteren werden im Festzelt zwe Fernseher aufgestellt, um das Fußball-Pokalfinale zu übertragen.

Am Sonntag nach dem Zeltgottesdienst, der um 8.45 Uhr beginnt, spielt die Musikkapelle Berg unter der Leitung ihres Dirigenten Thomas Martin zum Frühschoppen auf. Die Musiker bieten ein abwechslungsreiches Programm, das sowohl die Freunde traditioneller wie moderner Blasmusik begeistern wird, heißt esin einer Pressemitteilung. Die Nachmittagsunterhaltung bei Kaffee und Kuchen gestalten dieses Jahr der Musikverein aus Stetten-Deisendorf sowie die Jugendkapelle Dreierlei, die aus den Jukas Ailingen, Berg und Jettenhausen besteht. Zum Abschluss des Blasmusiktages spielt die Nachbars- und Patenkapelle aus Schnetzenhausen auf.

Zum Feierabendhock am Montagabend ab 17 Uhr mit dem Musikverein Zoggenweiler und der Polkaband Holzless, lässt der Musikverein Berg sein diesjähriges Sommerfest ausklingen.

Der Eintritt ins Zelt ist am Freitag, Sonntag und Montag frei. Da die Festwiese durch die derzeitigen Kanalarbeiten und die großen Niederschläge der letzten Tage sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde, hat der Musikverein kurzfristig noch einen Zeltboden in das Zelt gelegt. So können die Gäste mit trockenen Füssen das letzte Sommerfest auf dem Berger Festplatz genießen.

Warten auf Ina Neddermeyer

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Bescheiden sind die Mittel, mit denen die Kunststiftung Zeppelin-Museum Friedrichshafen. Das hält die Mitglieder aber nicht ab, weiter für Kunstabteilung des Museums zu tun, was sie tun können. Konkrete Pläne haben sie bei der Mitgliederversammlung am Mittwochabend nicht geschmiedet. Damit wollen sie warten, bis die neue Abteilungsleiterin Ina Neddermeyer die Arbeit aufgenommen hat.

Mit einem Bonbon hat am Mittwochabend die Mitgliederversammlung der Kunststiftung Zeppelin-Museum angefangen. Gerne haben die Mitglieder das Angebot einer vorangehenden exklusiven Führung durch Museumsdirektorin Claudia Emmert angenommen. Spannende Perspektiven zum Nachdenken habe der Gang mit ihr durch die aktuelle Sonderausstellung "Möglichkeit Mensch" eröffnet, sagte Vereinsvorstand Edmund Dengler. Claudia Emmert versprach weitere Führungen: "Ich mach’ das gern, ich liebe meine Ausstellungen."

Zugleich boten sich hier Anregungen, wie der kleine Verein mit seinen bescheidenen Mitteln zukünftig das Museum unterstützen könne. Zum Ankauf von Kunstwerken, die dann nicht dem Museum, sondern der Stadt gehören, reichen die rund 4500 Euro an Mitgliederbeiträgen ohnehin nicht aus. Daher will sich der Vorstand Gedanken über eine Förderung des laufenden Betriebs machen, wie etwa schon mit einem Katalog geschehen. Mit konkreten Plänen wollen sie aber warten, bis Ina Neddermeyer ihr neues Amt als Abteilungsleiterin Kunst angetreten hat. Da ihr Vorgänger Frank-Thorsten Moll als Direktor ans "IKOB – Museum für zeitgenössische Kunst" in Eupen/Belgien berufen wurde, scheidet er auch als Vorsitzender des Kuratoriums aus, in dem noch Sigrid Christ verbleibt. Herzlich dankte Dengler der wissenschaftlichen Volontärin Carolin Gennermann, die seit Molls Weggang dessen Stelle mit großem Einsatz ausgefüllt habe.

Wie Dengler in seinem Rückblick berichtete, wurde die vom Verein unterstützte Artothek wegen zu geringer Nachfrage eingestellt. Kunstreisen sollen wieder angeboten werden, nur die mit Moll für 2016 geplante Reise sei weggefallen.

Budget festgelegt

Die Regularien gingen zügig über die Bühne. Kassenprüfer Franz-Bernhard Bühler bestätigte eine gute Kassenführung. Schatzmeisterin Kerstin Schmid berichtete, dass das Vereinsvermögen von rund 10500 Euro (Stand Ende 2015) auf einem Konto zusammengeführt worden sei. 70 Prozent der Mitgliederbeiträge (rund 3000 Euro) sind im Budget 2017 zur Förderung der Kunst im Museum vorgesehen. Einstimmig wurden Vorstand und Kuratorium entlastet und Bühler als Rechnungsprüfer wiedergewählt.

Das am 2. Juli 1996 im Hafenbahnhof neueröffnete Museum feiert sein 20-jähriges Jubiläum mit zahlreichen Aktivitäten. Direktorin Emmert wies auf das starke Presseecho der Ausstellung Mariele Neudeckers und das große Interesse an der derzeitigen Ausstellung "Möglichkeit Mensch" hin. Am 4. November werden die Technik-Ausstellung "Strom-Linien-Form" und am 2. Dezember eine Ausstellung zum 125. Geburtstag von Otto Dix folgen.

Sauwetter spielt Häfler Museen in die Karten

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Die Eisheiligen, die dieses Jahr ziemlich punktgenau auf die Pfingstfeiertage trafen, haben ihrem Namen wieder alle Ehre gemacht. Sauwetter am See. Kälte, Regen. Sonne so gut wie Fehlanzeige. Während die Kälteperiode den Spargel- und Erdbeerbauern Sorgenfalten ins Gesicht treibt, auch so manche Umsatzhoffnung von Gastronomiebetrieben in dicken Tropfen baden ging, frohlocken die Museen. Claudia Emmert, Direktorin des Zeppelin-Museum, spricht von 4692 Besuchern übers Pfingstwochenende: "Das Haus war richtig voll."

Trotz der teils starken Regenfälle am Pfingstwochenende war die Stadt Friedrichshafen verhältnismäßig gut besucht. "Zwar waren nicht so viele Besucher wie an einem vergleichsweise sonnigen Wochenende in der Innenstadt und an der Promenade unterwegs, dennoch konnten sich gerade die verschieden Museen der Stadt über hohe Besucherzahlen freuen", erklärt Stadtsprecherin Monika Blank. Das kann man wohl sagen: Claudia Emmert weiß, "dass schlechtes Wetter den Museen hilft". Auch über Pfingsten ist es so gewesen. 4692 Besucher über die drei Pfingsttage, "das ist wirklich super", meint die Museumschefin und erzählt, dass auch die aktuelle Ausstellung, "Möglichkeit Mensch" das Zeug habe, die Besucherzahlen in die Höhe zu treiben. "Wir haben unglaublich viele Schülerführungen", sagt Claudia Emmert, die sich vom kommendem Sonntag, dem Internationalen Museumstag, einen weiteren großen Besucherschub erhofft. "Es gibt Stimmen im Museum, die glauben, dass wir dieses Jahr die 250000 Besucher-Marke knacken", meint Emmert. Sollte dies tatsächlich zutreffen, "gebe ich Schampus aus", verspricht die Museumschefin.

Hochstimmung auch bei Berthold Porath, Leiter des Dornier-Museums. "Wir gehören zu den wenigen Menschen, die sich über schlechtes Wetter am Bodensee freuen", resümiert Porath das nass-kalte Pfingstwochenende. So weiß er von 3860 Besuchern im Museum nahe des Häfler Flughafens. Im Übrigen, "begehbare Flugzeuge", aber auch das Konzept der Kinder- und Familienführungen würden inzwischen reife Früchte tragen, erklärt Porath. Er spricht hinsichtlich der Besucherentwicklung im Dornier-Museum von "stetig-positiver Entwicklung". Zusätzliche Nahrung soll diese Entwicklung auch durch die Sonderausstellung "Science und Fiction – 50 Jahre Raumschiff Enterprise" bekommen. Vernissage ist Anfang September.

Erdbeerbauern hadern mit Kälte

"Vor Nachtfrost du nicht sicher bist, bis Sophie vorüber ist", reimt eine bekannte Bauernregel. Gemeint ist damit der Namenstag der Sophia am 15. Mai – die letzte "Eisheilige". Wichtig ist der Hinweis für Gärtner und Landwirte, weil der mögliche Frost empfindliche Pflanzen oder etwa die Obsternte schädigen kann. Besonders Landwirte können dieses Jahr ein Lied davon singen. "Bis zu ein Grad minus in den Nächten, zu viel Nässe und so gut wie keine Sonne, das wirft die Erdbeerbauern weit zurück", sagt Hubert Bernhard. Der Vorsitzende des Obstbaurings Tettnang, selbst ein Erdbeerbauer, meint, dass die Erntemengen im Moment noch weit geringer sind als gedacht. Die Großmarktpreise für die Frucht seien demnach noch relativ hoch, zudem würden Kälte und Nässe die Qualität beeinträchtigen: "Den Erdbeeren fehlt einfach die notwendige Süße."

Bessere Zeiten hat auch der Tettnanger Spargel erlebt. Spargelbauer Thomas Geiger spricht mit Blick auf das Edelgemüse von "zäher Angelegenheit". Es sei einfach zu kalt und zu nass. "Wir müssen alle Spargel mit dem Korkenzieher herausziehen", beklagt sich Geiger und spricht über bisherige Erntemengen, die gut 25 Prozent unter dem Level des Vorjahres lägen. Kleiner Trost: "Die Qualität stimmt, allerdings stechen wir zu viele dünne Spargel." Bis zum Ernteschluss am 24. Juni werde man die gewöhnliche Erntemenge nicht mehr erreichen, prophezeit Geiger, der von seinen Kunden zur Zeit bis zu 13 Euro für das Kilo Top-Qualität nimmt. "Nach Pfingsten werden die Preise allerdings fallen", lautet die Prognose des Spargelbauers.

Wetter bleibt durchwachsen

Die Eisheiligen sind Schnee von gestern. Das Wetter soll sich bessern. Heute soll es länger sonnig und bis zu 21 Grad warm werden. Für Donnerstag kündigt Wetterfrosch Roland Roth aber wieder Kühle und verbreitet Regen an. Noch seien die Eisheiligen nicht ganz ausgestanden. Und zum Ende der ersten Pfingstferienwoche, zum Internationalen Museumstag hin? "Die Wetterentwicklung am Wochenende ist noch sehr unsicher", meint Roland Roth. Claudia Emmert und Berthold Porath dürfte diese Prognose zweifellos in die Karten spielen.

Bio-Gemüse vom eigenen Acker

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Wer keinen eigenen Garten oder keine Zeit für Gemüseanbau hat, der muss Salat, Gurke und Co. im Supermarkt oder auf dem Wochenmarkt kaufen.

Einige Häfler wollten das nicht länger, sie gründeten deshalb vor einem Jahr den Verein "Solidarische Landwirtschaft im Bodenseekreis", kurz Solawi Bodensee. Ihr Ziel: gemeinsam Bio-Gemüse in Raderach anbauen.

Die Salatköpfe im Folienhaus sind gut gediehen, die Kartoffeln auf dem etwa zwei Hektar großen Acker eingesät und ein Gemüsebeet für Kinder angelegt. Gärtnerin Katrin Fieberitz, die sich hauptamtlich um das Feld am Ortsrand von Raderach kümmert, hat das meiste für diese Saison vorbereitet.

Beete sind vorbereitet

"Die meiste Arbeit haben die Beete gemacht. Denn der Acker wurde vorher landwirtschaftlich genutzt. Für uns muss der Boden locker sein", erzählt Fieberitz. Dabei helfen ihr auch Regenwürmer. Sie sagt: "Das sind unsere fleißigsten Mitarbeiter."

Mindestens genauso betriebsam war der Verein Solawi Bodensee. 2015 gründete sich die Initiative, die den Acker des Milchbauers Gerhard Schoch gepachtet hat. Inzwischen zählt der Verein mehr als 60 Mitglieder, fast alle Gemüseanteile sind vergeben. Darunter sind drei Anteile der Stadt Friedrichshafen, die das Gemüse in die Obdachlosenunterkunft geben will.

"Wir sind überrascht von dem großen Zuspruch", sagt der Vorsitzende Markus Hener. Die Saison in diesem Jahr geht über 32 Wochen, 20 Tonnen Gemüse sollen angebaut und bis Dezember geerntet werden. Die Mitgliedschaft kostet 26 Euro im Jahr, ein Gemüseabo im Schnitt je Woche 16 Euro.

Bewusste Ernährung

Mit mehr als 500 Euro aufs Jahr gesehen ist das nicht ganz billig. Mitinitiatorin Odette Lassonczyk zahlt diesen Betrag jedoch gerne: "Ich tue dies aus Idealismus. Ich möchte Eigenverantwortung für meine Ernährung übernehmen." Wegen ihrer Berufstätigkeit hat sie keine Zeit ein eigenes Beet zu bestellen. Zudem fehlt ihr dafür ein Garten. Sie sagt: "Ich bin froh, dass es diese Möglichkeit der Selbstversorgung gibt." Gleichzeitig bedeutet dies für die Mitglieder aber auch: verzichten.

Denn nicht zu jeder Jahreszeit gibt es jede Gemüsesorte. "Wir wollen regionales Bio-Gemüse. Deshalb können wir auch nur das ernten, was hier wächst", erläutert Markus Hener. Doch wenig ist das nicht: Brokkoli, Zuckerschoten, Spinat, Tomaten, Gurke, Kürbis, Zucchini, Lauch und Kohlsorten sind nur ein paar Beispiele.

Mitglieder entscheiden mit

Und dank des 250 Quadratmeter großen Folientunnels, eine Art Gewächshaus, stellt Gärtnerin Katrin Fieberitz bereits Überlegungen für die Wintermonate an. Unter anderem sei der Anbau von Feldsalat, Winterspinat oder Rosenkohl in Planung.

Was Gärtnerin Fieberitz anbauen soll – darüber können die Mitglieder entscheiden. Doch die Arbeit erledigt Fieberitz nicht komplett alleine. "Jedes Mitglied sollte eine Stunde pro Woche helfen", erklärt Markus Hener. Es gibt Arbeitskreise in den Bereichen Landwirtschaft, Mitgliederbetreuung, Öffentlichkeitsarbeit, EDV sowie Bau und Technik. Dazu kommen Aktionen und Infoveranstaltungen. Hener sagt: "Die Menschen sollen beim Gemüseanbau dabei sein. Das Projekt soll verbinden."

Damit das noch besser gelingt, wollen die Mitglieder in einem Bauwagen ein kleines Büro direkt am Acker einrichten. Zudem haben sie noch weitere Zukunftspläne: So soll unter anderem eine Bewässerungsanlage angeschafft werden, um Gärtnerin Fieberitz im Sommer beim Gießen zu entlasten. Hener sagt: "Wenn mit der Logistik und Planung alles läuft, wollen wir ganzjährig Gemüse ausgeben."

Die Idee

Bei der Solidarischen Landwirtschaft organisieren und finanzieren Vereinsmitglieder den Anbau der Lebensmittel selbst. Das Projekt soll auch die Landwirte in der Region unterstützen. Auf Grundlage der geschätzten Jahreskosten der landwirtschaftlichen Erzeugung verpflichten sich die Vereinsmitglieder, jährlich im Voraus einen festgesetzten meist monatlichen Betrag zu zahlen. Inzwischen gibt es mehr als 90 Solawi-Höfe in ganz Deutschland. Neben Raderach gibt es auch in Ravensburg, Bad Waldsee und Salem solche Angebote der regionalen Selbstversorgung.

Mehr Informationen zum Verein gibt’s unter www.solawi-bodensee.de

Telekom repariert Leitung nach einer Woche

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Fast eine Woche ohne Telefon und Internet – so ist es einigen Menschen im Friedrichshafener Stadtteil Manzell ergangen.

In ein Glasfaserkabel sei Wasser eingedrungen, sagte ein Telekom-Sprecher. Seit Donnerstagnachmittag funktioniere wieder alles.

Wasser in Glasfaserkabel eingedrungen

Bereits am Freitag hatten Kunden der Telekom von der Störung, die unter anderem die Schnetzenhauser Straße und den Reiterweg betraf, berichtet. Fast eine Wochen mussten die Kunden aber dann ohne Festnetz und Internet ausharren.

"Wegen des langen Pfingstwochenendes haben wir die Genehmigung für das Aufreißen der Straße erst am Dienstag erhalten", erklärte ein Telekom-Sprecher. Da Wasser in das Glasfaserkabel eingedrungen war, musste die Leitung ausgegraben und anschließend ausgetauscht werden.

Keine automatische Gutschrift

Eine Gutschrift für den tagelangen Ausfall von Festnetz und DSL bekommen die Telekom-Kunden nicht automatisch. Betroffene müssten sich selbst bei den Service-Centern der Telekom melden, erläuterte ein Sprecher. Der Kundenservice ist unter der kostenfreien Telefonnummer 0800 / 3301000 zu erreichen.

Verfahren gegen Häfler Klinikarzt eingestellt

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Am Anfang des Gerichtsprozesses am Tettnanger Amtsgericht ist der Vorwurf der "fahrlässigen Tötung durch Unterlassung" gestanden. Am Ende bezeichnete Florian Mader als Vertreter der Staatsanwaltschaft den angeklagten Häfler Klinikarzt zwar mitschuldig am Tod einer Patientin, er sprach aber auch von ihm als "Opfer des Systems". Richterin Sibille Simma stellte im Einvernehmen mit Staatsanwaltschaft und Verteidigung das Verfahren ein. Als Auflage muss der auch nach dem Prozess nicht vorbestrafte Assistenzarzt 5000 Euro an "Brot für die Welt" überweisen.

September 2013: Eine Patientin musste sterben. "Hätte" man am Häfler Klinikum in einer Septembernacht des besagten Jahres "rechtzeitig medizinisch notwendige Schritte eingeleitet, wäre der Tod einer 56-jährigen Patienten mit großer Wahrscheinlichkeit zu verhindern gewesen", resümierte der gutachtende Sachverständige im Gerichtssaal. Die Patientin aber sei gestorben, weil "gravierende Organisations- und Kommunikationsprobleme" innerhalb des Klinikums zu Tage getreten seien. Nach Aussagen des Gutachters zwischen einzelnen Ärzten. Aber auch beim Pflegedienst. So sprach der medizinische Gutachter letztendlich von "keinem Einzelverschulden". Jede am Patientenschicksal beteiligte Stelle im Klinikum "hat Fehler begangen".

Angesichts der gutachterlichen Einschätzung sah die Richterin die Anklage in einem anderen Licht. Da war von "mehreren Kausalverlaufssträngen" genauso die Rede wie von "überdurchschnittlicher Belastung" des angeklagten Arztes mit Tag- und Nachtdienst.

Weil für Sibille Simma eine Restschuld des gelernten Rettungssanitäters und Unfallchirurgen aber außer Frage stand, war ein Freispruch nicht drin. Sie schlug vor den Plädoyers eine Einstellung des Verfahrens mit Auflagen vor. Staatsanwalt und Verteidiger des angeklagten Mediziners spielten mit.

Die Amtsrichterin ließ am Morgen des Donnerstags zunächst einmal den angeklagten Arzt zu Wort kommen. Der schilderte ausführlich innerhalb von zwei Stunden seine Sicht der Dinge. An einem Tag, an dem der Mediziner zwischen seiner Station und der chirurgischen Notaufnahme pendelte. "Der Tag war geprägt von etlichen Notfällen. Auf der Station einerseits, abends in der Notfallaufnahme andererseits. Da war mega viel los. Ich hatte aber trotzdem nicht das Gefühl überfordert zu sein, oder Hilfe anfordern zu müssen", sagte der Mediziner. Sich selbst bezeichnete er "relativ akribisch und sorgfältig".

"Dramatische Entwicklung"

Der 38-jährige Arzt zeigte sich überzeugt, dass er, als er aus der Notaufnahme auf seine Station zu einer Schmerzpatientin gerufen wurde, therapeutisch das Notwendige eingeleitet beziehungsweise unternommen habe. Er habe funktioniert. Da war unter anderem von Infusionstherapie die Rede. Und letztendlich auch von einem abendlichen Anruf einer Fachschwester von der Station, der Patientin gehe es wieder viel besser. "Mit dieser Nachricht war für mich der Fall vordringlich erledigt", sagte der Arzt. "Ich konnte mich wieder meinen Fällen in der Notaufnahme zuwenden." An einem Abend mit "Hochbetrieb".

Letztendlich hat sich der Fall aber "dramatisch entwickelt", wie der Angeklagte einräumte. Nachvollziehbar sei dies für ihn allerdings nicht. Die Frau, die nach einem Unfall in der Türkei in Friedrichshafen an der Hüfte nachoperiert worden war, wurde nach den "Versäumnissen in der Nacht" (Gutachter) tags darauf von der Station auf "Intensiv" verlegt. Nach einer abermaligen Operation erfolgte die Verlegung in eine Klinik nach Freiburg – wo die Frau dann verstorben ist. Wie sagte doch der Gutachter: "Der letztendlich lebensbedrohliche Zustand durch Multi-Organ-Versagen nach inneren Blutungen wurde zu spät festgestellt. Da kam die Patientin nicht mehr heraus."


Von der Liebe zum betagten Gefährt

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Friedrichshafen wird zum Mekka für die Liebhaber von Oldtimern: Die Messe Klassikwelt Bodensee öffnet vom 3. bis 5. Juni ihre Tore. Neben einem neuen Hallenkonzept wartet die Messe mit Sonderschauen zu "100 Jahre BMW" und "Mythos Porsche" auf.

Wer auf Oldtimer abfährt, pflegt seinen Liebling aus tiefer Überzeugung. Auf der Verkaufs- und Erlebnismesse Klassikwelt Bodensee, die vom 3. bis 5. Juni auf dem Messegelände in Friedrichshafen stattfindet, kommen die Freunde der klassischen Mobilität zusammen. "Wir bieten unseren Besuchern eine Plattform, auf der sich wahre Oldtimer-Freunde treffen. Hier wird das schönste Hobby der Welt zelebriert, es soll nicht nur den elitären Kreisen vorbehalten bleiben", betont Projektleiter Roland Bosch. Am Bodensee könne man exklusive Sammlerfahrzeuge bewundern, aber auch bezahlbare und reizende Oldtimer entdecken. Über 800 Aussteller, Clubs und Teilnehmer sind auf dem Messegelände in zehn Hallen auf 85000 Quadratmetern Fläche präsent.

Zum neunten Mal sorgt die Oldtimerszene für länderübergreifende Begegnungen. Für Oldtimer-Liebhaber und Ersatzteil- und Zubehörsuchende bietet die Klassikwelt Bodensee ein umfassendes Angebot. Fahrzeughändler offerieren rollende Raritäten in allen Preislagen, kündigt die Messe an: vom Automobil über Motorräder, Boote oder historische Flugzeuge bis hin zu Uhren, Bekleidung und Zubehör. Angebote für Oldtimer-Rallyes, Reisen, Hotels und Accessoires runden das Angebot ab. Das neue Hallenkonzept bietet nun in der B-Achse den reinen Business-Bereich, während die A-Achse für Sonderschauen, Clubs und Aktionsbereiche vorgesehen ist.

"Lebende Werkstatt"

Oldtimer im Originalzustand seien nach wie vor gefragt und besonders wertvoll. Umso wichtiger ist das Thema fachgerechte Restaurierung. Fachbetriebe geben Tipps zur Bearbeitung von Blech und Leder oder zum Motor oder der Elektrik und auch die "Lebende Werkstatt" der Fahrzeugakademie Schweinfurt ist mit Live-Vorführungen dabei. Der Teilemarkt in Halle B1 ist das Herzstück der Messe. Bei über 120 Ausstellern werden die wahren Schätze angeboten, hier suchen die Experten nach den dringend benötigten Ersatzteilen die betagten Lieblinge.

In zahlreichen Sonderschauen werden der "Mythos Porsche" und "100 Jahre BMW" in Szene gesetzt. "Vive la France" richtet sich an frankophile Menschen und ihre Verbundenheit zu französischen Automobilen. Friedrichshafen ist die Homebase der Luftfahrt: Das würdigt eine Ausstellung mit mehr als 20 Flugzeugklassiker in der Hangarhalle A3. Täglich ab 14.30 Uhr starten tollkühne Piloten zu einer halbstündigen Airshow.

Die "Klassikwelt Bodensee 2016" findet von Freitag, 3., bis Sonntag, 5. Juni, täglich von 10 Uhr bis 18 Uhr statt. Die Tageskarte kostet 16 Euro, ermäßigt 14 Euro. Weitere Informationen gibt’s unter

www.klassikwelt-bodensee.de

100 Stimmen erinnern an Max Reger

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Mit einem geistlichen Konzert zum 100. Todestag des Komponisten Max Reger haben am Donnerstagabend die Teilnehmer der kirchenmusikalischen Werkwoche der Diözese Rottenburg-Stuttgart ihre Zuhörer in der Canisiuskirche begeistert. Ein eindrucksvolles Konzert, das eine volle Kirche verdient hätte.

Regelmäßig bietet das Amt für Kirchenmusik Werkwochen für die kirchenmusikalisch Interessierten und Tätigen der Diözese, für Chorleiter und Regionalkantoren wie für Musiker, die in einer entsprechenden Ausbildung stehen, an. Unter der Leitung von Walter Hirt, dem Leiter des Amtes für Kirchenmusik, sind in der Pfingstwoche wieder rund 100 Teilnehmer im Kloster Reute zu Kursen von der Orgelintonation und Choralbearbeitung bis zur Kinderchorleitung, von Probenmethodik bis zu "Geheimtipps für den Orgelkoffer" zusammengekommen. Zum Programm gehören auch gemeinsames Chorsingen und ein Auftritt des so entstandenen "Diözesanchors", der diesmal im Zeichen des Reger-Jubiläums stand.

Als Organisten wirkten Diözesanmusikdirektor Walter Hirt, Regionalkantor Karl Echle aus Freudenstadt und Dekanatskirchenmusiker Reiner Schulte aus Backnang. Den Chor leitete Domkantor Andreas Großberger aus Stuttgart.

Wunderbar meditativ, wie eine Botschaft aus einer anderen, beseligenden Welt, drang eingangs das Stück "Pfingsten" op. 145 ans Ohr, kaum hörbar erst und zuletzt in großer Farbenpracht das Pfingstwunder feiernd. Weitere Orgelwerke wie die mächtige Toccata in d-Moll oder das Te Deum, beide aus op. 59, kosteten das Klangspektrum der Woehl-Orgel aus.

Verena Simmler als Solistin

Da die Werkwoche alle Facetten liturgischer Kirchenmusik betrachtet, war die menschliche Stimme nicht nur im Chor, sondern auch solistisch und in einer fünfköpfigen Schola zu erleben, die mit dem gregorianischen Te Deum zum Ursprung zurückkehrte. Als Solistin wirkte die Häfler Sopranistin Verena Simmler. Eine innige Huldigung an die Gottesmutter war das erste von zwei geistlichen Liedern für Solo-Sopran und Orgel. Tröstliche Geborgenheit verströmte ihr zarter, heller Sopran im Lied "Meine Seele ist still zu Gott, der mir hilft". Im Mittelpunkt des Chorgesangs stand die bekannte Choralkantate "Meinen Jesum lass ich nicht". Innige Frömmigkeit drückten im Wechsel der Chor und die Solistin aus, transparente Mehrstimmigkeit war in der letzten, von Chor und Halbchor gesungenen Strophe zu hören. Hatten hier noch die Geigerin Gudrun Schmid und Bratschist Manuel Dengler aus Friedrichshafen mitgewirkt, war die bewusste Gestaltung des Chorklangs noch intensiver zu erleben in den a cappella gesungenen Chören wie dem "Tantum ergo" aus op. 61.

Wunderbar schlicht und innig ging der Abend mit dem Abendlied "Der Mond ist aufgegangen" zu Ende.

Unbekannte stehlen aus Transportern Werkzeug

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Gleich drei Transporter haben Unbekannte in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in Friedrichshafen aufgebrochen.

Bei ihrem Beutezug hatten sie es auf Werkzeuge wie Bohrmaschinen, Sägen und Winkelschleifer abgesehen, wie die Polizei am Freitag mitteilte.

Täter gehen gleich vor

Die Tatorte waren im ganzen Stadtgebiet verteilt. So stand ein Fahrzeug in der Ritterstraße auf einem Abstellplatz vor einem Wohnhaus, ein anderes in der Adelheidstraße auf einem Parkplatz und der dritte Transporter in der Faberstraße am Straßenrand.

Bei allen Taten ist bisher nicht bekannt, um wie viel Uhr die Diebe zuschlugen. Das Vorgehen war immer dasselbe: Sie schlugen die Scheibe ein und öffneten eine der Fahrzeugtüren.

Wert der Beute mindestens 10 000 Euro

Die Unbekannten erbeuteten bei ihrem Streifzug mehrere Akkuschrauber, Bohrmaschinen, Sägen und andere Werkzeuge. Der Wert der Beute beträgt laut ersten Schätzungen der Polizei mindestens 10000 Euro.

Auch wenn auf den ersten Blick alles danach aussieht – für die Polizei steht noch nicht fest, ob es sich um dieselben Täter handelt. "Wir sind noch am Anfang der Ermittlungen", sagte Peter Hauke, Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz am Freitag.

Keine neuen Erkenntnisse haben die Beamten unterdessen, was weitere Diebstähle aus Fahrerkabinen in den vergangenen Wochen angeht. Lkw-Fahrer verließen nur kurz ihr Fahrerhaus, danach fehlten Taschen mit beispielsweise Geldbeutel und Handys.

Solche Fälle ereigneten sich unter anderem im Bereich der Einmündung Karlstraße/ Friedrichstraße und auf der Zufahrt zum Fährhafen beim Romanshorner Platz.

Alaa hilft

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Der Syrer Alaa lebt seit acht Monaten in Deutschland. Doch der Bauingenieur spricht nicht nur Arabisch, sondern auch gut Englisch und Deutsch. Er hilft Flüchtlingen in Friedrichshafen, sich in der Stadt zurechtzufinden.

Nebel schwebt über Friedrichshafen. Am Vormittag sind die Straßen leer, nur ein junger Mann läuft über den gepflasterten Rathausplatz. Seine dunkelbraune Wollmütze hat er tief in die Stirn gezogen. Plötzlich wird er von drei syrischen Männern angesprochen. Sie brauchen seine Hilfe: Seit Monaten warten sie auf ihren Asylantrag. Im Rathaus wollen die Männer nachfragen. Der junge Mann versucht sie zu beschwichtigen, auf Arabisch. Auch eine Flüchtlingshelferin im Rentenalter braucht seine Hilfe, Englisch kann sie nicht. Aber der junge Mann muss sie enttäuschen: Am Bahnhof warten schon drei Frauen aus dem Irak auf ihn. Er will ihnen helfen, sich in der neuen Stadt zurechtzufinden.

Er hat viel erlebt

Der junge Mann mit der braunen Wollmütze heißt Alaa. Er ist selbst erst vor acht Monaten aus Syrien gekommen, trotzdem ist er für alle anderen da. Die vereinzelten grauen Barthaare lassen darauf schließen, dass er mit seinen 33 Jahren schon weitaus mehr erlebt hat, als die meisten in seinem Alter. Alaa ist ein höflicher Mensch und nimmt sich selbst für andere oft zurück. "Wenn ich jemanden sehe, der Hilfe braucht, helfe ich. Und wenn mich jemand anruft, gehe ich sofort zu ihm, ohne zu zögern", sagt er auf Englisch. Heute sei nicht sein Tag. Normalerweise spreche er auch sehr gut Deutsch.

Anfangs habe er sich übernommen, sagt Sabine Hornig. Sie arbeitet bei der diakonischen Bezirksstelle in Friedrichshafen und kennt Alaa, seit er in Friedrichshafen ist. Weil er alles immer schnell haben will. Am liebsten sofort. Deshalb hat er gleich einen Deutschkurs für Fortgeschrittene besucht. Aber wenn man alles sofort haben will, überschlägt man sich auch. Und Frust kommt auf. Aber Alaa ist kein Mann, der sich von Enttäuschungen runterziehen lässt. Er hat dann doch einen Anfängerkurs besucht.

Ein enges Team

Die ersten wärmenden Sonnenstrahlen haben sich mittlerweile durch den Nebel gekämpft. Drei junge, modern gekleidete Frauen sitzen auf einer grünen Bank vor dem Bahnhofsgebäude. Als sie Alaa erblicken, breitet sich ein Lächeln auf ihren Gesichtern aus. Alaa steht jetzt vor ihnen. English? A little bit. Deutsch? Kopfschütteln. Seit fünf Wochen leben die drei in der Flüchtlingsunterkunft im Fallenbrunnen. Afrah und Seine sind Schwestern, Ikram haben sie in Mannheim kennengelernt. Dort waren sie vorher untergebracht. Männer haben sie keine. Die drei sind ein enges Team. Sie kochen zusammen, sie schlafen zusammen: Sie sind immer zusammen. Es ist wichtig, jemanden zu haben, der nach einem schaut. Wenn man traurig ist und wenn man glücklich ist. Heute ist Alaa für sie da. Er möchte mit ihnen zu Sabine Hornig gehen, weil er weiß, dass ein Netzwerk wichtig ist. Wenn Alaa mit den Frauen auf Arabisch spricht, lächeln sie und legen ein Stück ihrer Unsicherheit ab.

Auf dem Weg zu Sabine Hornig laufen Alaa und die Frauen doch noch am Rathaus vorbei. Denn Alaa hilft, wenn er kann. Die Männer, die er vorhin getroffen hat, kommen gerade aus dem Rathaus. Gebracht hat ihnen das Gespräch dort nicht viel. Alaa übersetzt: "Sie wissen nicht, was sie tun sollen. Sie fühlen sich wie kleine Kinder, die sich verlaufen haben. Sie sind hilflos." Aber er könne dem Staat nichts vorwerfen. "Es sind einfach zu viele", sagt er. "Wenn man nur ein Kind hat, kann man sich gut darum kümmern. Aber wenn es sechs sind, wird es schwieriger." Er hat immer einen passenden Vergleich. Überhaupt redet Alaa gerne. Auf Deutsch, Englisch oder Arabisch.

Die Frauen folgen Alaa durch die Fußgängerzone. Für sie ist er die einzige Orientierung in einer fremden Umgebung. "Hier bin ich vor acht Monaten angekommen", sagt Alaa und zeigt auf ein weißes Mehrfamilienhaus an der Ailinger Straße. "Es war schrecklich. Die Unterkunft war voller Menschen. Ich konnte nicht atmen." Vier Tage hat er es nur ausgehalten. Dann bekam er Hilfe von der Ehrenamtlichen Katrin Ziegler. "Für Alaa war es ein Kulturschock." Deshalb holte Ziegler ihn nach Absprache mit dem Landratsamt zu sich nach Hause. Zwei Monate schlief er bei ihr im Wohnzimmer, bis er eine eigene Wohnung hatte. Wenn Alaa von Katrin Ziegler spricht, dann lächelt er: "Das werde ich mein Leben lang nicht vergessen." Denn als er bei ihr eingezogen war, konnte er in Ruhe anfangen, zu studieren und Deutsch zu lernen. Alaa ist Bauingenieur. Deshalb besucht er einen Kurs beim Christlichen Jugenddorfwerk Deutschland. Dort werden Ingenieure mit ausländischem Abschluss auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Heute aber hat Alaa sich für ein paar Stunden freistellen lassen, um zu helfen.

Frauen haben Außenseiterrolle

In der Scheffelstraße wird die Gruppe von Sabine Hornig empfangen. Zusammen setzen sie sich an einen kleinen runden Tisch in Hornigs vollgestelltem Büro. "Fühlen Sie sich sicher?", fragt Hornig. Alaa übersetzt. Die Frauen nicken und lächeln. Ein langes Gespräch mit sensiblen Fragen folgt. Es stellt sich heraus, dass sie als alleinstehende Frauen eine Außenseiterrolle in der Unterkunft spielen. Nach dem Gespräch zeigen sich die Grenzen von Alaas Hilfe: Es gibt Themen, die können Frauen nur unter sich besprechen.

Alaa würde trotzdem alles dafür tun, um anderen zu helfen. Es sei genauso, wie einen Berg zu besteigen: "Wenn du am Gipfel bist, musst du die anderen auch hochholen, damit sie festen Boden unter den Füßen haben." Dann geht er schnell los, er darf nicht zu spät zum Unterricht kommen. Die Frauen bringt er aber zum Bahnhof zurück. Und über Frie-drichshafen strahlt die Sonne.

Mit dem Thema "Flüchtlinge und Heimat" haben sich 14 Stipendiaten der Journalisten-Akademie der Konrad-Adenauer-Stiftung, die drei Wochen in der Redaktion in Ravensburg zu Gast waren, intensiv beschäftigt. Dabei entstanden auch zwei Artikel, die sich mit Friedrichshafen befassen. Heute erscheint der erste Beitrag.

Mehr Flüchtlings-Container im Fallenbrunnen

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Gleich neben der vorhandenen Erstunterkunft für rund 250 Flüchtlinge im Fallenbrunnen könnte ein neuer Standort entstehen. Entsprechende Pläne hat die Stadt Friedrichshafen jetzt bestätigt. Statt wenigen Wochen werden die Menschen dort wohl längere Zeit leben müssen – weil es an Wohnungen fehlt.

Wochen nachdem Informationen aus internen Sitzungen an die Öffentlichkeit gesickert waren, hat die Stadt Friedrichshafen jetzt offiziell bestätigt, was viele schon wussten: Auf dem Gelände Fallenbrunnen 16, ursprünglich gedacht für Wohnungen für Uni-Personal, Professoren oder Künstler im Fallenbrunnen, könnte demnächst eine Flüchtlings-Unterkunft entstehen. "Es gibt durchaus Überlegungen, ob und wie wir im Bereich Fallenbrunnen einen temporären Standort schaffen können. Wir haben es seit Januar 2015 bewerkstelligt, 326 Flüchtlinge in Anschlussunterbringungen zu übernehmen. Nun kommt das Konzept der dezentralen Unterbringung ein Stück weit an seine Grenzen", teilte Stadt-Sprecherin Andrea Gärtner mit.

560 Menschen suchen Bleibe

In Wohncontainern der Firma Zeppelin Rental sollen die Flüchtlinge dort einziehen. Statt wie nebenan direkt nach ihre Ankunft im Kreis ein erstes Dach über dem Kopf zu haben, dürfte die Wohneinheit durchaus für längere Zeit gedacht sein. Der Grund: Für anerkannte oder geduldete Asylbewerber in der Region wird es, wie von Gärtner formuliert, immer schwieriger, entsprechende Mietwohnungen zu finden.

"Wir werden dieses Jahr schätzungweise 2000 Menschen in Anschlussunterkünften unterbringen müssen", sagte Kreissprecher Robert Schwarz am Freitag auf SZ-Anfrage. Knapp ein Drittel, rund 560 Menschen, werden dabei wohl laut Verteilschlüssel in Friedrichshafen eine neue Bleibe finden müssen, so Schwarz weiter.

Einen Beschluss für das Vorhaben der Stadt Friedrichshafen gibt es bisher noch nicht. "Sollte die Anschlussunterbringung im Fallenbrunnen realisiert werden, dann temporär, denn wir verfolgen das Konzept Fallenbrunnen mit Studieren, Wohnen und Arbeiten langfristig weiter", schreibt Gärtner. Die Stadt stützt sich dabei auf Prognosen des Landkreises, der für Gemeinschaftsunterkünfte zuständig ist und derzeit auf neue Anschlussunterbringungen drängt. "Es ist eine Aufgabe, der wir uns stellen und die wir wohl überlegt lösen. Deshalb wollen wir auch trotz der Überlegungen einer größeren Anschlussunterbringung im Fallenbrunnen, das Konzept der dezentralen Unterbringung parallel fortsetzen."

Befürchtungen, im Fallenbrunnen könnte jetzt eine Art sozialer Brennpunkt entstehen, weil zwei große Flüchtlingsunterkünfte nah beieinander stehen, versucht Landratsamtssprecher Schwarz den Wind aus den Segeln zu nehmen. "Konflikte entstehen nicht durch die Menge an Menschen, sondern durch die Art und Weise, wie sie zusammenleben", sagt er.

Er sei zuversichtlich, dass es im Fallenbrunnen gelinge, ein gutes Miteinander aufzubauen. Dazu trage auch das starke ehrenamtliche Engagement von Häfler Bürgern bei, die die Behörden in Stadt und Kreis aktuell unterstützen würden.

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