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Seehasenfest: Der Ton macht die Musik

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Das Seehasenfest ist gerettet: Zumindest fünf Musikvereine werden beim Fest spielen, sowohl in der Musikmuschel, als auch beim Festwirt Peter Moser. Und beim Festumzug wird es ab sofort wieder ein Getränk und eine Wurst im Wecken für die Musiker geben. Das ist das Ergebnis des Runden Tisches, zu dem Oberbürgermeister Andreas Brand Vereine, Wirte und Vertreter der Stadt sowie das Seehasenfest-Präsidium gebeten hat.

Was für ein Theater. Durch die Neuverpachtung des Festgartens an der Musikmuschel an die Firma Breitengrad wurde keiner der Häfler Musikvereine für das Seehasenfest gebucht. Breitengrad hatte andere Pläne für die Musikmuschel, in der die Vereine sonst gespielt haben. Die Vereine gingen auf die Barrikaden und teilten wütend ihren Unmut darüber mit. Dabei kam auch heraus, dass sie wegen der Vereinsförderung verpflichtet seien, kostenfrei und ohne Gutscheine für Getränke und Essen im Festzug zu spielen.

Bürgermeister Holger Krezer goß Öl ins Feuer mit seiner Behauptung, die Musik der Vereine käme beim Publikum nicht gut an, daher müsse man Verständnis für die Wirte haben. Das Seehasenfest-Präsidium zog sich auf die Position zurück, auf die Vertragsgestaltung mit den Wirten keinen Einfluss zu haben, und die Wirte brachten wirtschaftliche Argumente in Stellung, mit denen sie die Verantwortung für Probleme ablehnten.

Der Runde Tisch soll’s richten

Oberbürgermeister Andreas Brand kündigte einen Runden Tisch an. Hinter verschlossenen Türen und mit vereinbarter Verschwiegenheit fanden an diesem Tisch am Dienstag Gespräche statt, die jetzt zeigen, wie das Seehasenfest auch mit Musikvereinen stattfinden kann. In diesem Jahr wird es einen Kompromiss geben, und ab 2017 wollen alle Beteiligten ein genaues Konzept vorlegen, nach dem die Auftritte auch wieder in der Musikmuschel in geregelten Bahnen verlaufen sollen.

2016 findet am Donnerstag der Fass-Anstich in Peter Mosers Festzelt am Gondelhafen statt, danach wird dieses Zeremoniell, mit dem das Fest für die Wirte eröffnet wird, reihum jährlich in einem anderen Festzelt organisiert. Das gleiche gilt schon seit Jahren so für den Frühschoppen am Montag.

In der Musikmuschel werden in diesem Jahr am Donnerstag der Musikverein Jettenhausen und am Samstag die Musiker aus Ailingen spielen. Klufterns Musikverein sucht noch nach Terminen.

Bei Peter Moser spielen beim Fassanstich die Musiker aus Schnetzenhausen, am Sonntag tritt der Musikverein Fischbach auf. Die Ettenkircher und Berger Vereine haben bereits andere Termin, da sie davon ausgingen, nicht auf dem Fest spielen zu können. Für den Umzug ist vereinbart worden, dass jeder Musiker am Ende ein Getränk und eine Wurst im Wecken von der Stadt bezahlt bekommt. Das war vor Jahren wegen der Kosten seitens der Stadt mal abgeschafft worden, ist aber auf der Gründungsurkunde vermerkt und entspricht damit dem Grundgedanken des Seehasenfestes.

Für 2017 wird es ein Konzept geben, bei dem die Musikvereine wieder komplett eingebunden werden und vor allem auch wieder in der Musikmuschel spielen können. Das zumindest ist den Vereinen eine Herzensangelegenheit, sagt Heike Brugger, Vorsitzende des Musikvereins Fischbach.

OB Brand bezeichnete die Gespräche als sehr gut, zielführend und vor allem dem Wunsch folgend, dem Stellenwert des Seehasenfestes gerecht zu werden. Zudem hätten alle Beteiligten auch dazugelernt.


Ailingen verabschiedet sich von Sandra Flucht

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Am Ende gab’s stehende Ovationen – und doch das eine oder andere Tränchen: Mit einer Feierstunde im Gemeindehaus Berg hat sich Ailingen am Donnerstag von seiner Ortsvorsteherin Sandra Flucht verabschiedet. "Sie haben Ailingens Profil geschärft", sagte Oberbürgermeister Andreas Brand und charakterisierte die 43-Jährige als "verbindliche, fordernde und manchmal sehr hartnäckige Ortsvorsteherin". Bruno Kramer, ihr ehrenamtlicher Stellvertreter, rief in seiner Rede noch einmal die vielen Projekte in Erinnerung, die während der Amtszeit von Sandra Flucht angestoßen wurden. Wie alle anderen Redner lobte er nicht nur ihre fachliche, sondern auch ihre menschliche Kompetenz. Ihren Tisch im Ailinger Rathaus hat Sandra Flucht schon für ihren Nachfolger Georg Schellinger geräumt. Anfang Juni tritt sie den Bürgermeisterposten in Wilhelmsdorf an.

Dienstleister baut neben MWZ-Kluftern

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Das Überlinger Unternehmen Weidele verlegt seine Firmenzentrale nach Kluftern, direkt neben das dortige Materialwirtschaftszentrum der MTU Friedrichshafen. Zum Spatenstich am Freitag hieß es, dass dort für vier Millionen Euro ein Büro- und Produktionsstandort für rund 60 Mitarbeiter entstehen soll.

Bislang war Weidele, 2001 in Überlingen gegründet, auf mehrere Firmenstandorte verteilt. Jetzt will Firmenchef Gerald Weidele Unternehmen und Mitarbeiter an einem Standort bündeln. Deshalb wurden offenbar schon seit 2014 Gespräche mit der Stadt über einen geeigneten Standort geführt, bis jetzt die Fläche im Häfler Gewerbegebiet Kluftern Süd zur Verfügung stand.

Bis zum Jahresende wir nun an dem Bürokomplex mit drei Stockwerken und angeschlossener Produktionshalle gearbeitet. "Dann will ich pünktlich einziehen", sagte Weidele am Freitag beim Spatenstich.

Sortieren, justieren, waschen

Weidele ist ein Dienstleistungsunternehmen für die Motoren- und Getriebeindustrie. Zum Angebot gehören unter anderem Kontroll- und Sortierarbeiten, Nachbearbeitungen und die Reinigung von Bauteilen und Produkten anderer Hersteller. Weidele zählt nach eigenen Angaben einige der wichtigsten Unternehmen der Region zu seinen Kunden, darunter die ZF Friedrichshafen AG, IFM oder die MTU. Die Nähe der neuen Weidele-Zentrale zum Materialwirtschaftszentrum der MTU, in dem rund 60000 Produkte und Teile des Motorenspezialisten lagern, dürfte daher kein Zufall sein.

Auch landesweit hat Weidele prominente Kunden wie die Autozulieferer Bosch und Mahle in Stuttgart oder den Optikspezialisten Carl Zeiss AG.

Mit dem Neubau des Firmengebäudes wächst der neue Gewerbestandort bei Kluftern auf einem Grundstück von rund 4200 Quadratmetern Größe weiter an. An der Markus-von-Kienlin-Straße, wo Weidele jetzt baut, stoßen aktuell das Friedrichshafener Gewerbegebiet "Kluftern Süd" sowie die Immenstaader Gewerbegebiete Steigwiesen I und II aneinander. Über allem thront das vom Logistikdienstleiter Stute betriebene Materialwirtschaftszentrum der MTU. Insgesamt sollen in den drei Gebieten eines Tages gut 20 Unternehmen ein zu Hause finden.

Landtag: Hahn peilt Ausschussvorsitz an

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Martin Hahn, grüner Landtagsabgeordneter im Wahlkreis Bodensee, peilt offenbar den Vorsitz im Landtags-Ausschuss für ländlichen Raum an. Das hat er am Freitag via Facebook und Webseite mitgeteilt. Außerdem bestätigte er seine Position als agrarpolitischer Sprecher der Grünen: "Ich freue mich sehr, dass ich auch weiterhin agrarpolitischer Sprecher unserer grünen Fraktion bleibe. Außerdem schlägt mich die grüne Fraktion als Vorsitzenden des Ausschusses für ländlichen Raum vor. Gewählt werden die Ausschussvorsitzenden vom Landtag", schrieb Hahn wörtlich. Bisheriger Ausschussvorsitzender für ländlichen Raum war Karl Traub (CDU) aus Ehingen.

Wer anderen mit Respekt begegnet, baut Vorurteile ab

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Kissen, Bettwäsche und Decken im Wert von 200 Euro haben vier Schülerinnen der Constantin-Vanotti-Schule Überlingen in die Friedrichshafener Obdachlosenunterkunft in der Keplerstraße 7 (K 7) gebracht. Die Spendenaktion war Teil eines Projektes, das die angehenden Fachabiturientinnen im Rahmen ihres Unterrichts absolvierten. Sie wählten das Thema Obdachlosigkeit und gingen es ganz praktisch an, indem sie sich vor Ort schlau machten.

Wie kommen 18- bis 20-jährige Frauen dazu, sich mit dem Thema Obdachlosigkeit zu beschäftigen? Sie wollen Lehrerin, Fremdsprachenkorrespondentin, Industriekauffrau werden oder ins internationale Business einsteigen. Obdachlose kannten sie bisher nicht. Sie wussten nicht einmal, dass es Städte und Gemeinden verpflichtet sind, Unterkünfte für sie bereitzuhalten. Eigentlich war es die Flüchtlingsdebatte, die ihr Interesse für Menschen geweckt habe, die gesellschaftlich im Abseits stehen und ständig mit Vorurteilen konfrontiert sind. Die Frage, nehmen die Flüchtlinge uns beziehungsweise jenen, die auf Sozialhilfe angewiesen sind, etwas weg, habe sie beschäftigt.

"Wir haben zuerst Ideen gesammelt und dann im Internet recherchiert", sagt Shukria Gharib. Zum Thema Obdachlosigkeit seien die Informationen eher dünn gewesen. "Zum Glück stießen wir aber auf das Obdachlosenheim in der Keplerstraße in Friedrichshafen", sagt Aylin Toprak. Ein Anruf bei dessen Leiterin Isabell Zuniga und beim zuständigen Sozialarbeiter Karl Neuburger im Rathaus genügte und die Tür zu einer ganz neuen, authentischen Informationsquelle öffnete sich für die vier Frauen.

Vor rund drei Wochen haben sie einen ganzen Vormittag im K 7 verbracht. "Es war unheimlich interessant und bewegend", sagt Caroline Schütte. "Wir haben Einblick in eine Welt bekommen, die wir so vorher nicht wahrgenommen hatten." Menschen, die eine Ausbildung, die Beruf und Familie hatten, sind im K 7 gelandet. Die Schicksale sind ganz individuell, aber die Gründe, die ins Abseits führen, ähneln sich: Oft fängt es mit einer Trennung, dem Verlust des Arbeitsplatzes, der Wohnung oder einer Sucht an. Wer es nicht schafft, sich nach dem Zusammenbruch seiner bisherigen Lebenswelt neu zu orientieren und wieder Boden unter die Füße zu bekommen, der landet mir nichts dir nichts auf der Straße.

"Im Grunde geht das Thema alle an", ist Nicole Figueroa, überzeugt. Jeder kann mal an einen Tiefpunkt kommen, und dann ist der Schritt in die Obdachlosigkeit kleiner, als mancher denkt. Etwa 46 Männer im Alter zwischen 21 und 77 Jahren leben derzeit im K 7. Es ist nicht die einzige Obdachlosenunterkunft in Friedrichshafen. Für Frauen gibt es spezielle Wohnungen. Für Familien hält die Stadt Wohnungen in Allmannsweiler und Jettenhausen parat. Und dann gibt es noch die Herberge im Industrieweg, die Anlaufstelle für Wohnungslose ist.

Ziel der Projektarbeit war es, nicht nur Informationen zu sammeln, sondern Unterstützung zu organisieren. Die Schülerinnen stellten ihr Thema deshalb in anderen Klassen vor. Das haben sie offenbar so gut gemacht, dass am Ende nicht nur 200 Euro in bar zusammenkamen, sondern eine Lehrerin sieben Säcke mit Bettwäsche, Kissen und Decken organisierte. Für Isabel Zuniga war es fast wie Weihnachten, als die vier Schülerinnen mit den Sachen kamen.

"Ihr bringt den Menschen damit Respekt entgegen", sagte Florian Nägele vom Team der offenen Jugendarbeit beim Verein Arkade. Gerade diese geringste Form der menschlichen Anerkennung sei es, die ihnen am meisten fehle und worunter sie am schwersten leiden. "Ihr habt viel kapiert, indem ihr euch mit dem Thema Randgruppen beschäftigt", sagte Nägele. Eine Gesellschaft könne nur dann human funktionieren, wenn keiner ausgeschlossen sei – ob fremd, obdachlos, alt oder krank. Am Ende zählt nicht Leistung, sondern Liebe und Solidarität.

Wie sehr sich die "Ausgeschlossenen" mit diesem Land und der Stadt identifizieren, macht für Zuniga das Wandbild deutlich, das ein Bewohner im Gemeinschaftsraum vor Kurzem gemalt hat. Es zeigt den See, die Berge und den Zeppelin, eingerahmt von den Wappen des Landes und der Stadt Friedrichshafen.

"Knackpunkt sind die Führungsmodelle"

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Am Anfang rote und grüne Kärtchen, heute tägliche Videokonferenzen: Die große Aufgabe der TRW-Integration wird bei ZF von einem kleinen Büro gesteuert. Sein Chef Holger Klein erläutert genau ein Jahr nach der offiziellen Übernahme im Gespräch mit Martin Hennings, was läuft, wo’s klemmt und warum er zuversichtlich auf die kommenden Aufgaben blickt.

ZF-Chef Stefan Sommer spricht beim Thema TRW-Integration immer vom Motto "Best of Both", also vom Ziel, das Beste aus beiden Unternehmen zusammenzubringen. Was bedeutet das konkret?

Das bedeutet, dass wir zwei sehr erfolgreiche Unternehmen zusammenbringen. Natürlich wäre es organisatorisch einfacher, ein großes Unternehmen mit einem kleineren zu verschmelzen. Da überträgt man einfach die Strukturen des einen auf den anderen. So aber haben wir auf beiden Seiten die Chance, durch die Integration neue Impulse zu setzen. Was kann einem Unternehmen Besseres passieren, das gerade 100 Jahre alt geworden ist.

Wie ist der Integrationsprozess organisatorisch angelegt?

Der Prozess wird vom Vorstand und seinem Vorsitzenden getrieben. Darüber hinaus gibt es einen Steuerkreis, der den Integrationsprozess begleitet und Entscheidungen fällt. Dieser ist hochkarätig mit Topmanagern beider Unternehmensteile besetzt. Auf operativer Ebene gibt es 13 Arbeitspakete, die jeweils von einem ZF- und einem ZF-TRW-Topmanager gemeinsam verantwortet werden. Die Pakete verteilen sich auf vier Felder: Produkte und Technologien, Markt- und Kundenthemen, Operatives (zum Beispiel Qualitätssicherung, Einkauf und Produktion) sowie "unterstützende Funktionen" – dazu gehören IT, Finanzen und Personal.

Und welche Rolle spielen Sie?

Ich leite das Integration Management Office (IMO), also das Integrationsbüro, das die Integrationsaktivitäten inhaltlich steuert. Dazu gehören neben der Koordination der Projektarbeit auch die Identifikation von Best Practices – also was wir voneinander lernen können – und die Realisierung von Synergien.

Mit einem ganzen Stab von Mitarbeitern, nehme ich an?

Nun ja, im IMO arbeiten zwölf Mitarbeiter in Vollzeit.

Die alle in Friedrichshafen sitzen?

Nein. Als internationales Team haben wir Kollegen in den USA sowie in China und Brasilien. Ein bunter Mix aus Mitarbeitern, die aus beiden Organisationen stammen. Über Videokonferenzen sind wir im täglichen Austausch. Dass im IMO nur wenige Menschen arbeiten, ist im Übrigen nur möglich, weil in den Arbeitspaketen an vielen Standorten Hunderte mit viel Elan und Energie an der Integration mitwirken.

Wie sind denn die ersten Kontakte mit den neuen Kollegen in Übersee abgelaufen?

Der erste Kontakt fand im November 2014 nach der Zustimmung der TRW-Aktionäre zur Übernahme statt. Aus kartellrechtlichen Gründen – noch war das Geschäft ja nicht in trockenen Tüchern – war aber strikt vorgegeben, über was gesprochen werden durfte und über was nicht. Wir hatten immer Kärtchen in Ampelfarben mit den dazugehörigen Themenfeldern dabei. Grün hieß: erlaubt. Rot hieß: verboten. Erst mit der offiziellen Übernahme von TRW am 15. Mai 2015 fielen diese juristisch bedingten Hürden.

Danach ging’s also richtig los. Überall im gleichen Tempo?

Nein, wir haben drei bis fünf Jahre für die Integration eingeplant. Das Ziel ist, dass eins plus eins mehr als zwei ergibt. Auf der Technikseite begann die Zusammenarbeit sehr schnell. Im Mai 2015 war der Startschuss, im September haben wir bereits das ‚Advanced Urban Vehicle‘ als Messefahrzeug auf der IAA gezeigt, in dem ZF- und ZF-TRW-Technik vernetzt sind. Die ersten strukturellen Integrationsaktivitäten wurden unter anderem in den Bereichen Vertrieb und Einkauf gestartet. Im Vertrieb ging es darum, gegenüber dem Kunden mit nur einem Ansprechpartner aufzutreten, der das Produktportfolio des Gesamtunternehmens anbietet. Ähnliches gilt für den Einkauf, der seit Jahresbeginn 2016 in einer einheitlichen Organisation zusammenarbeitet. Hier sehen wir großes Einsparpotential durch gemeinsame Verhandlungen mit dem Lieferanten. Daneben gibt es aber auch andere Abteilungen und Unternehmensbereiche, bei denen wir uns bewusst mehr Zeit lassen, um ‚Best of Both‘ zu identifizieren und Zielstrukturen festzulegen.

Wie geht’s weiter?

Was jetzt ansteht, ist die Integration in den Regionen. Ein Beispiel: Wir hatten ja zwei Hauptsitze in den USA im Großraum Detroit. Die ehemalige TRW-Zentrale in Livonia ist auch der neue ZF-Hauptsitz in den USA, die ehemalige ZF-Zentrale in Northville wird zum reinen Entwicklungszentrum ausgebaut. Wir wollen zudem den personellen Austausch zwischen den Divisionen fördern.

Klingt alles sehr harmonisch. Es gibt auch Probleme, oder?

Natürlich gibt es die. Unproblematisch ist es meist da, wo sich zwei Bereiche ergänzen. Schwieriger wird es bei Querschnittsthemen und in Führungsebenen. Dort gibt es schon einmal Reibereien oder Differenzen um den richtigen Weg, was immer auch mit den handelnden Persönlichkeiten zu tun hat. Hier sind wir vom IMO gefordert, gemeinsame Lösungen zu finden. Man muss dann die sachliche von der persönlichen Ebene trennen. Wenn zwei auf Augenhöhe diskutieren, kommt man manchmal an einen Punkt, an dem man sich nicht einigen kann. Dann kann ein neutrales, paritätisch besetztes IMO hilfreich sein.

Was ist der größte Unterschied zwischen ZF und TRW? Die Gesellschafterstruktur? Die Geschichte? Die Unternehmenskultur?

Über die Frage haben wir viel diskutiert. Fakt ist: Beide Unternehmen werden nach finanziellen Kennzahlen gesteuert und haben eine lange Geschichte in der Automobilindustrie. ZF-TRW hat zudem viele europäische Wurzeln. Knackpunkt sind die unterschiedlichen Führungsmodelle: TRW war sehr zentral geführt, von oben nach unten. ZF ist wesentlich dezentraler aufgestellt. Wenn wir gemeinsam technische Systeme entwickeln und verkaufen wollen, brauchen wir einen gemeinsamen Führungsrahmen.

Welche Rolle spielt die unterschiedliche Einkommensstruktur?

Es gibt Unterschiede, es gab auch Ausreißer. Beim Vergleich müssen jedoch immer alle Gehaltskomponenten betrachtet werden, also auch Themen wie Altersversorgung und Versicherungen. Insgesamt ist das kein unlösbares Problem. Wichtig ist nur die Aussage, dass es eine schrittweise Angleichung geben wird.

Die TRW-Integration soll drei bis fünf Jahre dauern. Schaffen Sie das?

Wir sind zuversichtlich, dass wir für die gesteckten Ziele keine fünf Jahre brauchen werden.

Journalisten diskutieren mit Häflern über Medienwelt

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Wie arbeiten Journalisten im politischen Berlin? Um diese Frage ging es bei der Bürger-Universität der Zeppelin-Uni am Donnerstag. Ulrich Deppendorf, ehemaliger Chefredakteur des ARD-Hauptstadtstudios, und Jörg Quoos, Chefredakteur der Berlin-Redaktion der Funke Mediengruppe, stellten sich den Fragen der ZU-Präsidentin Inja Sjurts und des Studenten Douglas Reiser. Bei der Diskussion hatten die rund 220 Besucher aber ganz andere Fragen.

Das Regierungsviertel in Berlin ist nicht nur ein Ort, an dem Politiker Entscheidungen treffen. Es ist auch ein Ort, an dem Journalisten ihre Informanten sitzen haben. "SMS und Twitter-Nachrichten kommen aus den vertraulichsten Sitzungen", sagte Quoos. Doch nicht alles, was auf die Redaktionen an Informationen hereinprasselt, sollte ohne Weiteres veröffentlicht werden. Quoos betonte, dass manche Informanten Journalisten bewusst für eigene Zwecke täuschten.

So häufig Politiker und Journalisten in Berlin zusammentreffen – Freundschaften entwickelten sich daraus kaum. Deppendorf sagte: "Ich hatte während meiner beruflichen Laufbahn weder Journalisten noch Politiker in meinem Freundeskreis."

Berlin war aber nicht immer das Zentrum der Macht. Von Professorin Sjurts auf die Unterschiede zwischen Bonner und Berliner Republik angesprochen sagte Deppendorf: "Berlin ist genauso eine Käseglocke wie Bonn damals." Viel habe sich nicht verändert, das Leben im Regierungsviertel sei weiterhin ein anderes als in der restlichen Stadt.

Dem überwiegend sachlichen Gespräch in der Zeppelin-Uni lauschten die Zuhörer, darunter Häfler und Studierende, interessiert. Zu Beginn der Gesprächsrunde brachte Deppendorf das Publikum aber auch zum Lachen. "Opi geht nicht mehr ins Studio", sagte der 66-Jährige über seine Entscheidung, 2015 in den Ruhestand zu gehen. Gegen Ende der Veranstaltung stellten einige Besucher Fragen. Dabei ging es weniger um das politische Berlin, vielmehr stattdessen um die großen Themen.

So fragte ein Besucher, warum Deutschland im internationalen Ranking der Pressefreiheit auf Rang 16 abgerutscht sei. Quoos antwortete: "Das hat vor allem mit den vermehrten tätlichen Angriffen auf Journalisten zu tun."

Ein anderer Zuhörer wollte wissen, ob die Medien an der EU-Verdrossenheit in der Bevölkerung Schuld haben. "Wir bei der ARD haben seit Jahren einen sehr großen Anteil an EU-Berichterstattung im Programm", wies Deppendorf den Vorwurf zurück. Quoos ergänzte, die EU stehe nicht wegen der Medien vor einer Zerreißprobe, sondern wegen politischer Fehler.

Ein Zuschauer sorgte sich gar um die Demokratie, weil Soziale Netzwerke und Suchmaschinen immer mehr Einfluss auf die Meinungsbildung nehmen würden. Auch Quoos und Deppendorf sahen dieses Problem. "Wir als Journalisten müssen mehr kritische Fragen an Google und Facebook stellen", sagte Quoos. Laut Deppendorf haben diese Unternehmen eine große Macht, in wenigen Jahren vielleicht schon eine größere als der US-Präsident.

Dauerregen lässt Wasserpegel steigen

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Der Wasserpegel der Rotach ist von Donnerstagvormittag bis Freitagmittag um das Fünffache gestiegen. Bei der Schussen an der Messstation beim Gerbertshaus stieg der Wasserstand gar um das Siebenfache. Das Landratsamt Bodenseekreis und die Feuerwehr Friedrichshafen beobachten die Lage genau. Trotz manch vollgelaufenem Keller sei die Lage aber nicht dramatisch, sagte Landratsamt-Sprecher Robert Schwarz am Freitag.

Überflutete Straßen und Unterführungen, vollgelaufene Keller und Tiefgaragen – die Feuerwehren im Bodenseekreis hatten seit Donnerstagabend mehr als 80 Einsätze. Der Dauerregen hat die Pegelstände der Argen, Schussen, Rotach, Deggenhauser Ach sowie der Seefelder Ach in kurzer Zeit schnell steigen lassen. "Die Lage an der Seefelder Ach ist die kritischste im Bodenseekreis", sagte Schwarz. Allerdings habe das Rückhaltebecken noch reichlich Platz für überschüssiges Flusswasser. Bis Freitagmittag sei das Becken zu zehn Prozent gefüllt gewesen, so der Landratsamt-Sprecher.

Sandsäcke als Schutz angebracht

Auch die Häfler Feuerwehr hatte einiges zu tun. Bis zum Abend wurden sie zu 22 Einsätzen gerufen. Im Stadtgebiet, in Kluftern und Fischbach seien Keller vollgelaufen oder Straßen beziehungsweise Höfe überflutet worden. "Es war aber nichts Gravierendes", beruhigte der städtische Einsatzleiter Stephan Weilberg. "Wir sind nicht in Alarmbereitschaft, haben die Hochwasser-Lage aber genau im Blick." An der Brunnisach in der Nähe der alten Mühle in Fischbach brachten die Feuerwehrmänner Sandsäcke zum Schutz an.

So sind entlang der Rotach insgesamt drei Messstationen verteilt, die die Pegelstände automatisch an die Behörden übermitteln. "Bei der Rotach lagen wir am Freitagvormittag bei 2,35 Meter", erklärte Weilberg. Es sei noch gut Luft, erst ab 2,63 Meter werde die Feuerwehr tätig. Dennoch: Der Radweg bei der Rotachmündung wurde wegen Überflutung gesperrt.

Die Zahlen der Hochwasservorhersage Zentrale Baden-Württemberg zeigen, wie schnell die Pegel gestiegen sind. So hatte die Rotach am Donnerstagmittag einen Wasserstand von 50 Zentimetern. Am Freitagmittag waren es knapp 2,40 Meter. Am Nachmittag ging der Wasserpegel etwas zurück. An der Schussen beim Gerbertshaus lag der Pegel am Donnerstagmittag bei 50 Zentimetern, am Freitag bei etwa 3,70 Meter.

Der Dauerregen hält voraussichtlich noch bis Samstagvormittag an. "Danach ziehen die Wolken in Richtung Osten hin ab", sagte Jürgen Hieber von der Wetterwarte Süd. Von Donnerstagvormittag bis Samstagvormittag könnten dann 60 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen sein.

Zum Vergleich: So viel kam im ganzen April runter. Hieber erläutert: "Wir sind aber von solchen Wassermassen wie am Pfingsthochwasser 1999 noch weit entfernt." Am Sonntag und Montag soll es kühl bleiben, aber deutlich trockener werden. Nachmittags könne hier und da ein Schauer niedergehen.

www.hvz.baden-wuerttemberg.de


Muslime helfen Flüchtlingen

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Aus den Reihen der Vereinsvertreter des Häfler Rates der Nationen und Kulturen hat sich ein muslimischer Helferkreis gebildet, der den syrischen Flüchtlingen in verschiedenen Angelegenheiten Hilfestellung leistet. Bereits seit Beginn der Flüchtlingsthematik sind die einzelnen Vertreter in die Geschehnisse involviert und unterstützen ehrenamtlich die Stadt, heißt es in einer Pressemitteilung. Nun soll die Hilfe im Rahmen eines Arbeitskreises besser koordiniert und organisiert werden.

Der Kulturverein Assalam am Bodensee, welcher seit dem vergangenen Jahr im Rat der Nationen und Kulturen vertreten, ist unterstützt die Flüchtlinge etwa bei Behördengängen, Arztbesuchen oder der Einrichtung der Anschlusswohnung. Da alle Mitglieder der arabischen Sprache mächtig sind, kann so eine optimale Hilfestellung geleistet werden", sagt Emel Coban, die als Vorsitzende des Rates der Nationen und Kulturen die Arbeitsgruppe leitet.

Auch die Unterstützung der Jugendlichen bei ihrer weiteren Ausbildung sei ein wichtiges Thema. "Für eine gute Integration ist die Sprache und Bildung ein elementares Faktor. Deshalb betreuen wir einige Jugendliche, die ihr Studium an der Hochschule Ravensburg fortsetzen wollen", heißt es weiter. Eine Zusammenarbeit mit der Zeppelin-Universität sei in Vorbereitung.

Auch die türkischen Verbände und Moscheegemeinden sind vertreten. Mit der Bildung des muslimischen Helferkreises wurden nun neue Strukturen entwickelt, sodass die anfallenden Aufgaben noch aufgeteilt werden können.

Derzeit bereitet der Helferkreis die Versorgung der Flüchtlinge während des Fastenmonats Ramadan vom 4. Juni bis 5. Juli vor.

Mann gibt sich als Polizist aus

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Ein Mann in ziviler Kleidung ist am Sonntag um 19 Uhr auf dem Parkplatz "Hinterer Hafen" auf eine Personengruppe zugegangen und erklärte, dass er Polizeibeamter sei und den Personen nun einen Platzverweis erteilen müsse.

Aufgrund der legeren Kleidung kamen den Betroffenen Zweifel, weshalb sie nach einem Dienstausweis verlangten.

Polizei soll "Polizisten" überprüfen

Der Mann gab zu verstehen, dass er nicht verpflichtet sei, den Ausweis vorzuzeigen. Diesen Umstand nahm ein Mann aus der Personengruppe heraus zum Anlass, die Polizei zu verständigen.

Dies wurde dem angeblichen Polizisten auch mitgeteilt, worauf er den Parkplatz verließ und in einem Auto wegfuhr. Über das Autokennzeichen konnte ein 19-jähriger Mann aus Friedrichhafen ermittelt werden. Es stellte sich heraus, dass er sich unbefugt als Polizeibeamter ausgegeben hatte, weshalb er bei der Staatsanwaltschaft nun zur Anzeige gebracht wird.

"Organspende lohnt sich"

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Auf ihrer rund 210 Kilometer langen Tour mit Startpunkt in Tübingen am Samstag und Ziel in Lindau haben 80 Radler auf der "Neckar-Bodensee-Tour transplantierter Radler" am Pfingstmontag beim Klinikum Friedrichshafen einen Zwischenstopp eingelegt.

Diese Radtour wurde im Rahmen des Aktionsbündnisses Organspende Baden-Württemberg unter der Schirmherrschaft des Sozialministeriums vor zehn Jahren von der Tübinger Klinik zusammen mit den regionalen Patientenverbindungen ins Leben gerufen und ist inzwischen als größte Veranstaltung für Organspende weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt.

Die Pressesprecherin des Häfler Klinikums, Susann Ganzert, konnte zur Mittagszeit den zwar von Wind und Regen durchgeschüttelten, aber trotzdem gut aufgelegten Tross, bestehend aus Patienten, Angehörigen, Ärzten und Pflegpersonal in der Cafeteria begrüßen. "Ich habe sehr große Hochachtung vor Ihnen, die trotz eines Spendeorgans solche Leistungen abrufen können", meinte sie. Die Tour war am Samstag in Tübingen gestartet und führte die Teilnehmer am ersten Tag bis Ehingen (82 Kilometer mit 522 Höhenmetern), am zweiten Tag nach Weingarten (73 Kilometer mit 171 Höhenmetern) und gestern zum Ziel über Meckenbeuren, Friedrichshafen und Kressbronn nach Lindau (61 Kilometer mit 87 Höhenmetern). Auf den Teilstrecken wurde dabei an Krankenhäuser, Rathäusern, Dialysezentren ein Zwischenstopp eingelegt.

Peter Petersen, Leitender Transplantationsbeauftragter an den Universitätsklinikum Tübingen und Organisator der Tour, erklärte, dass mit dieser Aktion transplantierte Patienten zusammen mit den lokalen Medien die Öffentlichkeit über ihr Anliegen informieren wollen. Diese kompetente Aufklärung über die Möglichkeiten der Organspende – nicht nur in der Öffentlichkeit, sondern gerade auch in Krankenhäusern – habe dazu beigetragen, dass es in Baden-Württemberg zwischen 2014 und 2015 insgesamt zehn Prozent mehr Organspender gegeben hat. Das sei ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Bundesdurchschnitt.

Spendenbereitschaft steigt

Zwar hinke Deutschland gegenüber anderen europäischen Ländern in der Bereitschaft zur Organspende nach wie vor hinterher, doch gerade durch die Einführung von Transplantationsbeauftragten und die Arbeit des Aktionsbündnisses Organspende zeige auch innerhalb der Krankenhäuser zunehmende Wirkung, fügte er an.

"Sie ist in meinem Körper jetzt mein bester Freund", meinte Tour-Teilnehmerin Sarah Kornau aus Weilheim an der Teck und dokumentierte mit ihrer wiedergewonnen Lebenslust und Zuversicht, wie ein zweites Leben nach einer Leber-Transplantation gefühlt werden kann. Die 32-jährige erzählte, dass sie am 30. November 2014 nach einem akutem Leberversagen ohne sofortige Transplantation gestorben wäre. Zuvor sei sie kerngesund gewesen und habe viel Sport gemacht, sagte die Lehrerin. Zwar hätte ihr Immunsystem zweimal versucht, dass fremde Organ abzustoßen, aber jetzt gehe es ihr so weit gut, dass sie nicht nur diese Fahrradtour mitgemacht, sondern auch schon bei den Deutschen Meisterschaften der transplantierten in Bremen teilgenommen hat. Als nächstes will sie an den Europa-Meisterschaften in Finnland in den Disziplinen Tischtennis, 100-Meter-Lauf und einem Mini-Marathon über drei Kilometer teilnehmen, erzählte sie. "Ich will allen zeigen, dass sich Organspende lohnt", sagte sie.

Gesang und Orgelspiel ruft den Heiligen Geist herab

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Überraschend viele Besucher sind am Pfingstmontag zur Matinee mit pfingstlicher Vokal- und Orgelmusik in die Schlosskirche gekommen. Das war umso schöner, als auch gemeinsamer Gesang auf dem Programm stand, der in der vollen Kirche zum klangvollen Gemeinschaftserlebnis wurde.

Unter der Leitung von Kantor Sönke Wittnebel sang das Vokalensemble an der Schlosskirche, acht Frauen – die neunte war erkrankt -, die mit feinen, hellen Stimmen bald innig, bald rhythmisch beschwingt Lieder und Choräle zu Pfingsten sangen. Mit ansteckender Fröhlichkeit kam Georg Philipp Telemanns "Dies ist der Tag, den der Herr macht" herüber, vom Kantor an der Truhenorgel begleitet. Mit zu Herzen gehender Innigkeit und wiegendem Rhythmus sangen die Frauen Mozarts "Laudate Dominum" KV 339. Fein kontrastierten Sopran- und Altstimmen, wobei Wittnebel am Flügel begleitete, der neben der Truhenorgel vor dem Altar stand. Schön war auch der Kontrast beim gelegentlichen Wechsel von Vokalensemble und Gemeindegesang, beispielsweise im Hymnus "Komm, Schöpfer Geist, kehr bei uns ein" in der Vertonung von Hans Chemin-Petit aus dem Gesangbuch. Seit dem 9. Jahrhundert singt die Kirche den alten lateinischen Hymnus "Veni Creator Spiritus" – Komm, Schöpfer Geist –, so hat er auch zu allen Zeiten zur Vertonung angeregt.

Das dritte Element

Und damit kommt neben Gemeinde und Vokalensemble das dritte Element ins Spiel: Andrea Grözinger an der großen Orgel. Man kennt die stellvertretende Schulleiterin der Musikschule Langenargen als Lehrerin für Gesang, die mit ihren Schülern auch schon bezaubernde Kindermusicals einstudiert hat, und als Klavierlehrerin, doch hier hat sie sich einen neuen Bereich erobert. Sie hat das Orgelspiel, das ihr große Freude bereitet, intensiviert und steht kurz vor der Orgelprüfung. In der Schlosskirche hat sie gezeigt, wie meisterlich sie das Instrument beherrscht. Mit Felix Mendelssohn Bartholdys Allegro maestoso e vivace aus der Sonate IV op. 65 leitete sie wahrlich majestätisch die Matinee ein, brachte in ruhigem Fluss und farbigem Spiel die Orgel zum Leuchten. Zwei Orgelstücke zum Pfingsthymnus "Komm, Schöpfer Geist" führten in den Barock: Milder Schein mit zartem Flötenspiel lag über Johann Pachelbels Stück, lebhaft perlend klang Johann Sebastian Bachs Bearbeitung. Zweifach war auch der Choral "O Heilger Geist, kehr bei uns ein" zu hören: erst Max Regers inniges Orgelstück, dann vom Barockkomponisten Johann Schop für zwei Sopranstimmen und Generalbass mit herrlich rhythmisch beschwingtem Refrain. Mit einem zweifachen "Nun danket alle Gott" endete die beglückende Matinee: In mitreißender Tonflut spielte Grözinger die Vertonung von Sigfrid Karg-Elert an der großen Orgel, dann folgte ein froher Wechsel von A-cappella-Gesang und Gemeindegesang.

Kinder singen von der Bekehrung des Saulus

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Anhaltender Applaus, unterlegt mit Pfiffen der Begeisterung, haben die Bewunderung der Zuhörer am Samstagabend bei der gelungenen Aufführung des Musicals "Paulus von Tarsus" gezeigt. Chorleiter Andreas Thiele organisierte schon zum dritten Mal den Auftritt eines Musicals.

Dieses Mal studierten die 45 Kinder schon im März Musik, Schauspiel und Tanz ein. Fleißig probten sie in einem vier Tages Projekt, bei dem jeder Tag bis in den späten Nachmittag gefüllt war. Selbst das Bühnenbild schufen die Akteure selbst. Begleitet von einer kleinen Live-Band und vom Chor wechselten sich bei dem Auftritt verschiedene Sänger als Solisten ab. Bei den mitreißenden Liedern des Chors gab es von den Chorsängern passende Bewegungen dazu. Dabei leitete Andreas Thiele als Chorleiter die Kinder an, sang immer mit großen Mundbewegungen mit und setzte zwischendrin fast unmerklich eine rote Nase auf oder ein paar kleine Hasenohren, um die singenden Kinder bei Laune zu halten. Mit Erfolg, denn die Freude und Begeisterung der Sänger war in den Kindergesichtern spürbar zu sehen. Anhand von Musik, Schauspiel und Tanz erzählten die Kinder die Geschichte des Paulus, des Mannes, der als Saulus zunächst die Christen radikal verfolgte. Große und kleine Musicalbesucher wurden Zeugen wichtiger Stationen auf dem Weg der Bekehrung des Paulus, für den eine Lichterscheinung Jesu und das bekannte "Saul, warum verfolgst du mich?" zum Schlüsselerlebnis wurden. Das vom Chor angestimmte Lied "Die gute Nachricht ist nicht zu stoppen" wird auch für Paulus wahr, der gespielt von Sarah Thiele sagte: "Jesus ist mir erschienen. Ich bin ein völlig neuer Mensch".

Am Ende bekam das Publikum zwei Zugaben und Andreas Thiele verteilte ein dickes Lob an die Kinder, die wie kleine Profis ihren Auftritt meisterten, aber auch an die Mitwirkenden hinter den Kulissen: "Ihr habt es super gemacht", sagte er. Die Spendeneinnahmen der Aufführung gingen an Christian Schorpp, der sein soziales Projekt "Tenaya" vorstellte. Somit fließen die Gelder in ein Naturcamp, das für Kinder aus Trennungs- und Scheidungsfamilien schöne und unterhaltsame Freizeiten organisiert.

Nächste Aufführung ist am 4. Juni in der Festhalle in Fischbach um 18 Uhr.

Intersky-Nachfolger VLM gerät ins Trudeln

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Die Regional-Airline VLM, wichtigster Linienflieger am Flughafen Friedrichshafen, steckt offenbar in finanziellen Nöten und hat am 13. Mai in Belgien Gläubigerschutz beantragt. Für den Bodensee-Airport wäre ihr Ausfall der zweite schwere Schlag innerhalb eines halben Jahres – dort hofft man auf die Sanierung des Unternehmens.

Hamish Davidson, Chef der belgischen Airline mit Stützpunkt am Bodensee, bestätigte am Montag auf SZ-Anfrage, dass ein Gericht in Antwerpen am 25. Mai über das weitere Schicksal von VLM entscheiden soll. "Die ersten Gespräche waren motivierend. In den nächsten sechs Monaten arbeiten wir unser tragfähiges Gesamtkonzept weiter aus, um unsere Altschulden geordnet abzulösen", ließ Davidson über einen Sprecher mitteilen. Würde das Gericht den Sanierungsplan der Airline allerdings ablehnen, wäre die Gesellschaft vom Aus bedroht.

Bank sperrt Konten

Grund für die Schieflage der VLM sind offenbar hohe Schulden. Insgesamt soll das Unternehmen nach Vorjahresverlusten von 13 Millionen Euro sechs Millionen Euro Schulden haben, berichten Branchendienste. VLM wollte die Zahlen nicht bestätigen, räumte aber auf Anfrage ein, dass eine Hausbank des Unternehmens Konten gesperrt habe.

Die Bank habe gegen Sicherheiten, darunter sechs sich im Eigentum der VLM befindende Flugzeuge, eine Kreditlinie vergeben, "die unsererseits nicht überzogen wird und niemals wurde", so Davidson weiter. Die Kündigung habe ausschließlich auf Basis des VLM-Jahresergebnisses 2015 basiert und sei für VLM völlig überraschend erfolgt. Der infolge von VLM beantragte Gläubigerschutz sei nun ein notwendiger Schritt gewesen, um die Interessen von Kunden, Mitarbeitern und Partnern zu schützen. Das Verfahren sorge dafür, dass Vermögenswerte – im wesentlichen wohl die Flugzeuge des Unternehmens – und finanzieller Spielraum erhalten blieben.

Oberste Priorität für VLM soll derzeit die Aufrechterhaltung des Flugbetriebs und des aktuellen Flugplans haben. Buchungen blieben bestehen, Strecken würden weiter bedient, betont Davidson. Das weitere Schicksal der belgischen Airline wird dennoch entscheidenden Einfluss auf die wirtschaftliche Lage am Flughafen Friedrichshafen haben. Erst im Februar hat VLM hier drei Verbindungen nach Berlin, Hamburg und Düsseldorf übernommen, gut drei Viertel des innerdeutschen Linienangebots des Flughafens.

Sicherheiten hinterlegt

"Wir befinden uns im engen direkten Austausch mit der Geschäftsführung von VLM", teilte Flughafenchef Claus-Dieter Wehr am Montag ebenfalls mit. "Wir gehen davon aus, dass der Flugbetrieb ungestört weitergeht. Die VLM kommt den Zahlungen aus dem laufenden Flugbetrieb wie geplant nach. Die Entwicklung wird von uns natürlich genau verfolgt. Außerdem sind Sicherheiten bei uns hinterlegt", hieß es weiter. Laut Wehr verfüge VLM dank sechs Flugzeugen im Besitz über eine "solide finanzielle Substanz". Das angelaufene Gläubigerschutzverfahren hätten bereits große Fluggesellschaften wie Delta- oder United Airlines erfolgreich überwunden.

VLM kam als Ersatz für die insolvente Airline Intersky nach Friedrichshafen, die im November 2015 aufgeben musste. Die Folge waren erhebliche finanzielle Schwierigkeiten für den Flughafen Friedrichshafen. Nur mit Notkrediten konnte er überleben. VLM als Ersatz galt bislang als besonderer Glücksgriff. Es ist allerdings fraglich, wie der Bodensee-Airport einen weiteren Ausfall einer so wichtigen Airline verkraften würde.

Airline in Gefahr: Besser jetzt helfen

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Überleben des Flughafen Friedrichshafen hängt seit dem Ausbau zum internationalen Verkehrsflughafen immer wieder am seidenen Faden.

Jetzt droht erneut eine Situation, die schon beim Aus von Intersky bittere Folgen hatte. Wie viele Regional-Airports in Deutschland ist Friedrichshafen zu klein, um auch nur den Ausfall einer wichtigen Airline ohne schwere Komplikationen zu überstehen.

Jammern hilft aber nicht: Der Flughafen ist politisch gewollt und wird von Wirtschaft und Bevölkerung gerne genutzt. Jetzt sollte also sehr bedächtig gehandelt werden, damit nicht bald der nächste Notkredit benötigt wird. Vielleicht gelingt es ja Politik und Wirtschaft, VLM direkt unter die Arme zu greifen, ehe die Airline abstürzt – und es dann richtig teuer für den Steuerzahler wird.

h.schoenherr@schwaebische.de


Gunter Priebs gibt 62,5 Liter Blut ab

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Gunter Priebs hat 62,5 Liter Blut gespendet. Natürlich nicht auf einmal, sondern bei 125 Spenden. Dafür hat ihn Oberbürgermeister Andreas Brand mit 63 anderen Spendern aus Friedrichshafen ausgezeichnet.

"Jeder von Ihnen leistet mit seiner Blutspende seinen Betrag dazu, dass anderen Menschen in lebensbedrohlichen Lagen geholfen werden kann", sagte Oberbürgermeister Andreas Brand. Er überreichte Urkunden und Ehrennadeln an 64 engagierte Blutspender im Großen Lehrsaal des Rot-Kreuz-Zentrums. Gunter Prieb gab bereits 125 Blutspenden ab, sieben Häfler spendeten schon zum 75. Mal. Zwei Spender bringen es inzwischen auf 50 Spenden und 14 Häfler folgten dem Aufruf des DRK zum 25. Mal. Der hohe Bedarf an Blut sei in erster Linie eine Folge des medizinischen Fortschritts, stellte Brand fest. Wöchentlich würden allein in den beiden Bundesländern Baden-Württemberg und Hessen von rund 15000 Spendern Blutpräparate beim Blutspendedienst des Roten Kreuzes angefordert.

Die 64 Geehrten gehören zu den insgesamt 2434 Spendern aus der Kernstadt, die zwischen April 2015 und April 2016 Blut zur Verfügung gestellt hatten. 228 kamen das erste Mal zum Spenden.

Spitzenreiter mit insgesamt 125 Blutspenden war in diesem Jahr Gunter Priebs. Der 64-jährige hat seit seiner ersten Spende 1983 inzwischen 62,5 Liter Blut gespendet.

Alle Geehrten sind für den Häfler Rathauschef "Vorbilder", die hoffentlich viele Nachahmer finden werden. Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von dem Trompetenquartett der Musikschule Friedrichshafen.

Die Spender

Für zehnmaliges Blutspenden wurden geehrt: Daniel Augustin, Julian Befeld, Stefan Beller, Monia Benmazit, Hatice Demircan, David Dietrich, Nicole Fisel, Laura Gehrmann, Sevtan Gündüz, Simone Handrick, Ursula Hees, Maximilian Holtmann, Karin Jacobi, Susanna Jehle, Lambert Klink, Tilman Kommerell, Samuel Lecoultre, Werner Liptau, Udo Mayer, Elisabeth Moumouris, Sandra Müller, Josef Nagel, Jonas Palt, Elena Papakonstadinos, Nicolai Pfau, Michael Ringwald, Harald Scherbarth-Westerhoff, Viktor Schröder, Emanuel Stocker und Gisela Wocher.

14 Häfler wurden für 25 Blutspenden ausgezeichnet: Sandra Blaser, Pascal Bricaire, Joachim Dielmann, Uwe Fehr, Lothar Hage, Martin Hofer, Maria Hofer, Tomislav Juricic, Manuela Kiebler, Jörg Kuschewitz, Sabine Müller, Klaus Semm, Joachim Weber und Mario Zafarana.

Sieben Häfler wurden für 50 Spenden geehrt: Johann Beer, Florian Benda, Andreas Büchele, Hans-Peter Garbe, Martin Knabe, Monika Knöbelspies-Schönrath, Rainer Lanz, Bernhard Leichtle, Georg Mast, Anja Praster, Monika Spohn und Marianne Stange.

Bereits 75-mal sind Robert Ackermann, Wolfgang Bayer, Jürgen Eiberger, Manfred Fetscher, Ulrich Kuchelmeister, Werner Leber und Alfons Nistl dem Aufruf des Blutspendedienstes gefolgt.

Für 125 Blutspenden wurde Gunter Priebs ausgezeichnet. Er spendete damit bisher 62,5 Liter.

"Jazz am Donnerstag" feiert 14. Geburtstag

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Seit nunmehr 14 Jahren organisiert der Verein Jazzport Friedrichshafen Konzerte in der Stadt. Am 6. Juni 2002 stand in der Reihe "Jazz am Donnerstag" erstmals Sabine Essich mit Band auf der Bühne. Kritiker gaben dem Konzept, einem breitgefächerten Publikum bei freiem Eintritt einmal wöchentlich die Vielfalt der Jazz-Szene zu präsentieren, wenig Chancen. Sie lagen offenbar falsch. Mit einem Geburtstagskonzert wird am Donnerstag, 2. Juni, gefeiert.

Schnell hat sich herausgestellt, dass die Idee sowohl etablierten Musikern als auch dem engagierten Künstlernachwuchs aus der gesamten Bodenseeregion mit Schwerpunkt Baden Württemberg eine Bühne zu bieten, großer Beliebtheit erfreut. Das Konzept hat sich bis heute bewährt und erfreut sich nachhaltiger Beliebtheit beim Publikum und bei den auftretenden Künstlern. Der niederschwellige Zugang ermöglicht es dem Publikum aller sozialen Schichten, die qualitativ hochwertig und professionell dargebotene Welt des Jazz kennen und lieben zu lernen, teilt Jazzport mit.

Die Musiker wissen es zu schätzen bei garantierter, fester Gage die Möglichkeit zu haben, ihre Kunst einem interessierten Publikum präsentieren zu können. Die Höhe der Gagen entspricht dabei den Vorgaben der Jazzförderung durch das Land Baden Württemberg, repräsentiert durch den Landesjazzverband. Nicht zuletzt die Tatsache, dass die Nachfrage von Musikern nach Auftrittsterminen deutlich größer ist, als die etwa 52 zur Verfügung stehenden Donnerstage im Jahr, zeigt deutlich, dass auch die Musiker mit den gebotenen Rahmenbedingungen mehr als zufrieden sind. Internationale Gäste wie die Franzosen Eric Seva, Damien Prud’homme und Valerie Graschaire oder der aus Wien kommende Vibrafonist Flip Philipp schätzen die Atmosphäre im Fallenbrunnen. Seit Jahren bietet Jazzport Friedrichshafen den mit dem Förderpreis der Stadt Friedrichshafen ausgezeichneten jungen Künstlern die Bühne für ein Konzert in ihrer Heimatstadt.

Ohne eine entsprechende Lokation wäre die Präsentation des "Jazz am Donnerstag" natürlich auch nicht denkbar. Seit 1999 fanden die Jazzkonzerte im Restaurant des Zeppelin-Museums statt, bevor der Veranstaltungsort 2002 ins Restaurant Halbhuber im Flughafen Friedrichhafen wechselte. Seit Oktober 2011 ist "Jazz am Donnerstag" im Kulturhaus Caserne im Fallenbrunnen zu Hause. Diese Lokation bietetim Restaurant Refugium mit der Atmosphäre eines Gewölbekellers laut Jazzport eine ideale Jazzclub-Atmosphäre. Mit der Möglichkeit, den Biergarten in den Sommermonaten als Open-Air-Bühne zu nutzen, und dem Casino steht in der unmittelbaren Nachbarschaft ein Veranstaltungsraum für größere Events zur Verfügung.

Der gesamte Vorstand des Jazzport Friedrichshafen ist fest entschlossen, die Erfolgsgeschichte des Projektes "Jazz am Donnerstag" weiterzuschreiben auch wenn der Kostendruck sich zunehmend erhöhe und der Hauptsponsor "Stadtwerk am See" ab Mitte 2016 sein Sponsoring einstelle. Dadurch werden für den Verein die finanziellen Grenzen des Machbaren bedrohlich und deutlich sichtbar, schreibt Jazzport. Der Vorstand stellt sich aber mit vollem ehrenamtlichem Engagement dieser Herausforderung. Er setzt darauf, dass das Publikum der Reihe die Treue hält, und auch künftig zur Refinanzierung der Kosten mit seiner unverminderten eventuell sogar etwas gesteigerten Spendenfreudigkeit bei den freiwilligen Hutsammlungen beiträgt.

Zum 14. Geburtstag am 2. Juni präsentiert der Verein ab 20.30 Uhr eine Jazzport-Geburtstags-Session unter Leitung des Pianisten Tobias Rädle mit dem Metis-Trio. Hierzu werden auch viele der Musiker erwartet, die in den vergangenen Jahren wesentlich zum Erfolg der Jazzreihe beigetragen haben.

Als weiteres Highlight im Sommer steht am 22. Juli das Jazzport Summer-Special im Graf-ZeppelinHaus auf dem Programm. Mit dem Schlagzeuger Kurt Bong konnte ein Trainer der ersten Liga für das "New Jazz Port Orchestra" gewonnen werden. Seine Arrangements bieten eine Reise durch die Geschichte des Bigband-Jazz. Als Solist wird Tony Lakatos am Tenorsaxofon zu hören sein.

Flughafen-Chef beruhigt VLM-Kunden

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Kurz nach Bekanntwerden der finanziellen Schieflage der Fluggesellschaft VLM haben Flughafen und Anteilseigner ihr Vertrauen in die Airline betont: "Kunden sollen weiter fliegen und buchen und das Angebot wie bisher nutzen", sagte Wehr am Dienstag im SZ-Videointerview.

"Ich gehe davon aus, dass die Restrukturierung, die VLM geplant hat, erfolgreich über die Bühne geht und VLM diese Situation gut übersteht", äußerte sich Wehr weiter. Die Grundvoraussetzungen dafür seien gut, insbesondere würden die von VLM bedienten Strecken ab Friedrichshafen "sehr, sehr gut angelaufen" sein.

Laut Wehr hat der Flughafen Friedrichshafen derzeit keinerlei Probleme mit der Zahlungsfähigkeit der wichtigsten Fluggesellschaft für innerdeutschen Linienverkehr am Platz. "Wir gucken dort mit Argusaugen drauf. Die Rechnungen werden ganz planmäßig bezahlt, da gibt es keine Unregelmäßigkeiten", so Wehr. Man habe außerdem aus der Pleite der Fluggesellschaft Intersky im Vorjahr gelernt und sich bei VLM für den unwahrscheinlichen Fall eines Ausfalls abgesichert: "Wir haben in den vertraglichen Vereinbarungen entsprechende Sicherheiten eingebaut, die auch hinterlegt sind. Das gibt uns ein sicheres Polster."

Gemeinderat wird informiert

Auch wenn es zwischen Flughafen und den wichtigsten Anteilseignern – Stadt Friedrichshafen und Bodenseekreis – derzeit noch keine Gespräche zur Lage bei VLM gegeben hat, haben sich Stadt und Kreis am Dienstag ebenfalls zum Thema geäußert. Auch hier wird der Glauben an ein Überleben der Fluggesellschaft bekräftigt: "Solange wir nichts Gegenteiliges hören, gehen auch Stadt und Landkreis als Gesellschafter davon aus, dass dies gelingt und daher kein wie auch immer gearteter Notfallplan notwendig ist", teilte eine Sprecherin für Stadt und Kreis mit.

Demnach sei der Standort Flughafen Friedrichshafen ausdrücklich Teil der neuen VLM-Strategie. Dennoch wolle man Gemeinderat und der Kreistag über die Lage informieren und gegebenenfalls über weitere Schritte beraten.

Am Wochenende war bekannt geworden, dass die in Belgien beheimatete Fluglinie VLM Gläubigerschutz beantragt hat, nachdem eine Hausbank ein Konto der Airline gesperrt hatte. Das Verfahren dient zunächst dem Ziel, Kunden und Partnern Zahlungssicherheit zu gewährleisten und auch den Abfluss von Kapital aus dem Unternehmen zu verhindern. Große Fluggesellschaften wie United Airlines haben ein solches Verfahren bereits erfolgreich absolviert, ohne in die Insolvenz zu gehen,

VLM war im Februar 2016 zum Erstflug in Friedrichshafen angetreten und hat dort drei Flugzeuge für Strecken nach Köln, Hamburg und Berlin stationiert. Die Airline gilt als Nachfolger für Intersky, die im November 2015 in Konkurs ging und den Flughafen Friedrichshafen in eine schwere finanzielle Krise stürzte.

Mehr Hintergründe und Flughafenchef Wehr im Videointerview:

www.schwaebische.de/vlmkrise

VfB will mit deutschen Spielern punkten

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Eine Woche nach der feierlichen Verabschiedung von Volleyball-Meistermacher Stelian Moculescu (SZ berichtete) zeigt sich, zu welchen Ufern die VfB Friedrichshafen Volleyball GmbH für die neue Saison aufbrechen wird. Bei der Vorstellung des neuen Cheftrainers Vital Heynen am Dienstag informierte VfB-Geschäftsführer Sebastian Schmidt über einige Änderungen.

"Wir werden in der nächsten Saison vermehrt mit deutschen Spielern antreten", verriet Schmidt den Medienvertretern. Hierzu seien bereits "gute Gespräche" geführt worden. Ziel sei es, dass sich die Zuschauer mehr als bisher mit dem Profikader identifizieren. Das sei auch der Grund, weswegen man die Verträge mit Neuzugängen möglichst über zwei bis drei Jahre abschließen möchte.

Schon seit geraumer Zeit fällt die Vokabel "Identifikation" bei den VfB-Verantwortlichen in schöner Regelmäßigkeit. Sie soll durch entsprechende Maßnahmen nicht zuletzt auch dem Zuschauerschwund der vergangenen Jahre bei Heimspielen in der Häfler ZF-Arena nachhaltig entgegenwirken. Vorgesehen, so Schmidt weiter, seien in diesem Zusammenhang auch öffentlich abgehaltene Trainingseinheiten sowie ein anschließender, gemeinsamer Hock von Spielern mit Fans.

Was weitere Marketingaktivitäten zugunsten des VfB-Volleyballs in Friedrichshafen und der Region betrifft, "haben wir schon viele Ideen", sagte der VfB-Geschäftsführer. Die Besetzung der entsprechenden Position mit einem Verantwortlichen, wie unlängst angekündigt, sei jedoch zeitlich noch nicht absehbar.

Alles rund um den VfB-Profivolleyballsport findet man bei der Schwäbischen Zeitung auch online:

www.schwaebische.de/vfb-volleyball

Dauereinsatz für THW Friedrichshafen

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Eine überlaufende Schussen und eine abrutschende Mauer: Das Technische Hilfswerk (THW) Friedrichshafen hat an Pfingsten alle Hände voll zu tun. Der Häfler Ortsverband ist mehr als 24 Stunden im Einsatz, um Keller in Meckenbeuren vor Überflutungen zu schützen und eine Mauer in Friedrichshafen vor dem Absturz zu bewahren.

Die starken Regenfälle am Pfingstwochenende bedeuteten für das THW Friedrichshafen Dauereinsatz. Der erste Alarm ging am Freitag um 14.30 Uhr ein. Die Helfer werden nach Brochenzell und an die Schussen in Gerbertshaus gerufen. Die Kanalisation konnte die herabstürzenden Wassermengen nicht mehr aufnehmen. Neben der Feuerwehr Meckenbeuren und den Häflern rückte auch die Fachgruppe Wasserschaden/Pumpen aus Überlingen an. Knapp 15000 Liter Wasser pro Minute pumpten die Einsatzkräfte in Spitzenzeiten aus der Kanalisation ab. Insgesamt neun Millionen Liter Wasser bewegten die Helfer, um Anwohner vor drohendem Hochwasser, Kellerüberflutungen und Gebäudeunterspülungen zu schützen. Zugführer Thomas Vogt zeigte sich "dankbar, dass die Kameraden aus Überlingen mit ihrer Großpumpe vor Ort waren". Einige Helfer waren mehr als zehn Stunden im Einsatz.Gegen 6.15 Uhr rückten die letzten Einsatzkräfte ab.

Es war nur eine kurze Verschnaufpause. Wenige Stunden später ging der nächste Alarm ein. In der Häfler Innenstadt drohte eine Mauer in eine Baugrube abzustürzen. Die mobilen Pumpen des THW Friedrichshafen kamen wieder zum Einsatz. Die Baugrube wurde leer gepumpt, um ein weiteres Abrutschen zu verhindern. Für die weitere Sicherung übergaben die Einsatzkräfte die Baugrube an die Bauherren, wie das THW mitteilt. "Das Technische Hilfswerk ist nicht nur für einen bundesweiten Katastrophenfall einsatzbereit, sondern auch für die örtliche Gefahrenabwehr ausgebildet. Dies konnten wir heute eindrucksvoll beweisen", resümierte THW-Ortsbeauftragter Matthias Gruber am Ende des Einsatzes.

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