Die Häfler wählen am 12. März des nächsten Jahres ihren neuen Oberbürgermeister. Amtsinhaber Andreas Brand wird für eine zweite Legislaturperiode im Häfler Rathaus zur Verfügung stehen. Lange Zeit war kein Gegenkandidat in Sicht. Das soll sich ändern. Das "Netzwerk für Friedrichshafen" wird erklärtermaßen "spätestens Mitte Dezember genauso einen Kandidaten vorstellen wie ein Wahlprogramm", erklärt der Häfler Philipp Fuhrmann, ein Sprecher des Netzwerks gegenüber der SZ.
OB Brand möchte sich als Oberbürgermeister wie als Kandidat zur Häfler Initiative nicht äußern. Das erklärt Stadtsprecherin Monika Blank auf Anfrage.
Stelle noch nicht ausgeschrieben
Die Stelle für die Besetzung des Chefsessels im Häfler Rathaus soll im Dezember ausgeschrieben werden, die Bewerbungsfrist am 13. Februar enden. Als Termin für die Kandidatenvorstellung steht der 20. Februar im Terminkalender des Rathauses. "Wir im Netzwerk für Friedrichshafen sind einhellig der Meinung, dass die Stadt einen Gegenkandidaten braucht", erklärt Fuhrmann, einer der Sprecher der Häfler Initiative. Die Initiative sei, so Fuhrmann, "ein buntes Zusammentreffen von Häflern, Zugereisten aber auch Uni-Leuten". Man habe alle Altersgruppen in den Reihen. "Das Netzwerk fühlt sich durch die aktuelle Rathaus-Politik nicht vertreten und sucht gemeinsam eine Alternative zum Amtsinhaber".
Nach Worten von Philipp Fuhrmann, unter anderem über die Gruppierung "FN 2030" und im Zusammenhang des Abbruchs des ehemaligen Hotels Schöllhorn in der Friedrichstraße breit in die Häfler Öffentlichkeit getreten, "arbeiten rund 15 Leute seit geraumer Zeit an einem Wahlprogramm". Dieses werde Mitte Dezember auf einer Pressekonferenz genauso vorgestellt wie ein Gegenkandidat beziehungsweise eine Gegenkandidatin. "Das Wahlprogramm mit dem Titel "Friedrichshafen – Stadt der Bürger, Stadt der Ideen" konzentriere sich auf die Eckpunkte "behutsame Stadtentwicklung in baulicher wie auch sozialer Hinsicht", erklärte am Dienstag Philipp Fuhrmann im Gespräch mit der SZ. Auch eine "Strategie für die ersten 100 Tage" werde erarbeitet. "Sie gibt Antworten, was in den ersten Tagen nach einer Alternativwahl passieren soll", sagt Fuhrmann. Als Beispiele nennt er die Einrichtung eines "Gestaltungsbeirats" oder "Tempo 30, Zweibahnverkehr und Radverkehr auf der Friedrichstraße".
Wahlprogramm "ist in Arbeit"
Fuhrmann "bedauert es sehr, dass eine Stadt in diesem Rang und solchem Namen für eine OB-Wahl nicht mehrere Kandidaten hat. "Da die etablierten Parteien keine Namen ins Spiel gebracht haben, bislang auch keine Kandidaten stellen, die wir eventuell unterstützten könnten, müssen wir nun selbst aktiv werden", meint Fuhrmann als Sprecher des "Netzwerks für Friedrichshafen".
Zur Erinnerung: Die Freien Wähler schicken keinen Gegenkandidaten für Brand ins Rennen. Der wurde von den Freien Wählern bei den Wahlen 2009 ja unterstützt. Auch die CDU verzichtet auf einen Gegenkandidaten. Die Christdemokraten begrüßen es, dass der parteilose Brand erneut antritt. Die SPD, die Liberalen wie die Grünen halten sich bedeckt.