BIBERACH / sz - Mit einem ausführlichen Vortrag und Filmausschnitten ist im Sitzungssaal des Rathauses die Wanderausstellung „Deutsche aus Russland – Gestern und Heute“ eröffnet worden. Aufgelockert wurde die Eröffnung vom Gesang des Chors der Landsmannschaft Biberach und einem russischen Kindertanz, den Mädchen und Jungen vom Familienhaus St. Wolfgang im Gaisental aufführten. „Ich bin nicht der Einzige, der überrascht ist, dass das Interesse so groß ist“, sagte Oberbürgermeister Norbert Zeidler in seiner Eröffnungsrede. Er umriss die große Auswandererbewegung nach Russland, die vor 250 Jahren von Zarin Katharina der Großen ausgelöst wurde und die Heimkehr vieler Vertriebener nach dem Zweiten Weltkrieg. Dabei betonte er, wie viele Menschen in Biberach Fuß gefasst haben: „Die Integration hat gut funktioniert und funktioniert auch weiterhin“, ist Zeidler überzeugt. Die Einflüsse der Vertriebenen seien nicht immer sofort erkennbar, aber nach dem Zweiten Weltkrieg sei im Weißen Bild ein ganzes Stadtviertel als neue Heimat für die Vertriebenen entstanden, was sich an den Straßennamen noch immer ablesen lasse.
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