Quantcast
Channel: Stadt Friedrichshafen SeniorenApp Region
Viewing all 6959 articles
Browse latest View live

Stiftungsstreit: Stadt gibt Stellungnahme ab

$
0
0

Die Stadt Friedrichshafen teilt mit, dass sie fristgerecht am Montag, 20. Juni, ihre Stellungnahme zum Antrag von Albrecht von Brandenstein-Zeppelin beim Regierungspräsidium Tübingen abgegeben hat. Von Brandenstein-Zeppelin hatte Ende September 2015 einen Antrag auf Restitution, hilfsweise Liquidation der heutigen Zeppelin-Stiftung gestellt.

Von Anfang an habe die Stadt Friedrichshafen dem Antrag keine Erfolgsaussichten eingeräumt, heißt in der Mitteilung. Zu diesem Ergebnis komme sie auch in ihrer weiteren Stellungnahme: Der im Mai von Brandenstein-Zeppelin eingereichte Schriftsatz, zu dem die Stadt vom Regierungspräsidium nochmals gehört worden sei, enthalte keine wesentlich neuen Argumente zur Sach- oder Rechtslage. Die Rechtsposition der Stadt Friedrichshafen sei weiterhin klar und gesichert. Man sehe keinerlei Grund, die Rechtmäßigkeit der Zeppelin-Stiftung der Stadt Friedrichshafen anzuzweifeln. Das Regierungspräsidium will voraussichtlich bis Herbst dieses Jahres eine Entscheidung in der Sache fällen.

Die Stadtverwaltung gehe davon aus, dass von Brandenstein-Zeppelin den bereits angekündigten Weg der gerichtlichen Auseinandersetzung suchen werde – und begrüßt ausdrücklich eine abschließende juristische Klärung: "Anders als von Brandenstein-Zeppelin behauptet, wird die gerichtliche Klärung keineswegs Jahrzehnte dauern. Selbst bei einem Gang bis vor das Bundesverfassungsgericht rechnen unsere Juristen mit einer Entscheidung innerhalb weniger Jahre. Und auch in diesem Fall sehen wir den gerichtlichen Entscheidungen mit Zuversicht entgegen", lässt die Stadt wissen.


Seepegel: Wasserstand fällt leicht

$
0
0

Der Seepegel scheint nicht weiter zu steigen. Was bleibt ist die Hoffnung, das es nun aber zügig bergab geht. Bei denen mit vollen Kellern, bei Hafenbetreibern oder der Feuerwehr. Beim aktuellen Pegel bleibt’s am Seeufer hauptsächlich bei Pumpaktionen. Geht’s mit neuem Regen aber nach oben, greifen Evakuierungspläne (wie etwa im Zeppelin-Museum) oder müssen wie im Yachtclub Langenargen Dalben verlängert werden, damit Stege nicht davonschwimmen.

Pumpen muss, wie so manch anderer Hausbesitzer am Seeufer, auch der Häfler Christoph Sedlmeier. Allerdings hat er in die Seewiesenstraße noch keine Feuerwehr mit schwerem Gerät rufen müssen. "Ich pumpe mit Freunden und Bekannten." Pro Stunde muss er rund 20 Kubikmeter Wasser aus seinem Keller pumpen. Das geht seit einer Woche so: "Momentan werde ich mit den Wassermassen noch fertig." Es dürfe aber keine Pumpe ausfallen. Vor allem aber, "bei diesem Pegelstand darf kein Gewittersturm kommen". Da der See nur noch vier Meter von seinem Haus entfernt ist, "würden auflaufende Wellen das Haus in der Seewiesenstraße vollends unter Wasser setzen", prophezeit der Häfler.

Also müssen Wellenbrecher her. Sie bestehen aus Sandsäcken und Schaltafeln. Christoph Sedlmeier hat mit dem Bau von Wellenbrechern schon gewisse Routine entwickelt: "Ich habe in den vergangenen 35 Jahren hier schon mindestens vier Jahrhunderthochwasser erlebt." Jetzt regiert die Hoffnung, dass die angekündigten Gewitterstürme nicht stundenlang Wellen vor Friedrichshafen aufbranden lassen. An mögliche Folgen, Christoph Sedlmeier mag nicht daran denken.

Pumpen laufen auf Hochtouren

Zu den Hoffenden in Hochwasserzeiten gehört auch Dieter Härle. Er ist Hafenmeister im Yachtclub Langenargen. Das Hafenbecken grenzt unmittelbar ans Restaurant "Malerecke", wo seit Wochen schon die Pumpen laufen. Inzwischen hat die Bodensee Moränekies als Hafenbesitzer an die zehn Schläuche zur Entwässerung des Kellers der ehemaligen Villa gelegt. Das Hafenbecken ist inzwischen voll. Erste Straßenteile im BMK-Yachthafen stehen unter Wasser; die ersten provisorischen Stege sollen die Begehbarkeit sichern. Das gilt auch für die Schwimmstege des YCL. Härles größtes Problem: "Dass die Dalben mit weiter steigendem Wasser zu kurz werden". Dann müssten sie mit Holzbalken verlängert werden, damit die Stege nicht davonschwimmen. "Da käme eine Heidenarbeit auf uns zu", meint Härle und verweist darauf, dass es da eines größeren Arbeitsteams bedürfe.

Bei den Verantwortlichen der "Weißen Flotte" weicht die Hoffnung der Zuversicht. "Schon bei 4,80-Pegel gilt die Hochwasservorwarnstufe", sagt Frank Weber. Der Leiter des Schiffs und Hafenbetriebs der Bodensee-Schiffsbetriebe in Friedrichshafen erzählt von "internen Maßnahmen". Davon etwa, dass die Kursschiffe größeren Abstand zum Ufer hielten, damit der Wellenschlag vermindert wird. "Wir fahren auch langsamer und spitzer die Landerstellen an." Verschiedene Schiffsanlegestellen (Langenargen, Überlingen und Dingelsdorf) wurden erhöht, weil sonst die Gefahr von Land unter bestehe. Und, auf den Fähren "Friedrichshafen" und "Romanshorn" stehen jeweils 40-Tonner-Kieslaster: Sie drücken die Schiffe weiter ins Wasser – die Auffahrrampen stehen weniger steil.

Kritisch wird’s bei 5,20 Meter

"Kritisch wird’s, wenn der See noch weitersteigt, wir bei 5,20 Meter ankommen", meint Weber. Der alte Hase der BSB, inzwischen 30 Jahre bei den Bodensee-Schiffsbetrieben, hat die Gesamtwasserlage am See fest im Blick: "Mit einem Wasserpegel von 5,20 Meter ist dieses Mal nicht mehr zu rechnen." 1999 war dies noch ganz anders gewesen.

"Noch alles clean" meldet Lothar Wolf. Er ist Technischer Leiter im Zeppelin-Museum. Da das Bauhaus-Gebäude mit seiner alten Bausubstanz unmittelbar am Wasser liegt, ist es entsprechend gefährdet. Für die Kellerräume gibt es für den Fall des Falles einen Evakuierungsplan. "Ab 5,70 Meter Pegel müssen wir Vorbereitungen treffen, das Archiv und das Kunstdepot auszulagern." Bei der aktuellen Pegellage überwiegt im Museum allerdings "Gelassenheit."

Zielsicher landet Bier an den Tischen

$
0
0

Chancenverwertung ist beim Public Viewing im Häfler Lammgarten kein Thema gewesen: Alle 270 Plätze waren belegt, treffsicher lieferte das Team um Lammgarten-Chef Thomas Vogt eine Halbe nach der anderen an die Tische.

"Während der ersten Halbzeit floss aber deutlich mehr Bier als in der zweiten", sagte Vogt. Das dürfte nicht zuletzt am Spiel gelegen haben – riss es doch die Zuschauer vor allem in den ersten 45 Minuten bei den unzähligen Beinahe-Toren von den Stühlen.

Beim 1:0 durch Mario Gomez kamen dann endlich die Tröten und Jubelschreie zum Einsatz. Für ein zweites Tor reichte es zum Leidwesen der bunt bemalten Fans nicht – für einen anständigen Autokorso in der Friedrichstraße übrigens auch nicht.

Etwa zehn Autos wurden gesichtet, wovon zwei in der Tarnfarbe "blau" und mit der Aufschrift "Polizei" unterwegs waren.

Wo Doping erlaubt ist und das Stadion vier Räder hat

$
0
0

Der 1:0-Sieg im Spiel gegen Nordirland hat am Dienstagabend auch Friedrichshafen bewegt. Doch nicht nur in Kneipen, im Wohnzimmer und beim Public Viewing wurde der Einzug der Nationalelf ins Achtelfinale der Fußball-EM bejubelt – auch an unerwarteten Orten verfolgten die Menschen das Spiel. Ein Besuch im Krankenhaus und auf dem Campingplatz.

2:1, 3:1 und 2:0, so lauteten die Prognosen für die Partie Nordirland – Deutschland am Dienstag zum Anpfiff in der Cafeteria des Krankenhauses in Friedrichshafen. Hier durften rund 20 Zuschauer mit Gips, Rollstuhl oder Tropf endlich einmal völlig zu Recht und ohne schlechtes Gewissen die Couch-Potato sein. Das Personal hatte die Fernbedienung vorsorglich über die Öffnungszeit der Cafeteria hinaus verfügbar gehalten. Spätestens in der zweiten Halbzeit war trotzdem der Gedanke an eine ordentlich Reha für die etwas kraftlos wirkenden Nationalelfen zweier Länder naheliegend. Und dann, als ein Schiri zum Ende der ersten Halbzeit einen Ball übel abbekam, fiel einem dieser alte OttoRehagel-Spruch ein: "Die sollen sich nicht so anstellen, bei mir zählen nur glatte Brüche als Verletzungen."

Auch auf dem Campingplatz war der Jubel groß: "Die Deutschen haben wirklich gut gespielt, aber aufgrund der Chancen hätte das Ergebnis um einiges höher ausfallen müssen", sagten Kurt und Theodora Simon aus Gernsbach bei Baden-Baden. Das Ehepaar gehört zu rund 30 Campern aus der ganzen Republik, die derzeit ihre Zelte am See aufgeschlagen haben. Franz und Ludmila Schlichte hatte für ihre Gäste in der Gaststätte des Camppingplatzes Fischbach eine große Leinwand vorbereitet, auf der per Beamer das Spiel übertragen wurde. Sebastian Dittrich aus Eckernförde hatte auf ein 3:1 getippt, während seine Partnerin Samira Aksoy ein 2:1 auf dem Zettel hatte. Sei’s drum, die verpassten Tore könnten sie ja noch in den weiteren Spielen nachholen, so ihre Meinung. Einig waren sich die Camper, dass die Elf von Jogi Löw mit der gezeigten Leistung noch ziemlich weit kommen kann. Halten wir’s doch mit Kaiser Franz: "Schau mer mal."

Bald schwimmen die Enten wieder um die Wette

$
0
0

Noch zweimal schlafen, dann startet der Losverkauf für das neunte Entenrennen des Lions-Clubs Friedrichshafen; noch 24-mal nächtigen, dann schwimmen die gelben Quietscheentchen beim Seehasenfest um die Wette. Ab Freitag, 24. Juni, sind die Lose in den Häfler Geschäften und auf den Wochenmärkten erhältlich. Das Entenrennen findet am Seehasensamstag, 16. Juli, ab 19 Uhr bei der Freitreppe statt.

Die Flyer sind gedruckt, die Lose mit Nummern versehen und Sponsoren gefunden – Lions-Club Präsident Udo Burk war die Vorfreude beim Pressegespräch im Graf-Zeppelin-Gymnasium am Dienstag anzumerken: "Egal ob die Organisation im Hintergrund oder das Entenrennen selbst – alles ist aufregend. Ich spüre schon das Kribbeln." Er dankte den Geschäftsleuten, der Freiwilligen Feuerwehr, dem Technischen Hilfswerk, den Festwirten und allen weiteren Helfern für ihre Mithilfe.

Ein Enten-Los kostet vier Euro. Insgesamt kommen – wenn wie in den Vorjahren 5000 Gummi-Enten verkauft werden – 20000 Euro zusammen. "Die kompletten Loseinnahmen kommen der Förderung benachteiligter Kinder und Jugendlicher sowie deren Familien zugute", erklärte Burk.

Das Landratsamt erhält das Geld und kümmert sich um die unbürokratische Hilfe. Schirmherr der diesjährigen Veranstaltung ist Landrat Lothar Wölfle. "Das Entenrennen hat sich sehr gut etabliert," sagte Hermann Dollak, Präsident des Seehasenfestausschusses.

Obwohl die Lose in den vergangenen Jahren vorzeitig ausverkauft waren – mehr als 5000 Enten will der Lions-Club nicht ins Rennen schicken. "Das ist vom Aufwand her nicht machbar", sagte Burk. Ein Beispiel: Für das Einspeichern der Startnummern müssen die mit einem Transponder ausgestatteten Enten per Hand über einen Scanner gezogen werden. Burk sagte: "Bei 5000 Enten dauert das natürlich etwas."

Türkische EM-Party eskaliert

$
0
0

Nach dem Achtelfinaleinzug Deutschlands bei der Europameisterschaft hat es im Häfler Stadtgebiet keinen großen Autokorso gegeben. Die Polizei berichtete am Mittwoch von etwa zehn Teilnehmern, die sich nach dem Abpfiff um kurz vor acht Uhr ins Auto setzten.

Drei Stunden später dann aber laut Polizei chaotische Zustände in Friedrichshafen: In Fahrzeugen stehende Fans, ständige Rasereien, gegenseitige Provokationen. Die Fans der türkischen Nationalmannschaft feierten den 2:0-Sieg ihrer Mannschaft ohne Rücksicht auf Verkehrsregeln.

Um kurz nach 23 Uhr blockierten etwa 300 feiernde Fans den Kreisverkehr an der Kreuzeung Ehlers-/ Goethe-/ Löwentaler Straße. "Sie tanzten auf dem Kreisverkehr herum", sagte Fritz Bezikofer, Sprecher des Polizeipräsidiums Konstanz, am Mittwoch. Zudem stellten die Korsoteilnehmer im und um den Kreisverkehr etwa 100 Autos ab, für den restlichen Verkehr gab es kein Durchkommen mehr.

"Wir wollen keine Spaßbremse sein. Aber die Verkehrsregeln müssen eingehalten werden", sagte Bezikofer. Die Polizei schritt vor allem dann ein, als mehrere Fans pyrotechnische Feuerwerkskörper, sogenannte Bengalos, im Kreisverkehr zündeten. Die Beamten forderten die Feierwütigen auf, den Kreisverkehr freizuräumen.

Nur zögerlich verließen sie den Ort, wenige Minuten später wiederholten sich die chaotischen Szenen am Kreisverkehr beim Bodenseecenter. Ab 23.45 Uhr, eine Stunde nach Spielende, reichte es den Beamten. Sie wiesen die Autofahrer auf die Verkehrsregeln hin. Die Fans beharrten laut Polizeibericht jedoch auf ihr Recht zu feiern, zu hupen und Fahnen aus dem Fahrzeug zu schwenken. Nur ein kleiner Teil der Korsoteilnehmer habe sich einsichtig gezeigt, sagte Bezikofer. Erst gegen 0.30 Uhr wurde es ruhiger.

Die Fans der türkischen Nationalmannschaft zogen auch den Ärger der Anwohner auf sich. Zwischen Spielende und Mitternacht gingen bei der Polizei etwa 30 Anrufe mit Klagen über Ruhestörungen und Belästigungen im Kernbereich der Stadt sowie den Bereichen Ehlerstraße sowie Bodenseecenter ein.

Ohne rechtliche Konsequenzen blieb der Autokorso nicht. "Ein Fahrer war mit Alkohol unterwegs. Die Beamten haben den Führerschein eingezogen", schilderte Bezikofer. Zahlreiche Verkehrsteilnehmer wurden verwarnt.

VLM-Bruchlandung: Intersky lässt grüßen

$
0
0

Vor nicht einmal ganz acht Monaten hat die Regionalfluglinie Intersky mit Sitz in Bregenz und Basis am Bodensee-Airport eine finanzielle Bruchlandung hingelegt. Ein rasanter Absturz, denn Mitte Oktober 2015 hatte Intersky-Gründerin und Geschäftsführerin Renate Moser noch verkündet, die finanziell angeschlagene Airline stehe kurz vor dem Verkauf an einen deutschen Investor. Der Kaufpreis: fünf Millionen Euro.

Knapp drei Wochen später, am 5. November, stellte Intersky den Flugbetrieb ein, nachdem die Leasinggesellschaft vier von fünf Flieger einkassiert und nach Maastricht ausgeflogen hatte.

Die Passagiere, die in ganz Deutschland festsaßen, waren sauer, die Intersky-Mannschaft mit ihren 150 Mitarbeitern war schockiert. Das endgültige Aus: Am 12. November stimmte das Landgericht Feldkirch dem Antrag des Insolvenzverwalters zu, das Unternehmen zu schließen.

Die österreichische Airline soll einen Schuldenberg in Höhe von mehr als 20 Millionen Euro angehäuft haben, allein beim Flughafen Friedrichshafen hat Intersky 500000 Euro Schulden, die sich unter anderem aus Start- und Landegebühren zusammensetzen. Aufschluss über das Ausmaß der Pleite dürfte das Insolvenzverfahren geben.

Seit Januar wird vor dem Landgericht in Vorarlberg diskutiert, welche Gläubiger der Fluglinie wie viel Geld aus der Konkursmasse erhalten. Unter ihnen auch etwa 2700 Ticketbesitzer. Das Verfahren wird voraussichtlich frühestens zum Jahresende abgeschlossen sein.

Für den Bodensee-Airport bedeutete die Intersky-Pleite eine existenzielle Bedrohunhg, schließlich brachen unter anderem die Direktverbindungen nach Berlin, Hamburg und Düsseldorf weg, die regelmäßig von den Mitarbeitern der großen Unternehmen wurden.

Die Folge: Am Ende des vergangenen Geschäftsjahres standen 36000 Fluggäste und damit 6,1 Prozent weniger Passagiere als 2014 und 1,6 Millionen Euro Verlust. Ohne das Notdarlehen in Höhe von 3,5 Millionen Euro, mit dem die Stadt Friedrichshafen und der Bodenseekreis als Gesellschafter dem Bodensee-Airport aushalfen, hätte die Zahlungsunfähigkeit gedroht. Der Januar bestätigte den Trend: Die Passagierzahlen lagen bei minus 6,5 Prozent.

Die Rettung schien mit VLM in Sicht: Die belgische Regionalfluglinie stationierte in Friedrichshafen drei Flugzeuge und flog ab Februar morgens und abends nach Hamburg, Berlin und Düsseldorf. Die Auswirkungen: Flughafenchef Claus-Dieter Wehr vermeldete für März 39000 Fluggäste und ein Plus von 6,5 Prozent. Dass VLM ebenfalls finanziell abzustürzen drohte, zeichnete sich bereits am 13. Mai ab, als das belgische Unternehmen Gläubigerschutz beantragte. (poi)

VLM-Pleite: Was Kunden jetzt tun müssen

$
0
0

Wer als Kunde der VLM noch Tickets gebucht hat, kann unter Umständen ganz oder teilweise sein Geld zurückerhalten. Schwäbische.de kennt auch Alternativen zum Flug.

Die Airline empfiehlt bestehende Kreditkartenbuchungen sofort zu stornieren oder das Reisebüro dazu aufzufordern.

Wenn das nicht gelingt, hilft nur noch der Gang zum Insolvenzverwalter – mit wenig Aussicht auf Erfolg.

Schwäbische.de informiert ihre Leser, sobald es Informationen zum anlaufenden Insolvenzverfahren gibt

Alternativen zum Flug nach Berlin, Düsseldorf und Hamburg

Wer nach nach Hamburg, Düsseldorf oder Berlin fliegen will, hat ab Friedrichshafen die Möglichkeit, mit der Lufthansa über Frankfurt und ein bis zwei Umstiege ans Ziel zu kommen. Kosten: 274 bis rund 400 Euro. Eine Alternative: die Bahn. Die Fahrt nach Hamburg kostet rund 120 Euro und dauert natürlich länger als ein Flug: über acht Stunden.

Mit dem Auto sind es vom See bis Hamburg rund 820 Kilometer. Berlin ist 750 Kilometer entfernt. Wegen der Kosten macht es in diesen Fällen Sinn, die Fahrten entweder in Mitfahrzentralen (BlaBlaCar, flinc oder andere Portale) anzubieten oder sich dort eine Fahrgelegenheit zu suchen.

Kostengünstig geht es mit dem Fernbus. Der in Friedrichshafen abfahrende Flixbus kostet zum Beispiel pro Fahrt bis Hamburg zwischen 39 und 54 Euro, die Fahrt dauert rund 15 Stunden. Nach Berlin dauert die Fahrt mit Flixbus zwischen 10 und 15 Stunden und kostet zwischen 28 und 59 Euro. Auch nach Düsseldorf ist man mit Flixbus zwischen zehn und 15 Stunden unterwegs, die Kosten liegen zwischen 27 und 49 Euro. (ras)


Volksbank will weiter wachsen

$
0
0

Nullzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB), Regulierung, Digitalisierung, Turbulenzen auf den Finanzmärkten und Rückgang von Gewinnen: Die Banken haben derzeit an vielen Fronten zu kämpfen. Vorstände und Aufsichtsräte der Volksbank Friedrichshafen setzen angesichts dieser Herausforderungen weiter auf Wachstum. Die Vertreter von 11 566 Mitgliedern gaben ihren Spitzen am Montagabend im Foyer der Messe für diese Strategie grünes Licht.

Am Ende waren alle überzeugt, dass "ihre Bank" auf dem richtigen Weg ist. "Wir stehen für Arbeitsplätze in der Region", sagte Vorstand Harald Riehle. Einstimmig sprachen die rund 200 Vertreter Aufsichtsrat und Vorstand das Vertrauen aus. Sie genehmigten auch die Verwendung des Jahresüberschusses, der den Mitgliedern eine Dividende von zwei Prozent auf ihre Geschäftsguthaben beschert. Dazu kommen Bonuszahlungen, die im Durchschnitt weitere zwei Prozent bringen. Die Gesamtausschüttung innerhalb der Vertreterschaft liege bei fünf Prozent und unterstreiche die enge Verbundenheit und die aktive Geschäftstätigkeit der Vertreter, sagte Harald Riehle.

Der Vorstand sprach von einem spannenden und guten Jahr. Das Anlage- und Kreditgeschäft floriere, was der Zuwachs im Kundengeschäftsvolumen von 66 Millionen Euro auf nahezu eine Milliarde Euro im Vergleich zum Vorjahr zeige. Überdurchschnittliche Wachstumsraten habe die Wohnbau- und Investitionsfinanzierung sowie die Vermögensverwaltung gebracht. "In der Bankenvergleichsgruppe Baden-Württemberg nehmen wir einen Spitzenplatz ein", sagte Riehle.

Das Geld der Kunden soll nicht in die Finanzmärkte der Welt, sondern in der Region investiert werden. Diese Geschäftspolitik spiegelt der Anteil von 77 Prozent an Kundenkrediten auf der Aktivseite der Bilanz wider. Auf der Passivseite beträgt der Anteil der Kundeneinlagen 78 Prozent, sagte Vorstand Dirk Bogen. Das Wertpapiergeschäft sei in den vergangenen Jahren kontinuierlich zurückgefahren worden. Trotz 14 Mitbewerbern im Bankensektor in Friedrichshafen bekommen die Volksbank-Vorstände keine kalten Füße.

Nullzinspolitik drückt

"Was uns drückt, sind die Zinsen", sagte Riehle. "Der Zins ist der Preis des Geldes und wenn das nichts mehr wert ist, muss uns das Sorgen machen." Denn damit stehe nicht nur das bisherige Geschäftsmodell der Banken auf dem Spiel. Die wichtigste Ertragssäule im Bankengeschäft breche weg. Während schlecht wirtschaftende Staatshaushalte künstlich aufgepäppelt werden, gehen Sparer leer aus und werden sukzessive enteignet. Die Folgen etwa für die Altersvorsorge seien gravierend. Eine Trendwende sei nicht in Sicht, so Riehle. Die Gewinne der Banken werden deshalb weiter sinken. Um diesem Trend entgegenzuwirken, setzt die Volksbank erneut auf Wachstum.

Dass die genossenschaftlich organisierte Bank das Potenzial dazu hat, bestätigte Oberbürgermeister Andreas Brand den Vertretern. "11 566 Mitglieder können sich nicht irren", so der OB. Die Volksbank sei Arbeitgeber, Steuerzahler und Stifter - solide finanziert und gut geführt, mithin eine stabile Größe in dieser Stadt. Aufsichtsratsvorsitzender Martin Wirth begrüßte auch die Vorstände der Volksbanken Tettnang, Meckenbeuren und Oberteuringen, würdigte die mehr als 100 Jubilare und gedachte der 137 verstorbenen Mitglieder im vergangenen Jahr.

Hochwasser: Seebad Fischbach vorübergehend gesperrt

$
0
0

Das Strandbad in Fischbach bleibt bis auf weiteres gesperrt, teilt die Stadtverwaltung mit. Der extreme Niederschlag in den vergangenen Wochen hat den Pegelstand des Bodensees auf etwa 5,12 Meter anwachsen lassen, so dass der Strandbereich überflutet ist.

Aus diesem Grund müsse der Strand beim Seebad Fischbach bis auf weiteres gesperrt bleiben. Das Strandbad Friedrichshafen ist davon nicht betroffen. Noch liegt der Pegel des Bodensees etwa 30 Zentimeter unterhalb der kritischen Marke. Die Liegewiese ist jedoch durch den starken Regen sehr nass. Die Wiese wird bei sonnigem Wetter einige Tage benötigen, um abzutrocknen, lässt die Stadtverwaltung wissen.

Airline VLM meldet Insolvenz an

$
0
0

Die Regionalairline VLM hat Konkurs angemeldet. Das hat die wichtigste Airline am Flughafen Friedrichshafen bestätigt. So kommentieren Landrat Wölfle und Rolls-Royce Power Systems den VLM-Sturzflug.

Demnach hat der Aufsichtsrat von VLM Airlines hat am Mittwochmorgen beim Handelsgericht Antwerpen Insolvenz beantragt. Der Flugbetrieb ist ab sofort eingestellt. Rund 160 Mitarbeiter des Unternehmens sind damit in Gefahr.

Auch nach einem vor wenigen Wochen gewährten Verfahren zum Gläubigerschutz bestand für das Restrukturierungsteam der Airline nach eigener Aussage "nicht ausreichend Zeit, den weiteren Abgang von Piloten zu reduzieren und genug finanzielle Ressourcen aufzubringen, um den Flugbetrieb sicherzustellen."

Zudem wurden Charteraufträge laut Airline unerwartet storniert. Gemeint ist damit offenbar eine Kooperation von VLM mit der Airline People’s Viennaline in St. Gallen, die am Mittwochmorgen gekündigt wurde.

Hamish Davidson, Chef von VLM Airlines, sagte zur aktuellen Situation: "VLM bedauert sehr, diese Konsequenzen ziehen zu müssen. Letztlich kamen wir jedoch unausweichlich zu der Erkenntnis, dass die Sanierungsbemühungen seit Januar 2016 zu spät kamen, um die Airline dauerhaft restrukturieren zu können. Die Unsicherheit nach der überraschenden Sperrung von Bankkonten hat zu zahlreichen Kündigungen von Piloten geführt und wichtige Charterkunden haben sich nicht mehr getraut, mittel- und langfristig Flüge zu buchen."

Außerdem soll es nach Bekanntwerden des Gläubigerschutzverfahrens für die Airline zu einem temporären Einbruch von Buchungen im Linienflugbetrieb gekommen sein.

Hamish Davidson ergänzt: "Gerade das VLM-Streckennetz ab Friedrichshafen war wesentliches Element der Unternehmenssanierung. Wir sind überzeugt davon, dass sich die drei Strecken von Friedrichshafen nach Düsseldorf, Berlin und Hamburg profitabel betreiben lassen. Für VLM kam diese Chance jedoch zu spät, obwohl sich der Durchschnittsertrag pro Flug von und nach Friedrichshafen von Januar bis Juni 2016 mehr als verdoppelt hat."

Das müssen Kunden jetzt tun

Kunden, die Tickets über die VLM-Website www.flyvlm.com gebucht haben, sollten jetzt ihre Zahlung über die Kreditkartenanbieter zurückbuchen lassen. Kunden, die ein VLM-Flugticket über ein Reisebüro gebucht haben, werden gebeten, eine Rückzahlung über ihr Reisebüro zu veranlassen.

Die Verbindungen vom Flughafen Friedrichshafen nach Düsseldorf, Hamburg und Berlin am Mittwochabend sind bereits gestrichen worden. Am Morgen sollen bereits zwei Maschinen der Airline in Antwerpen nicht zu ihren Flügen gestartet sein. Laut der Webseite Flightradar24.de wurden Flugzeuge teilweise nach Memmingen umgeleitet.

Die Airline galt als Segen für den Flughafen Friedrichshafen, da sie die nur wenige Monate zuvor in die Insolvenz gegangene Airline Intersky ersetzt hatte. Vier Maschinen der VLM sind am Flughafen Friedrichshafen stationiert.

Bereits das Aus der Intersky hatte schwere wirtschaftliche Folgen für den Flughafen Friedrichshafen. Er konnte zeitweise nur mit Notkrediten am Leben gehalten werden. Ähnliche Folgen werden jetzt erneut befürchtet.

So kommentieren Landrat Wölfle und Rolls-Royce Power Systems den VLM-Sturzflug

Landrat Lothar Wölfle äußerst sich in einer ersten Stellungnahme so zum VLM-Konkurs: "Das kam in dieser Schärfe und Konsequenz nun doch überraschend für uns. Es ist ein herber Rückschlag für das Unternehmen Flughafen sowie die Anbindung unserer Region. Für die betroffenen Passagiere ist das natürlich höchst unangenehm. Das Mögliche zu tun, um diesen Menschen weiterzuhelfen, ist jetzt das Gebot der Stunde für das Flughafen-Team." Wölfle ist selbst am Mittwochmorgen mit VLM nach Berlin geflogen und sollte am Donnerstag nach Friedrichshafen zurückfliegen. Sein Büro bemüht sich nun um einen Ausweichflug über Stuttgart oder Frankfurt. Der Bodenseekreis und die Stadt Friedrichshafen sind maßgebliche Gesellschafter des Flughafens Friedrichshafen.

Auf Anfrage von Schwäbische.de hat sich Rolls-Royce Power Systems, einer der größten Arbeitgeber der Region, geäußert. Ein Sprecher sagte: "Wir bedauern die Einstellung des Flugbetriebs. VLM war für uns ein wichtiger Anbieter innerdeutscher Flüge, vor allem nach Hamburg und Berlin, aber auch nach Düsseldorf. Die unternehmenseigenen Reisestelle hat die betroffenen Mitarbeiter informiert. Für den heutigen Mittwoch und den morgigen Donnerstag mussten für etwa zwölf Mitarbeiter andere Reisemöglichkeiten gefunden werden: andere Fluggesellschaften, Zug oder Mietwagen. Wir hoffen, dass die Ziele bald wieder ab Friedrichshafen geflogen werden können."

Eine Baustelle jagt die andere

$
0
0

Kein Stillstand in Friedrichshafen: Stillstand in Form von neuen Staus aber wird es mit neuen Baustellen in der Stadt dennoch geben. Nach der monatelangen Baustelle rund um die Paulinen-/Montfortstraße geht es nun an die Ailinger Straße. Dort wird bis Ende September gebaut. Verkehrsbehinderungen sind unausweichlich. Eine weitere Großmaßnahme wird es mit dem Rückbau der Ehlerstraße, dritter Bauabschnitt, geben. Der über fünf Monate dauernde Bau startet Anfang Oktober 2017.

Wie Stadtsprecherin Monika Blank am Mittwoch innerhalb eines Pressegesprächs erläuterte, gebe es allein im laufenden Jahr 21 größere Projekte im Bereich Straßen- und Kanalbau sowie Radverkehr (Kostenrahmen rund 16 Millionen Euro). Von diesen, so Stadtbauamtschef Wolfgang Kübler, seien fünf abgeschlossen, sechs Baustellen seien noch in Arbeit, die weiteren seien für das dritte und vierte Quartal vorgesehen. Auch in den nächsten Wochen und Monaten wird überall gebaut. Konkret: Querungshilfen für den Radverkehr an der Flugplatzstraße, Querungshilfen für Radler kommen auch in Schnetzenhausen und der Unteren Mühlstraße. In Ailingen sind Anschlussarbeiten und Straßenbauarbeiten in der Ailinger Straße, Goethestraße, Bodenseestraße und Hauptstraße geplant.Weitere Maßnahmen finden sich im Sensenweg, im Akazienweg, in der Löwentaler Straße, beim Park Parkplatz Frei- und Seebad Fischbach sowie in der Ehlerstraße vorgesehen.

Wenn man in Friedrichshafen den Eindruck habe, eine Baustelle jage die andere", dann stimme dies, sagte Hans-Jörg Schraitle. Dabei steige die Zahl der Baustellen ständig, erklärte der Leiter des Amtes für Bürgerservice, Sicherheit und Umwelt (BSU). Dass die geplanten und umgesetzten Maßnahmen "dringend notwendig sind, letztendlich Verbesserungen für den Bürger bringen", davon sprach Wolfgang Kübler. Er ist wie Schraitle überzeugt, "dass jede Baustelle gezwungenermaßen Umleitungen und Behinderungen mit sich bringt". Die könnten wenige Tage dauern. Aber auch über mehrere Wochen gehen.

Kübler versicherte aber, es gebe jedes Jahr zahlreiche Abtimmungsgespräche zwischen den Verantwortlichen, die an der Umsetzung einer Straßenmaßnahme beteiligt seien. Dabei gehe es nicht nur um die Fahrbahn, sondern auch um das, was drunter liege: Wasserleitungen, Kanäle, Gasleitungen. Da war von Gesprächen zwischen den beteiligten Ämtern, dem Stadtwerk, den beteiligten Firmen die Rede. Und davon, dass es bis zum Stehen eines Bauphasenplanes "viel zu beachten gibt": Messetermine, Ferienzeiten, die Witterung, Busverkehr oder Feste. Vor allem aber schon andere Baustellen und damit bestehende Verkehrsbehinderungen.

BSU plant Umleitungen

Bevor die Baukolonnen anrücken, muss ein Projekt genehmigt werden. Und es müssen "verkehrsrechtliche Anordnungen" in die Wege geleitet, Umleitungen geplant werden. Dafür ist das BSU verantwortlich. "Bei immer mehr Baumaßnahmen aber gleichem Straßennetz ist das eine große Herausforderung", erklärte Schraitle. Trotz aller Widrigkeiten versuche man die Maßnahme aber so abzuwickeln, dass der Verkehr einigermaßen fließe. Schaitle: "Wir haben hier schon ohne Baustellen Verkehrsprobleme. Kommt dann eine Straßensperrung dazu, kann dies nicht ohne Folgen bleiben." Die Stadt versuche aber, "die zusätzliche Belastung gerecht zu verteilen." Unterm Strich, so ist der BSU-Chef überzeugt: "Wäre nicht alles geplant und koordiniert, hätten wir das Chaos schlechthin."

Politik und Wirtschaft bedauern VLM-Pleite

$
0
0

Politik und Wirtschaft hat das zumindest vorläufige Aus für VLM kalt erwischt. Die Betroffenheit ist groß, bei Landrat Lothar Wölfle sogar ganz direkt. Er war am Mittwoch mit der Fluglinie nach Berlin gestartet und muss nun über Stuttgart oder Frankfurt zurück an den See reisen.

In einer ersten Reaktion sagte Wölfle, dass der VLM-Konkurs "in dieser Schärfe und Konsequenz nun doch überraschend" gekommen sei. "Es ist ein herber Rückschlag für das Unternehmen Flughafen sowie die Anbindung unserer Region." Für die betroffenen Passagiere sei das höchst unangenehm. "Gebot der Stunde für das Flughafen-Team" sei es, diesen Menschen zu helfen.

Der Bodenseekreis und die Stadt Friedrichshafen sind die entscheidenden Gesellschafter des Flughafens. Auch der Häfler Oberbürgermeister Andreas Brand bedauert den Konkurs der VLM. Man habe "die berechtigte Hoffnung und Erwartung" gehabt, dass "der Rettungsschirm ausreichen würde, um einen stabilen Flugbetrieb sicherzustellen". Vergebens. Man sehe aber, dass der Markt für die Strecken, die Intersky und VLM bedient haben, vorhanden ist. Schnelle Entscheidungen oder voreilige Schlüsse des Unternehmens oder der Gesellschafter seien zu vermeiden. "Jetzt gilt es, klug und besonnen zu agieren, den Markt neu zu sondieren und nach Lösungen für die Bedienung der jetzt betroffenen Strecken zu suchen", sagt Brand.

ZF: "Bekenntnis zum Standort"

Konstantin Sauer, ZF-Finanzvorstand und Aufsichtsratsvorsitzender des Flughafens, betont, dass die Unternehmen "auf gut funktionierende Flugverbindungen innerhalb und außerhalb Deutschlands angewiesen" seien. "ZF als Anteilseigner und Hauptnutzer des Flughafens legt weiterhin ein klares Bekenntnis zum Standort Friedrichshafen und zur Bodenseeregion ab und unterstützt jegliche Bemühungen, eine Lösung zu finden, um den Flugbetrieb auf den betroffenen Strecken wieder aufzunehmen."

Ralph Rettig, Leiter des ZF-Travel Managements, ergänzt, dass "Reisen per Mietauto oder im Zug, die nach dem Wegfall der drei VLM-Verbindungen nach Berlin, Düsseldorf und Hamburg jetzt notgedrungen anstehen", länger dauern, teilweise Übernachtungen notwendig machen und letzten Endes teurer seien. Es sind in diesen Tagen 200 Mitarbeiter des Autozulieferers vom Ausfall der Verbindungen betroffen – 123 Richtung Düsseldorf, 62 von oder nach Berlin und 17 Richtung Hamburg.

Auch der Häfler Motorenhersteller Rolls-Royce Power Systems ist nicht begeistert von der Einstellung des Flugbetriebs. "VLM war für uns ein wichtiger Anbieter innerdeutscher Flüge", teilt ein Sprecher mit. "Die unternehmenseigenen Reisestelle hat die betroffenen Mitarbeiter informiert." Am Mittwoch und für Donnerstag mussten für zwölf Mitarbeiter alternative Reiserouten gefunden werden: andere Fluggesellschaften, Zug oder Mietwagen.

Alle hoffen auf schnellen Ersatz

Mathias Pikelj, Pressesprecher des Airbus-Standorts in Immenstaad, erklärt, wie wichtig Flüge vor allem nach Berlin und ins Rheinland für den Luft- und Raumfahrtkonzern sind. Schließlich sitzen in der Hauptstadt die Ansprechpartner in den Ministerien und Bundesbehörden. In Köln ist die Zentrale des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt zuhause. "Wir hoffen jetzt natürlich alle, dass die Lücke schnell geschlossen wird", so Pikelj.

Ambulanz in der Häfler Herberge eröffnet

$
0
0

Er ist ein Glücksfall für die Herberge: Dr. Peter Kubiza, Facharzt für Anästhesie, hat die medizinische Ambulanz in der neuen Unterkunft für wohnsitzlose Menschen im Industrieweg übernommen. Ehrenamtlich, versteht sich.

Mit einer Spende in Höhe von 2000 Euro aus dem Topf des PS-Lossparens sorgte die BW-Bank Friedrichshafen für das nötige medizinische Equipment. Ein Viertel der Einlagen dieser Sparform kommen sozialen Zwecken zugute, erklärte Filialleiter Helmut Klopfer. Eine Ambulanz für Menschen, die auf der Straße leben, sei eine gute Sache.

Für den Leiter der Herberge, Stefan Zorell, geht damit ein lang gehegter Wunsch in Erfüllung. Schon im Vorfeld des Neubaus hat Zorell darum gekämpft, einen kleinen Raum für eine Ambulanz einzuplanen. Vom Kostenträger der Einrichtung, dem Landratsamt, war er nicht vorgesehen. Doch der katholischen Gesamtkirchengemeinde Friedrichshafen, die seit 1999 die Herberge betreibt, war die Ambulanz ein Anliegen. So wurde im Erdgeschoss neben der Tagesstätte ein kleiner Raum geschaffen. Für die Einrichtung musste Zorell etwas improvisieren. Schreibtisch, Stuhl, Liege, Schrank sind zum Teil "secondhand", und als Ablage dient eine rot lackierte Regenrinne.

"Mit fehlt nichts"

"Mit fehlt hier nichts", sagt Kubiza, "nicht einmal Zeit". Letztere haben seine niedergelassenen Kollegen nicht mehr in dem Maße. Er könne sich auch mal eine Stunde und mehr mit einem Patienten befassen, sagt der Arzt. Immer mittwochs ab 10 Uhr ist er vor Ort. Wenn nötig, kommt er aber auch zwischendurch. Von Raderach her habe er es ja nicht weit. Verschreiben darf er nichts, dafür verweist er die Patienten an seine niedergelassenen Kollegen beziehungsweise an Krankenhäuser. "Die Patienten, die zu mir kommen, haben oft jahrelang keinen Arzt mehr gesehen", sagt Kubiza. Er sei deshalb eher Ansprechpartner und Vermittler.

"Uns ist es wichtig, dass die Menschen überhaupt ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen", sagt Zorell. Die meisten scheuen sich nämlich, eine Arztpraxis aufzusuchen. Wer Hartz IV beziehe, sei zwar krankenversichert. Weil die Bewohner der Herberge keinen Wohnsitz haben, haben sie ja auch keinen Hausarzt und in der Regel auch keine Versichertenkarte. "Auch wir brauchen zuweilen den fachkundigen Rat eines Arztes, der Zugang zu den Bewohnern hat", sagt Zorell.

Der Neubau der Herberge im Industrieweg wurde im November 2015 eröffnet. Das Haus bietet Platz für 18 Männer und sechs Frauen, die hier vorübergehend in Einzelzimmern wohnen können. Angeschlossen ist eine Beratungsstelle und eine Tagesstätte mit Wäscherei, Kleiderkammer, Duschen und der Ambulanz.

Ein "richtig feiner Mensch" geht von Bord

$
0
0

Manfred Foss war Geschäftsführer der Katamaran-Reederei, des Stadtverkehrs, der Parkhäuser und der Bodensee-Oberschwaben-Bahn (BOB). Er ist jetzt mit großem Bahnhof in den Ruhestand verabschiedet worden – wie es sich für einen Verkehrsfachmann wie ihn gehört.

Viele waren da, viele bedauerten es, dass ein Mann wie Manfred Foss geht. "Später, als er eigentlich wollte", sagte sein ehemaliger Chef Alfred Müllner, der in einem kurzweiligen Rückblick an Verdienste, Errungenschaften, Launen und Leistungen des scheidenden Geschäftsführers erinnerte. Er sei das Gesicht der Marke Geißbockbahn der BOB, er habe den Katamaran in gute Gewässer gesteuert und mit dem Stadtverkehr gezeigt, dass er ein echter Verkehrsspezialist sei. Das Defizit des Katamarans habe er von fast einer Million auf rund 200000 Euro verringert. "Auch wenn jetzt einige meinen, da gehe noch mehr, ist das höchst beachtenswert", sagte Alfred Müllner und bezeichnete Foss als: "richtig feiner Mensch, der beste Arbeit geleistet hat".

Auch Oberbürgermeister Andreas Brand lobte den künftigen Pensionär: "Wir haben Sie nicht nur positiv wahrgenommen, sondern wertgeschätzt." Foss habe die Verkehrsregion Friedrichshafen aus der Diaspora der Deutschen Bundesbahn in die Neuzeit geführt: "Das kann sich sehen lassen und wir verneigen uns vor diesen Leistungen", so der Oberbürgermeister.

Manfred Foss ließ es sich natürlich nicht nehmen, ebenfalls ein paar Worte zu sprechen. Er habe zunächst nicht gewusst, ob er die einladen sollte, mit denen er noch abzurechnen habe, oder die, mit denen er sehr gut klargekommen sei. Wer jetzt zu wem gehöre, solle jeder selbst entscheiden. Der Mann, der 1991 als Bundesbahninspektor zu den Technischen Werken Friedrichshafen wechselte, nahm kein Blatt vor den Mund. Er lobte aber auch, und hier vor allem seine Mitarbeiter, die es nicht immer leicht gehabt hätten.

Nicht vergnügungssteuerpflichtig

Nach manch einer Aufsichtsratssitzung der TWF – in Zeiten, als es das Stadtwerk am See noch nicht gab – habe er anschließend festgestellt, dass die Veranstaltung mit "zwei Fraktionsvorsitzenden namhafter Parteien nicht vergnügungssteuerpflichtig" gewesen sei. Das sei nicht leicht gewesen. Aus seinen Vorstellungen aber habe er nie einen Hehl gemacht. Besonderes Augenmerk widmete er dabei auch dem Stadtbahnhof "mit dem Charme von Kasachstan". Bei allem Verständnis für den Bau von Mehrzweckhallen in dieser Stadt müsse man sich auch mal Gedanken über einen vernünftigen, zentralen Omnibus-Bahnhof machen. "Auch die Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs sind Bürger dieser Stadt."

Den Oberbürgermeister nannte Foss den Erfolgsfaktor für den Katamaran, er dankte seinen Weggefährten und übergab schließlich seinem Nachfolger Norbert Schültke die symbolische Kapitänsmütze.


Junge Häflerin hilft in Bolivien

$
0
0

Abitur und was dann? Diese Frage stellte sich Ann-Sophie Puhlmann, fast 18-jährige Abiturientin am Graf-Zeppelin-Gymnasium, bereits vor einem Jahr und bewarb sich für den entwicklungspolitischen Freiwilligendienst "weltwärts" des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Ab August diesen Jahres wird die Handballerin der TSG Ailingen nun ihr Zuhause für ein Jahr gegen ein Leben in einem Andendorf in Bolivien eintauschen. Dort wird sie in einem Kleinkrankenhaus auf dem Land Ärzte und Pflegekräfte bei der Versorgung der armen Landbevölkerung unterstützen. Zur Finanzierung des Projekts sucht sie noch Unterstützer.

Vor drei Jahren hat Ann-Sophie bei einem Schüleraustausch mit Ecuador ihre Liebe für Südamerika, die Menschen, ihre Lebensweise und die spanische Sprache entdeckt. "Nach zwölf Jahren Schule mit viel Theorie will ich nun etwas Praktisches und zugleich Sinnvolles tun, bevor ich mit einem Studium beginne", erläutert die noch 17-Jährige ihre Beweggründe. "Während dieses Jahres in Bolivien werde ich auch erfahren, ob mein Wunschstudium Medizin auch wirklich zu mir passt", hofft Ann-Sophie.

Im August wird sie in Frankfurt ins Flugzeug nach Santa Cruz in Bolivien steigen und erst ein Jahr später wieder deutschen Boden betreten. Ihr Einsatzort ist das Kleinkrankenhaus "Hospital Virgen de Remedios" in Sopachuy, ein Dorf mit rund 2000 Einwohnern auf über 2000 Höhenmetern im Übergangsbereich zwischen den Anden und dem bolivianischen Tiefland. Im Krankenhaus wird sie das Fachpersonal bei den pflegerischen und hauswirtschaftlichen Tätigkeiten unterstützen. Da das Einzugsgebiet des Krankenhauses auch die umliegenden Dörfer umfasst, darf sie mit den Ärzten auch aufs Land fahren, um bei der überwiegend armen indigenen Bevölkerung Impfungen, Gesundheitsaufklärungen und Behandlungen durchzuführen. Aufgrund des Personalmangels ist das Krankenhaus, das für die medizinische Grundversorgung der Region zuständig ist, dankbar für jede Unterstützung durch einen freiwilligen Helfer. Um fachlich nicht völlig unvorbereitet zu sein und den Patienten auch wirklich helfen zu können, macht die junge Ailingerin zuvor noch ein Praktikum im Klinikum Friedrichshafen.

Vorbereitung im Klinikum

Betreut wird ihr Einsatz von Volunta, einer Tochterorganisation des Deutschen Roten Kreuzes, die Freiwillige in Entwicklungsländer entsendet. Im Juli führt Volunta ein zehntägiges Vorbereitungsseminar durch, bei dem Ann-Sophie auch die anderen Freiwilligen näher kennenlernen wird. "In zahlreichen Workshops werden wir hier auf unsere Aufgaben vorbereitet", erklärt Ann-Sophie. "Ich freue mich schon sehr darauf und hoffe, nette Leute zu treffen, mit denen ich auch vor Ort zusammen bin."

Nach dem Abitur bemüht sich Ann-Sophie nun verstärkt darum, einen Spenderkreis aufzubauen, der ihren Einsatz finanziell unterstützt. Über das "Weltwärts"-Programm fördert das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung Ann-Sophies Projekt in Sopachuy, allerdings sollte sie einen Teil der anfallenden Kosten für Unterkunft, Verpflegung, Flug und Vorbereitung über einen Förderkreis selbst aufbringen. "Wenn ich es schaffe, knapp 3000 Euro zu sammeln, sind die Kosten meines Einsatzes gedeckt. Das gibt mir das gute Gefühl, dass auch die zukünftigen Freiwilligen von Volunta Menschen in Entwicklungsländern helfen können. Deshalb freue ich mich über jeden Betrag, der auf mein Spendenkonto eingeht", betont Ann-Sophie. Dafür hat sie eine kleine Broschüre erstellt, die sie in den lokalen Geschäften vorstellen und verteilen möchte.

Ann-Sophie bloggt unter:

http://as-blog.wiskom.com.

Die Bodensee Players wagen sich an ein neues Genre

$
0
0

Die Theatergruppe Bodensee Players bringt in diesem Jahr das Stück "Dead End" von Alan Parker auf die Bühne im Casino im Fallenbrunnen. Nach der Komödie "Ski whizz" im Jahr 2015 wagen sich die Laiendarsteller diesmal an ein anders Genre. Zwar ist auch "Dead End" mit einigen humorvollen Pointen bestückt, entwickelt sich aber zu einem Drama mit fulminantem Ende. Einer Sache sind sich die Bodensee Players aber treu geblieben: Es ist alles "very british".

Die alternden Schwestern Cordelia und Phoebe leben gemeinsam in einer Doppelhaushälfte. Ruhig ist es dort in der Sackgasse, dem "Dead End". Die Beiden sind unterschiedlicher, wie man es sich kaum vorstellen kann. Die zehn Jahre ältere Phoebe (Chrissie Nägele) ist verbittert vom Leben, zynisch und verteilt tröpfchenweise verbale Giftspritzer, während Cordelia (Claudia Meyer) höflich und beflissen der Charme einer bigotten Jungfer anhaftet. Ihr Zusammenleben ist auch eher eine Zweckgemeinschaft. Phoebe hat die Doppelhaushälfte, Cordelia bezahlt die Rechnungen. Das geht solange gut, bis das junge Pärchen Amanda (Blair Russell) und Nicholas James (Rob Russell) in die benachbarte Hälfte einzieht. Man lernt sich kennen, lädt gegenseitig zum Tee ein und tauscht Tipps über die Gartenpflege aus. Die Personen werden vertrauter miteinander, die Gespräche intimer – aber auch intriganter. Lang gehütete Geheimnisse der beiden Schwestern kommen ans Tageslicht und werfen ihre Schatten auf das junge Paar, mit folgenschwerer Tragik. Der letzte Akt endet dann mit einem theatralischen Donnerknall.

"Dead End" in eine Schublade zu packen fällt schwer. Es hat nicht das rasante Tempo des "Ski Whizz", nicht dessen urigen Humor und lässt die Darsteller nicht mit rasantem Tempo über die Bühne fegen. Es ist ein Erzählstück über menschliche Abgründe und über bürgerliche Fassaden.

Wunderbare Darsteller

Die vier Charaktere sind wundervoll dargestellt und sehr nuanciert ausgearbeitet. Chrissie Nägele brilliert als zynische alte Dame, Claudia Meyer zeigt den frömmelnden Charme der besorgten Schwester und Blair und Rob Russell kauft man das liebestolle junge Pärchen ab.

Ohne Frage, die Darsteller überzeugen auf ganzer Linie. Dennoch beginnt das Stück etwas schleppend, einen "Cliffhanger" zur Pause darf der Besucher nicht erwarten. Meistens nimmt ein Theaterstück kurz vor der Pause noch Fahrt auf, um den Spannungsbogen zu halten. Das ist bei Dead End nicht der Fall. Nach der Pause jedoch werden die Weichen neu gestellt, die Charaktere verändern sich und die Geschichte steuert auf ein Drama zu. Darstellerisch und inhaltlich ein absolut sehenswertes Stück. Sollte aber der Englischunterricht schon einige Jahre zurückliegen, wird es für den Zuschauer schwer, dem Verlauf zu folgen. Konnte man bei "Ski Whizz" selbst mit mangelhaftem Vokabular noch aus der Bühnendarstellung die Geschichte erahnen, ist das bei "Dead End" nicht der Fall.

Weitere Aufführungen: Freitag, 24. Juni und Samstag, 25. Juni im Casino im Fallenbrunnen. Beginn ist jeweils um 20 Uhr, Einlass ab 19.30 Uhr. Es sind nur noch wenige Restkarten übrig. Karten zum Preis von neun Euro (ermäßigt sechs Euro).

VLM-Konkurs: Kunden beklagen schlechte Informationen

$
0
0

An beiden Eingängen des Bodensee-Airports stehen hinter den Glasschiebetüren unauffällige Aufsteller. "VLM hat am Nachmittag des 22.06.16 bis auf Weiteres den Flugbetrieb eingestellt", steht dort in kleinen, schwarzen Buchstaben. Groß sind dagegen die Folgen für die Passagiere der belgischen Fluggesellschaft.

Andreas Reidt hat bereits vor seiner Ankunft auf dem Häfler Flughafen von der VLM-Pleite erfahren. "Ich habe es bei schwäbische.de gelesen", sagt der Geschäftsmann. Um 18 Uhr wollte er nach Berlin-Tegel fliegen. Anstatt am VLM-Schalter einzuchecken, steht er jetzt am Schalter einer Autovermietung. "Ich fahre mit einem Mietwagen nach Stuttgart und fliege von dort aus nach Berlin", erzählt er. Für ihn sind die Flugverbindungen an den Bodensee wichtig: "Ich bin jede Woche hier. Von Düsseldorf oder Berlin aus an den See zu kommen, ist ohne Flugverbindung nur schwer möglich."

Mit dem Auto nach Stuttgart und dort in eine Maschine steigen – das hat auch Wilhelm Göllner aus Hamburg vor sich. Er ist beim VDI-Kongress im Graf-Zeppelin-Haus gewesen. "Dort hat man uns über die gestrichene Verbindung informiert", schildert Göllner. Trotzdem ist er zum Flughafen gekommen, um sich dort einen Mietwagen für die Fahrt nach Stuttgart zu besorgen. Er sagt: "Ich bin verärgert. Statt um 20 Uhr bin ich jetzt erst um 23 Uhr zuhause."

Ansturm auf Mietwagen

An diesem Nachmittag sind die meisten VLM-Passagiere an den Schaltern der Autovermietungen anzutreffen. Glück hat, wer noch einen Wagen ergattern konnte. Denn bereits gegen 16 Uhr sind fast alle Autos vergeben, wie Mitarbeiter dort der "Schwäbischen Zeitung" erzählen. Während Geschäftsleute häufig über ihre Firmen oder Reisebüros informiert worden sind, erlebt Familie Thül erst im Flughafen die böse Überraschung. "Ich weiß nicht, was ich machen soll. Es gibt keine Informationen außer diese Aufsteller. Ich habe keine Telefonnummer von der VLM", sagt der ältere Herr. Er wollte nach einem Urlaub bei Verwandten am See um 18.10 Uhr nach Düsseldorf zurückfliegen. Verflogen ist für ihn nur eins: die Erholung.

Unklarheit herrscht auch bei der Ravensburger Familie Berger. "Meine Tochter wollte von Freitag bis Sonntag zum Kurzurlaub aus Hamburg kommen", schreibt Thomas Berger der SZ per Whatsapp. Am Telefon sagt er: "Die Pleite stinkt uns. Bereits bei der Intersky-Pleite hat meine Tochter etwa 300 Euro in den Sand gesetzt, und jetzt wieder dasselbe." Seine Tochter versuche, noch eine Zugverbindung nach Ravensburg zu bekommen. Thomas Berger sagt: "Allerdings sitzt sie dann mehr im Zug, als sie bei uns ist."

Polizei treibt Ratte aus der Wohnung

$
0
0

Polizeibeamte wurden am Mittwochabend um 22.45 Uhr zur Wohnung einer 44-jährigen Frau gerufen, nachdem diese eine Ratte in einem Zimmer ihrer Wohnung entdeckt, schnell die Zimmertür geschlossen und sich nicht mehr in das Zimmer getraut hatte. Die Polizisten fanden die Ratte in ihrem Versteck unter dem Sofa. Mit aus Möbeln errichteten Barrikaden gelang es den Beamten, die Ratte in Richtung einer Balkontüre zu treiben, worauf das Tier über den Balkon ins Freie gelangte und das Weite suchte.

Anwohner kämpfen für neuen Asphalt

$
0
0

Lärm, Schmutz und eine teilweise gesperrte Straße – vor allem für Anwohner sind Baustellen oftmals nervenaufreibend. Hermine Ozanik und Konrad Retzer haben seit Mitte April die Bauarbeiter vor ihrem Haus. Doch die Anwohner der Reichenberger Straße stört etwas ganz anderes. "Die Stadt lässt uns im Unklaren darüber, ob die Straße vollständig oder nur teilweise geteert wird", sagt Ozanik. "Einen erneuten Flickenteppich" wollen sie und ihre Nachbarn nicht länger vor der Haustüre.

Ozanik und Retzer leben seit mehr als 40 Jahren in der Reichenberger Straße. Baustellen haben sie zu Genüge miterlebt: Beispielsweise Kabelanschlüsse wurden in der Vergangenheit verlegt oder neue Straßenlaternen installiert. Das Ende war immer dasselbe: Zurück blieb eine teilweise neu geteerte Straße. Oder wie es Ozanik beschreibt: "Ein Flickenteppich." Groß war die Sorge der rund 90 Anwohner deshalb, dass bei den aktuellen Bauarbeiten ähnliches passiert. Retzer sagt: "Straße und Bürgersteig werden benutzt, aber bei Schäden nicht von der Stadt repariert."

Aus Sicht der beiden Häfler ist für eine komplette Teerung der Reichenberger Straße jetzt der richtige Zeitpunkt. Denn in den vergangenen Wochen war das Stadtwerk am See in der Sackgasse zugange. Die Mitarbeiter legten Stromanschlüsse unter die Erde, bauten Gasleitungen und Glasfaserkabel ein. In Teilbereichen seien zudem Wasserleitungen erneuert worden, erklärt Stadtwerk-Sprecher Stephan Senftleben. Laut ihm sind die Arbeiten abgeschlossen.

Immer wieder vertröstet

Für die Anwohner blieb bis zu dieser Woche aber unklar, wie es mit der Straße weitergeht. Trotz mehrmaliger Nachfrage, so erzählen Ozanik und Retzer, hätten sie in den vergangenen Wochen keine klare Aussage seitens der Stadtverwaltung erhalten. Retzer sagt: "Wir wurden immer wieder vertröstet."

Auf Anfrage der Schwäbischen Zeitung sagte Stadtsprecherin Monika Blank: "Nach Straßenbauarbeiten werden üblicherweise die geöffneten Bereiche wieder geschlossen, um wieder einen verkehrssicheren Zustand herzustellen." Bei der Reichenberger Straße habe die Stadtverwaltung aber beschlossen, dass die gesamte Straße einen neuen Asphalt bekommt. Die Kosten dafür betragen 50000 Euro.

Darüber wurden in dieser Woche auch die Anwohner informiert. "Am Dienstag habe ich ein entsprechendes Schreiben erhalten", erzählt Ozanik. Sie sei nach der wochenlangen Hängepartie erleichtert, dass sich die Stadtverwaltung so entschieden habe. Laut dem Schreiben soll Anfang Juli die Teermaschine anrücken. Ozanik sagt: "Alles andere hätten wir auch nicht hingenommen."

Viewing all 6959 articles
Browse latest View live